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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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dunkle Fähigkeiten erwerben musste, um zu überleben? Gezwungen wurde, aufgrund der Launen anderer schwarze Magie zu lernen? Ich weiß es nicht. Meine Absicht wäre zweifacher Natur gewesen: Zum ersten, zu sehen, ob mein Sicherheitssystem dem Schlimmsten standhalten kann, was die Hexenwelt aufbieten kann, und ich denke, wir sind uns darin einig, dass dies die Magie einer schwarzen Hexe ist. Und zum zweiten nur eine kleine Frage, die sich mir stellte, gewissermaßen einfach Neugier. Ich wollte wissen, ob eine gute Hexe schwarze Magie benutzen kann, ohne ... böse zu sein.«
    Die Menge raunte, und ich war überhaupt nicht angetan. Diese kleine silberne Glocke hatte nicht geläutet. Hatte Trent die Situation ausgenutzt, um herauszufinden, ob ich vertrauenswürdig war?
Hurensohn ...
    »Soll das ein Sittlichkeitsprozess werden?«, fragte Oliver, und ich schluckte schwer. Da die Menge nach meinem Blut gierte, gab es keinen Weg, wie ich gewinnen konnte, und ihnen von unseren Ursprüngen zu erzählen, würde alles nur noch schlimmer machen.
Verdammt, verdammt und zweimal verdammt.
    »Vielleicht«, sagte Trent und seine weiche, melodische Stimme erfüllte den Raum mit Selbstvertrauen. »Was eigentlich als Security-Experiment begonnen hatte, ließ mich voller Schuldgefühle zurück. Es ist mein Fehler«, sagte er, und die Leute fingen an, ihm wirklich zuzuhören. »Ich war blind gegenüber der Tatsache, wie heftig die Hexengesellschaft auf schwarze Magie reagiert. Hätte ich das gewusst, hätte ich mich sicherlich für eine andere Methode entschieden, um meine Security zu testen.«
    Warum zur Hölle läutet diese Glocke nicht?,
fragte ich mich. Es sei denn, Trent achtete sorgfältig darauf, dass alles als theoretisches Konstrukt formuliert war. Ich wäre damit nicht durchgekommen, aber ich war ja auch kein verdammter Politiker.
    »Ich empfinde Reue, weil ich eine so ehrliche Person in so eine schwierige Lage gebracht habe«, sagte Trent, und seine Worte trafen mich hart. »Ich will Wiedergutmachung leisten. Rachel verdient keine Haft für die Dinge, die sie getan hat.« Er drehte sich zum Tisch des Hexenzirkels um und fing mit einer Hand Lucys Händchen ab, das ihm ins Gesicht fassen wollte. »Es gab eine Abmachung, Oliver. Es ist weit genug gegangen. Sie sollte begnadigt werden, und das weißt du.«
    Schwindel überkam mich, und ich war froh, dass ich saß. Trent bezog sich auf den Handel, den wir im FIB-Verhörraum geschlossen hatten, und mit plötzlicher Klarheit erkannte ich, dass ich verloren war. Wenn Oliver es darauf ankommen ließ, war ich verloren. Mein Blick suchte Ivy und meine Mutter, die beide auf ihre Art mit dem Stress umgingen. Ich konnte die Gesellschaft nicht auf den Kopf stellen, indem ich ihnen sagte, woher die Hexen kamen — und Oliver wusste das.
    Vivian bedeutete Oliver zu sprechen, und er legte die Hand auf sein Amulett, als würde er sie aufs Herz legen. »Sie haben ihr einen Job angeboten, wenn ich mich richtig erinnere«, sagte das ranghöchste Mitglied des Hexenzirkels. »Vielleicht ist das nur eine List, um eine schwarze Hexe auf Ihre Gehaltsliste zu bekommen, Mr. Kalamack. Eine legalisierte schwarze Hexe, die Ihrer Meinung nach ... ein gutes Herz hat.«
    Das Auditorium brummte, und aus der ersten Reihe erklang Jenks' Stimme: »Geh zur Hölle, Oliver! Rachel arbeitet für keinen schmierigen Politiker!«
    Vivian deutete auf die Glocke und benutzte ein hohes Klingeln, um die Menge zur Ruhe zu bringen. »Wenn ich das Gespräch zurückbringen dürfte auf den Grund, der uns eigentlich hierhergeführt hat«, sagte sie, als es ruhiger wurde.
    Oliver lehnte sich vor, um sie anzusehen. »Und was genau ist das, Vivian, wenn es nicht darum geht, eine Hexe vor unseren Gesetzen zur Verantwortung zu ziehen? Gesetze, die uns seit Tausenden von Jahren Sicherheit garantieren?«
    Trent kam mit einem leisen Lächeln auf dem Gesicht auf mich zu und setzte sich auf den wackligen Klappstuhl neben mir. Er wirkte gleichzeitig selbstbewusst und befriedigt, und nichts davon kam von Lucy, die in seinen Armen brabbelte. »Du hast das alles ausgenutzt, um herauszufinden, ob ich eine gute Hexe bin?«, fragte ich leise. »Und da fragst du dich noch, warum ich dich nicht mag?«
    »Bleib auf Kurs«, sagte er und achtete sorgfältig darauf, sein Amulett nicht zu berühren. »Es werden die Puppen tanzen, aber ich werde dafür sorgen, dass du wieder zurück auf dieser Seite der Linien bist, bevor ich fertig bin. Vertrau

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