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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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es egal, aber geh einfach. Es ist nicht vorbei, wenn die Glocke läutet.«
    Trents Blick glitt zu der silbernen Glocke auf dem Tisch des Hexenzirkels, und Angst packte mich. Ich hörte seine Worte. Oliver war Abschaum. Trent sah keinen Weg, wie ich hier wieder rauskommen konnte. Er hatte mich schon für verloren erklärt und plante ein Comeback. Ich schaute zu Ivy, und ihre Pupillen erweiterten sich bei meiner Furcht.
    »Nehmen Sie Ihre Plätze ein, bitte«, sagte Vivian laut vom Podium. Ihre Worte hallten über das Auditorium und stoppten ungefähr neunzig Prozent des Lärms.
    Pierce stand an meinem Ellbogen und zog mich die leere Stuhlreihe entlang, um uns direkt vor meine Mom und Ivy zu bringen. Trent schob sich neben uns, und wir setzten uns. Auf der Bühne gab es zwei leere Stühle am Tisch des Hexenzirkels. Einen für Vivian, einen für Brooke. Ich durfte nicht verlieren. Ich konnte nicht. Sonst säße ich im Jenseits fest und würde nur noch gestohlene Momente in der Sonne erhaschen.
    Vivian deutete auf die silberne Glocke, und sie läutete. Ich zuckte zusammen. Eine Welle der Macht hatte sich von ihr ausgebreitet, und es hatte sich angefühlt, als hätte sich ein Schutzkreis gehoben. Das Auditorium war für die Dauer der Versammlung geschlossen. Niemand konnte rein oder raus. Es hatte begonnen.

21
    »Ich habe gesagt, Ruhe!«, sagte Vivian barsch, als der Raum auf das Verschließen der Türen reagierte. Trent versuchte, Lucy zu beruhigen, indem er ihr seinen kleinen Finger anbot, aber sie zeigte kein Interesse. Hinter mir stapelte meine Mom ihre Sachen auf einen leeren Stuhl neben sich und richtete sich in aller Seelenruhe ein. Pierce nahm nervös den Hut ab, fuhr sich durch die Locken und befühlte seinen gestohlenen Ausweis.
    »Ruhe jetzt!«, schrie Vivian und wurde ein wenig rot, als Oliver etwas sagte, was nur die auf der Bühne hören konnten. »Als jüngstes Mitglied des Hexenzirkels ist es meine Aufgabe, die Ordnung bei diesem Treffen aufrechtzuerhalten. Ihr werdet jetzt leise sein, oder ich werde euch persönlich knebeln!«
    Meine Mutter lehnte sich zwischen Pierce und mir nach vorne. »Sie ist recht direkt«, sagte sie, und Jenks brummte mit den Flügeln.
    »Sie haben keine Ahnung, Ms. Morgan«, sagte er, dann setzte er sich so auf meine Schulter, dass seine Flügel mich am Hals kitzelten. Es war schön, ihn wiederzuhaben.
    Vivian stemmte die Hände in die Hüften und wartete mit grimmiger Miene. Langsam beruhigten sich die Hexen, während sie die Menge mit der Miene einer strengen Lehrerin anstarrte. Ich legte eine Hand auf meinen Bauch, weil mir übel war. Alle, die mir etwas bedeuteten, waren mit mir hier. Oliver hatte versprochen, meinen Namen reinzuwaschen, wenn ich mich öffentlich dafür entschuldigte, schwarze Magie gewirkt zu haben, und niemals mit der Tatsache an die Öffentlichkeit ging, dass Hexen verkrüppelte Dämonen waren. Ich hatte meine Seite der Abmachung eingehalten, selbst als der Hexenzirkel versucht hatte, mich umzulegen. Aber Trent, der gerade Kuckuck-Piep mit Lucy spielte, glaubte, dass sie mich betrügen würden, weil sie fürchteten, dass ich eines Tages doch mit der scheußlichen Wahrheit an die Öffentlichkeit gehen würde. Wenn Oliver es darauf ankommen ließ, war ich mir nicht sicher, ob ich es tun konnte. Es würde nicht nur unsere Gesellschaft zerstören, sondern auch das Gleichgewicht aller anderen Gesellschaften gefährden.
Ich werde ihm wehtun. Wenn Oliver mich bescheißt, sorge ich dafür, dass es ihm verdammt leidtut.
    Ich zuckte zusammen, als Pierce mich berührte und das leise Rinnsal von gebrochenem Jenseits sich in eine tosende Brandung verwandelte, sobald ich ihn ansah. »Du brauchst das«, sagte er und gab mir das Security-Amulett.
    »Pierce, nein«, flüsterte ich, ohne die Augen von der Bühne abzuwenden, und versuchte, es ihm zurückzugeben, aber er ließ es einfach in meine Tasche fallen. Keiner von uns berührte es, aber es war ein Kraftlinienzauber. Ich versuchte, die Flut etwas einzudämmen, damit sie sich nicht wie Alufolie an den Zähnen anfühlte. Mein Kopfweh ließ nach, und langsam fragte ich mich, ob ich in Kontakt mit einer Kraftlinie stehen musste, um mich gut zu fühlen.
    »Danke«, flüsterte ich, und er lehnte sich selbstzufrieden auf seinem Stuhl zurück.
    »Es ist eine Bagatelle«, sagte er, und ich berührte mit meiner freien Hand seine, um den Kreislauf zu schließen und ihm ein wenig von der Energie abzugeben.
    »Ich meine dafür,

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