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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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»Deswegen konnte ich sie töten, weißt du?«
    Mein Herz raste, und ich setzte mich, bevor ich umfiel. »Ähm, vielleicht sollte ich es dann nicht tun.«
    Ku'Sox lachte, aber Newt schüttete etwas von ihrem Wein in meinen Becher. »Das war nicht der Grund, warum ich sie umgebracht habe. Aber deswegen hat Ku'Sox mich entsprechend manipuliert. Um eine dauerhafte Tulpa zu erschaffen, eine, die man archivieren und in der man leben kann, braucht man die Fähigkeit, mehr als nur eine Seele zu halten. Dämonen können es nicht. Dämoninnen schon. Es liegt auf dem kleinen Stück X, das ihnen fehlt.«
    Ich lauschte auf das Zirpen von Grillen, die schon vor Tausenden von Jahren auf einem Kontinent zu Staub zerfallen waren, den ich nie betreten hatte. »Man muss fähig sein, mehr als eine Seele zu halten, um ein Baby auszutragen«, riet ich, und sie nickte ernst.
    »Ku'Sox ist ein Narr, aber er hat Recht. Du musst dich beweisen, und jetzt ist kein schlechterer Zeitpunkt als irgendwann. Ich werde nicht zulassen, dass du angezweifelt wirst. Nicht wahr, Al?«, fügte sie hinzu.
    Al wirkte, als wäre ihm schlecht. »Sie ist noch ziemlich dumm.«
    »Bin ich nicht!«, rief ich, und er zeigte auf mich. »Da, seht ihr? Ist sie wohl.«
    Newt wedelte mit einer Hand zu Dali, der immer noch neben der Jukebox stand. »Selbst ein Volltrottel kann ein Baby bekommen. Es braucht nur Ausdauer und ein wenig Fantasie. Rachel?«
    »Ich bin nicht dumm«, sagte ich wieder.
    »Halt den Mund«, zischte Al, als Ku'Sox vergnügt ein Stück vom Käse anderer Leute aß. »Du weißt nicht, was du tust.«
    »Dann bring es mir bei«, zischte ich zurück. »Dir habe ich es zu verdanken, dass ich keine Hexe mehr sein kann. Dann kann ich ebenso gut ein Dämon sein.«
    Mein Herz schlug wie wild. Gott, was tat ich da? Ich wusste nur, dass ich irgendetwas sein musste, und im Moment war es das.
    Al starrte mich an, und die Hoffnung in seinen Augen starb. »Ich kann dir das nicht beibringen.«
    »Ich schon», sagte Newt, und ich keuchte auf.
Dreck auf Toast.
    »Ich werde es dir beibringen«, versprach sie, und ich schluckte schwer. »Ich werde es dir beibringen, du wirst eine Tulpa schaffen, und Al wird sie in der Realität fixieren. Ich habe nicht die Eier in der Hose, um diesen Teil zu erledigen. Wörtlich gesprochen.«
    Niemand flüsterte auch nur. Alle Augen waren auf mich gerichtet, an jedem Tisch saßen Dämonen in Roben und vor der Tür drängte sich noch eine kleine Menge, die versuchte, alles mitzubekommen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich meine, Al vertraute ich irgendwie. Zumindest vertraute ich darauf, dass er mich lebend und relativ gesund brauchte. Aber Newt? Sie wirkte geistig gesund, und genau das machte mir Sorgen.
    »Komm her«, drängte sie. »Du willst es doch machen, oder?«
    Eigentlich nicht.
Ich atmete tief durch und stand langsam auf. Ich fühlte mich seltsam in der Kleidung mit den eingenähten grünen Steinen. Sie klapperten, als ich um den Tisch herumging. Ku'Sox bewegte sich nervös und wirkte neben Dalis müder Erfahrenheit jung. Al hatte die Hände zu Fäusten geballt und ein dünnes Rinnsal aus Schweiß lief ihm über den Hals.
    »Setz dich vor mich, Rachel«, forderte mich Newt mit öliger Stimme auf, und ich fragte mich, ob sie so ihre Schwestern eingelullt und getötet hatte. Die Dämonin setzte sich im Schneidersitz auf ihr Kissen und deutete auf das winzige Stück Polster vor sich. »Mit dem Rücken zu mir.«
    Das wird ja immer besser.
    Mein Magen war so verkrampft, dass ich fürchtete, mich übergeben zu müssen, und meine Arme fühlten sich an wie Stöcke. Alle beobachteten mich, als ich mich vorsichtig setzte und mit klimpernden Steinen ein wenig Stoff über meine nackten Beine zog. »So ist es gut«, murmelte sie, und ich zuckte zusammen, als sie meine Haare berührte.
    Jemand lachte, und ich riss den Kopf herum, um zu schauen, wer es war, aber Newt rieb mir von hinten die Stirn. Sie versuchte, beruhigend zu wirken, machte aber alles nur noch schlimmer.
    »Sie wird es nicht mal schaffen, ein Wandbild zu erschaffen«, prophezeite Ku'Sox.
    Al stand nervös auf. »Schnauze, Ku'Sox, oder ich verschließe deine Kehle für dich.«
    Ku'Sox grinste und zeigte auf die Kamele, die neben dem Zelt brüllten. »Sollen wir nach draußen gehen, Alter? Ich habe dir deine bemitleidenswerte Fresse schon früher poliert, und ich schaffe es auch wieder.«
    »Ku'Sox, halt die Schnauze«, sagte ich, weil es mir nicht gefiel, dass er so mit Al

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