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Rachel

Rachel

Titel: Rachel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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mit dem Daumen über seine Schulter, »nur ein paar Meilen von hier.«
    Als er den Namen Springwater erwähnte, entspannten sich ihre Gesichtszüge und die Farbe kehrte in die Wangen zurück. »Dem Himmel sei Dank.« Sie seufzte erleichtert. »Ich hatte schon Sorge, wir würden nie mehr dort ankommen. Besonders nicht, seit wir hier in diesem ... reißenden Fluss festsitzen.« Mit dem Arm deutete sie zum Dach der Kutsche, wo eine Menge Gepäck mit Stricken festgezurrt war. »Wenn wir umkippen, sind die ganzen Bücher ruiniert, die ich mitgebracht habe - und da Sie selbst aus Springwater kommen, brauche ich Ihnen ja nicht zu erklären, was das für ein herber, unersetzlicher Verlust wäre. Ohne eine gute Erziehung wären die Kinder ja ganz dem schlechten Einfluss von Orten wie ...« - hier senkte sie vertraulich die Stimme und verlieh ihren Worten einen beschwörenden Klang - »dem Brimestone Saloon überlassen.«
    Nun musste Trey wirklich an sich halten, um nicht schallend zu lachen. Er spürte, wie seine Mundwinkel zuckten, aber es gelang ihm, sich zu beherrschen und ein neutrales Gesicht zu machen. »Davor möge der Herr uns alle beschützen«, meinte er inbrünstig und legte eine Hand auf seine Brust.
    Ihre Augen verengten sich für einen kurzen Moment. Es war klar, dass sie ziemlich klug war und sie ihm dieses Bekenntnis nicht so ganz abnahm. Sie streckte ihm ihre Hand durchs Fenster entgegen. »Mein Name ist Rachel English«, erklärte sie. »Man hat mich engagiert, um an der neuen Schule in Springwater zu unterrichten.«
    In diesem Augenblick schwankte die Kutsche bedenklich und Rachel zog schnell die Hand zurück, die sie Trey zum Gruß geboten hatte. Mit dieser Hand hielt sie die Reste ihres komischen Hutes fest und mit der anderen umklammerte sie die Fensterbrüstung. Ihr Gesicht war voller Angst - und dieser Ausdruck rührte Trey zu seiner eigenen Überraschung.
    »Ich kann zum Ufer waten«, sagte sie. »Ich kann sogar ein bisschen schwimmen, wenn das nötig sein sollte, aber die Schulbücher dürfen auf keinen Fall ruiniert werden. Bitte, Sir ... bitte helfen Sie uns, Mr. Hargreaves.«
    »Setzen Sie sich und verhalten Sie sich ganz ruhig«, befahl er ihr. »Ich bin gleich zurück.« Er nahm die Zügel auf und trieb den Schecken nach vorne, wo Guffy immer noch mit dem Gespann kämpfte. Die Tiere weigerten sich einfach, in die gleiche Richtung zu gehen. »Hallo, Guffy«, begrüßte Trey den jungen Iren, wobei er mit den Fingern gewohnheitsmäßig seinen Hutrand berührte. »Alles klar?«
    »Nicht ganz«, keuchte Guffy freundlich, was erstaunlich war, wenn man bedachte, dass er vollauf mit dem Gespann beschäftigt war. »Wenn du freundlicherweise die Lady ans andere Ufer bringen würdest... hätte ich eine Sorge weniger.«
    Trey nickte und ritt zur Tür der Kutsche zurück. Er beugte sich vor, drehte den Griff und versuchte, die Tür zu öffnen, was sogar für einen kräftigen Mann wie Trey nicht einfach war, da er den starken Gegendruck des Wassers überwinden musste. Schließlich hatte er es geschafft.«
    »Kommen Sie«, sagte er zu Miss English und schlang seinen Arm um ihre Taille.
    Sie zuckte zurück und er hatte den Eindruck, dass diese Frau sogar den sturen Maultieren da draußen noch das eine oder andere beibringen könnte. »Die Bücher...«, sagte sie streng.
    Trey war durchnässt, ihm war kalt - und er würde die Frau, der er gefolgt war, nie und nimmer einholen, wenn er jetzt noch kostbare Zeit mit einer langen Diskussion vergeudete. »Ich hole die verdammten Bücher«, knurrte er. »Aber erst, wenn Sie aus dieser Kutsche sind und sicher am anderen Ufer stehen.«
    Sie nahm eine kleine, abgewetzte Handtasche vom Sitz und etwas, das wie der Ableger einer Pflanze aussah. »Na schön«, seufzte sie ergeben, »hoffentlich halten Sie sich auch an ihr Wort, Sir.«
    Trey schlang einen Arm um ihre Taille - Rachel war kaum größer als ein Schulmädchen und sie wog kaum mehr als ein Sack Pferdefutter - und hob sie samt ihrer Handtasche und der seltsamen Pflanze neben dem Sattel horn hoch. Sie duftet wie Rosen nach einem Regenschauer, dachte Trey, der sich über sich selbst wunderte, denn solche Vergleiche kamen ihm sonst nie in den Sinn. Sie duftete wie frisch gebadet - dabei hatte sie doch gerade den Weg quer durchs Land hinter sich gebracht. Wenn sie die neue Schullehrerin war, war sie die Freundin von Evangeline Wainwright, die sie aus Pennsylvania im Osten hatte kommen lassen. Selbst Trey Hargreaves

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