Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition)
erklärte sie, „aber wenn Sie Rat brauchen, kann ich Sie mit Felicia Reynolds bekannt machen. Sie bearbeitet das Familienrecht in der Kanzlei.“
„Danke. Vielleicht nehme ich Kontakt zu ihr auf.“ Rachel warf Thorne noch einen warnenden Blick zu, bevor sie sich in den Sessel sinken ließ. „Könnte sein.“
Janine schloss die Aktentasche. „Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie mich jederzeit über mein Mobiltelefon erreichen. Ich werde im Haus meiner Großmutter wohnen, aber derzeit gibt es dort keinen Telefonanschluss.“
Das Meeting war vorbei. Zum Abschied schüttelten sie sich die Hände.
Rein geschäftlich.
Slade musste sich überwinden, aber schließlich holte er Janines Mantel und half ihr hinein.
Schnellen Schrittes, die Aktentasche in der Hand, verließ Janine das Haus, ohne sich noch einmal umzuschauen. Slade zögerte, musste aber unwillkürlich zuschauen, wie sie sich in den Wagen setzte. Die Reifen knirschten über den Schnee, und kurz darauf war sie verschwunden.
„Rachel hat recht“, bemerkte Matt, „du hattest ein paar Dates mit ihr.“ Er kniete vor dem Kamin und stocherte mit einem Feuerhaken an einem verkohlten Holzscheit herum.
„Wir haben uns ein paarmal gesehen“, gab Slade zu und lehnte sich gegen das Fensterbrett. Er hatte keine Lust auf dieses Gespräch,das ohnehin zu nichts führen würde. Das Wiedersehen mit Janine hatte alte Erinnerungen in ihm hochgespült. Erinnerungen, die er viele Jahre lang verdrängt hatte.
„Komm schon, Slade. Du hast sie mehr als nur ein paarmal gesehen.“ Rachel humpelte ins Zimmer und ließ sich auf die Ledercouch sinken. „Lass mich mal nachdenken.“ Konzentriert runzelte sie die Stirn. „War es nicht so, dass du ein paar Monate lang mit Janine zusammen warst, nachdem du dich von Sue Ellen Tisdale getrennt hattest?“
Großartig, dachte Slade, genau das, was ich brauche – eine Familie, die mein Liebesleben analysiert.
„Aber“, verkündete Rachel, „nachdem Sue Ellen eines Tages zur Vernunft gekommen war und dir wieder in die Arme gelaufen ist, hast du Janine fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Ich war überzeugt, dass du Sue Ellen heiraten würdest.“
Sla de schwieg.
Thorne zog eine Flasche Scotch aus dem Schrank. „Dachte ich auch.“
„Dachten alle.“ Rachel ließ nicht locker. „Vermutlich sogar Janine.“
„Dein Gedächtnis ist einfach bestechend“, kommentierte Slade.
„Wie gesagt, hier und da ein Bruchstück.“
„Ist das wahr?“ Matt stocherte immer noch mit dem Feuerhaken im Kamin herum. „Du hast Janine wegen Sue Ellen Tisdale den Laufpass gegeben?“ Sein Ton gab zu verstehen, dass er Slades Entscheidung für idiotisch hielt.
„Nein, nicht ganz. Es ist anders gelaufen. Außerdem liegt es schon viele Jahre zurück.“
„Das spielt keine Rolle.“ Rachel stützte sich mit dem Fuß auf den kleinen Couchtisch. „Sieh den Tatsachen ins Auge, Slade. Egal, ob es schon fünfzehn Jahre her ist oder nicht: Du warst der Idiot, der Janine Parsons das Herz gebrochen hat.“
3. KAPITEL
D as lief ja wie am Schnürchen“, murmelte Janine, als sie ihre Aktentasche und eine große Tüte mit Lebensmitteln in das Haus ihrer Großmutter trug. Trotzdem hatte sie auf dem Weg von der Flying M in die Stadt C. William Jansen, genannt Chuck, mindestens ein Dutzend Mal verwünscht. Warum hatte er ausgerechnet sie auf das McCafferty-Projekt angesetzt?
„Wenn du sowieso nach Grand Hope fährst, kannst du doch der Kanzlei einen Gefallen tun“, hatte Chuck vorgeschlagen und sich wie immer auf die Ecke des Schreibtisches in ihrem Büro gesetzt. Obwohl er einen teuren Anzug und ein gestärktes und akkurat gebügeltes Hemd trug – wie immer –, hatte er wie ein kleiner Junge von einem Ohr zum anderen gegrinst.
Er hatte an seiner Seidenkrawatte gezupft und gemeint: „Unsere Kanzlei möchte die McCaffertys gern weiterhin betreuen. Vielleicht können wir sogar ein wenig mehr für sie tun. Thorne McCafferty ist vielfacher Millionär. Matt, sein jüngerer Bruder, besitzt eine eigene Ranch. Im Grunde genommen wirft sie nicht viel ab, aber mir scheint, dass er auch den Biss der McCaffertys hat. Und der dritte Bruder …“
Janine erinnerte sich, wie Chuck nachdenklich die Brauen zusammengezogen hatte. „Na ja, es muss wohl in jeder Familie ein schwarzes Schaf geben. Slade, der dritte Sohn, hat es nie so recht zu etwas gebracht. War zu sehr damit beschäftigt, die Welt unsicher zu machen. Autorennen, Rodeos,
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