Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition)
Mann sah noch besser aus als früher! „Und wer bist du?“
„Molly“, erklärte das eine Mädchen vorlaut und wischte sich die Hand an dem pinkfarbenen Sweatshirt ab.
„Und du?“ Janine musterte Mollys Schwester, die ihr wie aus dem Gesicht geschnitten war. Slades Töchter, vermutete sie. Im nächsten Moment fragte sie sich, warum sie sich darüber Gedanken machte. „Wie heißt du?“
Der zweite Zwilling versteckte sich hinter Slades Bein, umklammerte es mit ihren kleinen Ärmchen und verbarg das Gesicht.
„Sie heißt Mindy, und sie ist schüchtern“, behauptete Molly.
„Stimmt gar nicht.“ Plötzlich hatte Mindy den Daumen in den Mund gesteckt und lugte hinter Slades Bein hervor. Slade bemerkte, dass Janine verwirrt aussah. Dann hörte er Nicoles Schritte. Nicole war groß, schlank, hatte bernsteinfarbene Augen und lange Haare. Sie arbeitete als Ärztin im St. James Hospital, sie war die Mutter der beiden Kobolde, und sie war es, die Thorne nach langen, einsamen Jahren wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hatte.
„Hallo“, grüßte sie und streckte die Hand aus. „Ich bin Nicole McCafferty.“ Schwungvoll warf sie sich die Haare über die Schulter. „Und diese beiden Wirbelwinde …“, sie deutete mit dem Kinn auf die Mädchen, „… sind meine Töchter.“
Janine erhob sich und schüttelte Nicole die Hand, bevor sie den Blick zu Slade schweifen ließ. Ihre braunen Augen schimmerten dunkel, ihr Lächeln wirkte gezwungen, und die Stimme klang kühl und professionell. „Es freut mich, Sie kennenzulernen. Sie alle zusammen.“
„Ich nehme an, dass Sie Slade bereits begegnet sind?“ Nicole löste Mindy von Slades Bein und schloss das schüchterne Mädchen in die Arme.
„Ja, wir … wir kennen uns. Schon seit Jahren.“ Janines Stimme klang heiser. Sie räusperte sich.
Slade bemerkte, dass sie das Kinn ein wenig anhob, als sie sich ihm zuwandte. „Bei dir ist offensichtlich viel passiert“, bemerkte sie und deutete auf die Kinder.
Er hob eine Braue.
„Deine Töchter … wundervolle Mädchen“, fügte sie hinzu.
„Vielen Dank“, erwiderte er spöttisch und amüsierte sich insgeheim über ihre Verunsicherung. „Aber es sind nicht meine Töchter.“
„Oh. Bitte entschuldigen Sie. Ich war früher schon mal verheiratet“, erklärte Nicole. „Ich gehöre noch nicht lange zu dieser Familie.“
„Verstehe.“
Nicole musste lachen, als sie endlich begriff. „Oh, nein! Nein! Es ist nicht, wie Sie denken. Slade ist mein Schwager. Ich bin mit Thorne verheiratet.“
Slade bemerkte, dass Janines Nacken sich leicht gerötet hatte. Plötzlich erinnerte er sich daran, wie schnell ihre helle Haut sich verfärbte, wenn sie verlegen war.
„Aha. Mein Fehler. In den Akten stand nichts von Ehefrauen.“
„Das muss dringend geändert werden“, meinte Nicole lachend und trat beiseite. „Kommen Sie rein. Es ist kalt draußen. Wenn Slade noch einen Funken Anstand im Leib hat, was bezweifelt werden darf, wird er Sie ins Esszimmer begleiten. Da wartet schon der Rest der Sippe.“
„Das kriege ich hin“, erwiderte Slade.
„Hoffentlich.“ Nicole stellte Mindy auf den Boden, obwohl das Mädchen sich wehrte. „Inzwischen schaue ich mal nach, ob Juanita Ihnen einen Tee oder einen Kaffee kochen kann.“
Janine knöpfte ihren Mantel auf. „Das wäre großartig.“
„Gib mir den Mantel“, bot Slade an, während Nicole mit ihren Töchtern im Schlepptau in die Küche ging.
Janine stellte ihre Aktentasche ab und ließ sich von Slade aus dem Mantel helfen. Für den Bruchteil einer Sekunde berührte er dabei ihren Nacken. Er meinte, zu spüren, dass sie sich versteifte, wusste aber nicht, ob er sich das nur eingebildet hatte. Wahrscheinlich kann sie sich kaum an mich erinnern.
In ihrem schwarzen Kostüm mit der glänzenden Bluse sah Janine durch und durch professionell aus. Hoch erhobenen Kopfes folgte sie ihm ins Esszimmer, wo Slade seine Familie vorstellte.
Sie setzten sich. Janine öffnete ihre Aktentasche und verteilte die vorbereiteten Geschäftsunterlagen. „Wenn ich richtig verstanden habe, möchte Mr. Matt McCafferty …“, sie schaute den zweitältesten der Brüder an, „… seine Ranch nördlich von Missoula an seinen Nachbarn Mike Kavanaugh verkaufen. Dann möchte er seinen Brüdern …“, sie deutete auf Slade und Thorne, „… ihre Erbteile abkaufen, sodass er die Hälfte der Flying-M-Ranch besitzt. Ms. Rachel McCafferty würde dann noch die andere Hälfte
Weitere Kostenlose Bücher