Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition)
mit anderen Patienten zu tun. Auch wenn du manchmal glaubst, die ganze Welt würde sich nur um dich drehen – das ist nicht immer der Fall.“
Slade hätte fast gelacht. Fast.
„Ich bin der Meinung, weil du mich aus irgendwelchen Macho-Gründen nicht sehen willst. Weil du diesen Unfall gehabt hast. Sieh den Tatsachen ins Auge, McCafferty. Du kannst nicht ewig vor der Wahrheit davonlaufen.“
„Soll das heißen, dass du unter die Seelenklempner gegangen bist?“
Janine zögerte und atmete tief durch. „Es soll heißen, dass hier jemand ist, der sich Sorgen um dich macht.“
Ob er es wohl wagte, ihr zu vertrauen? Nein, auf keinen Fall. Janine spielte nur die Edelmütige, die opferbereite Frau. Aber er erinnerte sich genau an das, was sie ihm bei ihrer letzten Begegnung gesagt hatte – harsche Worte.
„Lass mich allein.“
„Nein.“
„Ich rufe die Schwestern.“
„Dann bin ich in kürzester Zeit wieder hier.“
„Ich könnte dich festnehmen lassen.“
„Nur zu.“
Slade konnte sich nicht länger beherrschen. Er riss die Augen auf und stellte fest, dass er das wundervollste Gesicht anschaute, das er kannte. Janine hatte sich das Haar flüchtig hochgesteckt. Ein paar Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Soweit er es feststellen konnte, trug sie keinerlei Makeup – und war trotzdem die schönste Frau weit und breit.
„Ich dachte, du willst Chuck heiraten.“
„Nein. Niemals. Er wusste es. Genau wie ich.“
„Aber du hast mir doch gesagt …“
„… dass du ein Idiot bist, wenn ich mich recht erinnere.“ Janine ergriff seine Hand. „All das haben wir doch schon einmal durchgemacht. Damals, vor vielen Jahren, als du mich verlassen hast und ich keine Gelegenheit hatte, dir zu sagen, was ich empfinde. Diesmal wirst du mich nicht fortschicken, okay?“
Janine holte tief Luft. „Diesmal will ich, dass du mich anhörst. Ich liebe dich. So einfach ist das. Kann sein, dass es keinen Sinn ergibt. Kann auch sein, dass meine Gefühle reichlich dumm sind. Aber sie sind wahr und aufrichtig. Ich liebe dich. Und es spielt keine Rolle, ob du verletzt bist oder nicht. Es ist noch nicht einmal wichtig, dass du völlig gesund wirst. Ich liebe dich.“
Slades Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt. Am liebsten hätte er mit ihr gestritten, hätte ihr gesagt, dass sie sich irrte. Aber er sah in ihrem Gesicht, dass sie wild entschlossen war, spürte, wie sie seine Hand nahm und drückte. In den Augenwinkeln sammelten sich die Tränen.
„Das mit dem Baby … es tut mir sehr leid.“ Slade musste die Worte förmlich aus seinem Mund zwingen.
„Mir auch … beide Babys tun mir leid.“ Janine rann eine Träne über die Wange. „Warum hast du es mir nicht verraten?“
„Warum hast du es mir nicht verraten?“ Slade begriff, als er bemerkte, wie sehr es sie schmerzte.
„Zwei Kinder … oh, Gott, Slade, du hast zwei Kinder verloren. Ich wünschte, es gäbe irgendetwas, was ich tun oder sagen könnte …“
Er biss die Zähne so fest zusammen, dass es ihm wehtat. Wie oft hatte er Thornes Stieftöchter oder den kleinen J. R. angeschaut und gedacht, dass er seine eigenen Kinder nie kennenlernen würde? Undjetzt … Slade räusperte sich und drängte die Tränen zurück. „Das Leben geht weiter.“
„Besser, als man es hofft.“
„Vielleicht auch nicht.“ Slade konnte es selbst kaum glauben. Aber jedes Mal, wenn er sie nur ansah, spürte er ein Zucken zwischen seinen Schenkeln. Ja, es stimmte, es erregte ihn, wenn er sie anschaute. Trotzdem unterdrückte er sein Lächeln. „Niemand kann garantieren, dass wieder alles gut wird.“
„Ich weiß.“
„Du könntest …“
Janine legte ihm den Finger auf die Lippen. „Slade, wir wissen beide, dass nichts im Leben garantiert werden kann. Dazu haben wir beide zu viel durchmachen müssen. Ich möchte den Rest meines Lebens damit verbringen, mich den Herausforderungen zu stellen. Mit dir.“
Sie zog ihre Hand fort. Slade starrte sie an. „Das klingt verdammt nach einem Heiratsantrag.“
Janine zog die Mundwinkel hoch. „Sieh an, du bist klüger, als ich gedacht hätte.“
„Und was ist mit deinem Job?“
„Ich habe längst gekündigt. Was ist mit deinem?“
„Das hängt grad alles irgendwie in der Luft. Ich hatte daran gedacht …“ Wieder verlor sich seine Stimme. Er wollte nicht über die Dinge nachdenken, die er vielleicht nicht mehr tun konnte.
„Was?“
Slade schaute zur Seite.
„Was, verdammt noch mal?“
„Vor dem Brand hatte ich mir
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