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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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stapfte weiter. Hoffentlich hatte ich mich nicht verlaufen. Durch den von Wolken verhangenen Nachthimmel hatte der Mond keine Chance sein Licht auf die Erde zu werfen, was bedeutete, dass es um mich herum absolut finster war. Mittlerweile hatte ich völlig die Orientierung verloren und wusste nicht mehr, wo ich mich gerade befand oder in welche Richtung ich eigentlich lief. Ich hatte in der letzten Stunde so viele Bögen geschlagen, dass ich schon befürchtete, mich wieder auf Dunrobin-Castle zuzubewegen.
    Gerade, als ich frustriert zu Boden sinken und heulen wollte, erkannte ich in einiger Entfernung hoch aufragende Felsen. Ein Schluchzer der Erleichterung entfuhr meiner Kehle und ich schöpfte neue Hoffnung. Mit letzter Kraft überbrückte ich die Entfernung zu den Felsen und fand kurz darauf eine kleine, aber trockene Höhle.
    Sie reichte nicht sehr tief in den Fels, aber weit genug, um mich vor dem peitschenden Regen zu schützen. Zitternd vor Kälte kauerte ich mich an die Wand und schloss die Augen. Ich hatte furchtbaren Durst und mein Magen protestierte, weil ich ihm keine Nahrung zuführte. Am Frühstückstisch hatte ich vor lauter Aufregung kaum einen Bissen hinunterbekommen und meinen Proviant hatten die Wachen mir abgenommen. Plötzlich fielen mir wieder die Äpfel ein, die ich in den Taschen meines Umhangs verstaut hatte.
    Rasch griff ich hinein und zog einen von ihnen heraus. Ich biss herzhaft hinein und stöhnte zufrieden, als der fruchtige Saft sich in meinem Mund ausbreitete.
    Nachdem ich zwei meiner vier Äpfel förmlich verschlungen hatte, begann ich mich ungelenk auszuziehen. Ich musste endlich die Wülste an Kleidung loswerden, die ich mir um den Körper geschnallt hatte, um mir ein fülligeres Aussehen zu geben. Vielleicht hatte ich ja Glück und eines meiner Kleider, die ich dazu benutzt hatte, war noch trocken.
    Tatsächlich war das letzte Gewand fast vollständig trocken. Bevor ich es mir jedoch überzog, nahm ich eines der Leinenbänder, mit denen ich die Kleider an meinem Körper befestigt hatte, und versuchte in der Dunkelheit mein Bein neu zu verbinden. Das war leichter gesagt, als getan, denn ich sah rein gar nichts. Schließlich gelang es mir aber doch und ich zog mir das trockene Kleid über.
    Drei andere Gewänder waren nur ein wenig feucht. Eines davon legte ich auf den kalten Felsboden und setzte mich darauf. Mit den anderen deckte ich mich unbeholfen zu. Es war immer noch eiskalt, aber wenigstens war meine Kleidung jetzt nicht mehr nass. Ich musste versuchen ein wenig zu schlafen, falls dies überhaupt möglich war.
    Beim ersten Anzeichen der Morgendämmerung würde ich mich dann wieder auf den Weg machen. Mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt saß ich da und schloss erschöpft die Augen. Immer wieder sah ich Calebs Gesicht im Geiste vor mir und wünschte mir nichts sehnlicher, als sobald wie möglich wieder an seiner Seite zu sein.
    Ob er schon wieder auf Trom-Castle war? Vielleicht hatte er sich auch schon auf die Suche nach mir gemacht. Während all diese Gedanken in meinem Kopf umhergeisterten, wurde ich immer schläfriger und schlummerte irgendwann ein.

Kapitel 9
     
     
     
    Als ich erwachte, tat mir jeder Knochen weh und ich zitterte vor Kälte. Der Himmel hatte sich indigoblau gefärbt, was mir verriet, dass der Übergang von Dunkelheit zum Tag bereits begonnen hatte. Lange würde es nicht mehr dauern, bis es hell war.
    Ich zog meinen vorletzten Apfel aus der Tasche und biss genüsslich hinein, während ich den Himmel dabei beobachtete, wie er stetig heller wurde. Der süße Apfel beruhigte zwar meine Magennerven, aber meinen Durst konnte er nicht löschen. Ich musste unbedingt eine Wasserquelle finden und etwas trinken.
    Als es hell genug war, um aufzubrechen, betastete ich prüfend die Kleider, die ich neben mich auf den Boden gelegt hatte. Bis auf jene, mit denen ich mich zugedeckt hatte, waren alle nass und es gab keine Möglichkeit, sie bei diesem Wetter zu trocknen.
    Ich würde sie zurücklassen müssen und nur die Kleider mitnehmen, die mir von Nutzen waren. Schnell packte ich die trockenen Gewänder in den Sack und knotete ihn zu. Auf meinen Umhang, auch wenn er immer noch klitschnass war, wollte ich nicht verzichten. Doch ich warf ihn mir nicht über, sondern legte ihn mir über den Arm. Schnell versicherte ich mich, dass Messer, Feuerstein, sowie Zunder, sich noch an ihrem Platz in der Tasche befanden, und kletterte anschließend aus der Höhle.
    Zu meiner

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