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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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retten. Anschließend hatte ich mich für ein Leben bei ihm, im 17. Jahrhundert entschieden und wir heirateten. Seit einem Monat war ich nicht mehr Janet Sinclair, sondern Lady Janet Malloy.
    »Janet?«, rief Caleb mich nun bei meinem richtigen Namen. Ich blinzelte einige Male und sah zu ihm auf. Er musterte mich und hatte eine Augenbraue fragend nach oben gezogen.
    »Entschuldige, ich habe mit offenen Augen geträumt«, erklärte ich. Dann stellte ich mich auf die Zehenspitzen und gab meinem Ehemann einen Kuss.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?« Er schob mich ein Stück von sich und sah mich besorgt an. Meine Hand fuhr langsam zu seinem Gesicht und ich strich ihm sanft über die Wange.
    »Alles in bester Ordnung«, versicherte ich und schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln. Sofort löste sich seine Anspannung und seine Augen leuchteten so aufgeregt, wie sie es getan hatten, als er eben in unser Zimmer getreten war.
    »Ich habe eine Überraschung für dich«, verkündete er geheimnisvoll.
    »Schon wieder?«, rutschte es mir heraus. Sofort bereute ich meine Äußerung, als ich erkannte, wie ein enttäuschter Ausdruck über Calebs Gesicht huschte. Doch er fing sich schnell wieder und grinste schelmisch.
    »Aye, aber diesmal wirst du begeistert sein«, erklärte er stolz. Ich verkniff mir ein lautes Seufzen, denn ich wollte ihn nicht noch einmal vor den Kopf stoßen.
    Während der letzten beiden Monate hatte mein Mann alles über die Zeit wissen wollen, aus der ich zu ihm gekommen war. Vorrangig hatte ihn interessiert, welche Annehmlichkeiten es im 21. Jahrhundert gegeben hatte, die ich hier vermisste und nach denen ich mich sehnte. Anfangs hatte ich ihm bereitwillig mitgeteilt, was mir gerade in den Sinn gekommen war, doch mittlerweile wägte ich genau ab, was ich ihm darüber erzählte.
    Caleb hatte es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, einiges davon in Eigenregie nachzubauen. Zusammen mit seinem Bruder Seamus saß er stundenlang über irgendwelchen Plänen, welche beide Brüder anschließend mit Hilfe seiner Männer in die Tat umzusetzen versuchten.
    Dummerweise funktionierte alles, was mir in diesem Jahrhundert das Leben erleichtert hätte mit Strom und diesen gab es noch nicht. Ich hatte Caleb von meinem Trockner erzählt, den ich wirklich vermisste. Begierig hatte er jede Einzelheit darüber wissen wollen und tagelang gegrübelt, wie er ein ähnliches Gerät zustande bringen konnte, ohne die dafür notwendige Elektrizität. Das Ergebnis stand jetzt in Mistress Grahams Küche.
    Ich dachte an den klobigen Kasten, in den sich mühelos ein ausgewachsener Mann stellen konnte. Das ganze Monster war über zwei Meter hoch und wahrhaft nicht schön anzusehen. Er bestand aus solider Eiche und konnte vollständig geschlossen werden. Im Inneren befand sich eine Stange, die im oberen Drittel angebracht war. Sie war mit drei Kleiderbügeln bestückt, die Caleb extra hatte anfertigen lassen. Es sah aus wie ein überdimensionaler Kleiderschrank.
    Der Boden bestand aus festem Stein, in den Calebs Männer eine Mulde geschlagen hatten. Ich erinnerte mich noch genau an den Tag, an dem er mich mit diesem Ungetüm überrascht hatte. Um es mir vorzuführen, hatte er eines meiner besten Kleider aus dem Schrank genommen, es in meiner Waschschüssel eingeweicht und anschließend auf einen der Holzbügel gehängt. Daraufhin hatte er die Kuhle im Stein mit heißen Kohlen gefüllt und die Tür geschlossen.
    Nach etwa einer Stunde hatte er mit stolz geschwellter Brust den Kasten geöffnet und mir mein Kleid präsentiert. Es war fast noch genauso nass wie am Anfang, stank jedoch fürchterlich und der untere Saum war komplett verschmort.
    Ich erinnere mich, dass ich ihn fassungslos und laut schluchzend angesehen hatte, weil er mein Lieblingskleid zerstört hatte. Caleb sorgte sofort dafür, dass die Näherin ein neues Gewand für mich anfertigte, und entschuldigte sich unzählige Male bei mir.
    Jetzt stand das Ungetüm in Mistress Grahams Küche und wurde verwendet, um Schinken und Würste zu räuchern.
    »Bist du bereit?«, wollte er sichtlich aufgeregt wissen. Ich seufzte leise, nickte und fragte mich insgeheim, welche meiner Habseligkeiten er diesmal zerstören würde. Caleb nahm mich an der Hand und führte mich auf den Gang. Dort wartete bereits mein Schwager Seamus vor einer Tür und schenkte mir ein vielsagendes Grinsen. Es war erstaunlich, wie ähnlich sich die beiden Brüder sahen, nur dass Seamus ein ganzes Stück kleiner und nicht

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