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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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nicht so beharrlich nach mir gesucht, wäre ich heute nicht seine Frau.
    Ich wollte gerade zu einer neuen Frage ansetzen, als sich die Küchentür öffnete und Caleb eintrat. Seine Augen wanderten suchend umher. Als er mich schließlich erblickte, schlich sich ein schwer zu deutender Ausdruck in seine Züge. Ich meinte darin Liebe, Stolz und Verlangen zu erkennen und mein Herz explodierte fast vor Glückseligkeit, auch wenn Mistress Grahams Neuigkeit, einen dunklen Schatten über all das warf.
    Er setzte sich neben mich und legte den Arm um meine Schultern. Anschließend richtete er das Wort an Rona:
    »Ich würde gerne mit Janet unter vier Augen sprechen. Könntest du uns bitte einen Augenblick alleine lassen?«, bat er sie.
    »Natürlich, mein Junge«, antwortete sie, konnte ein Seufzen jedoch nicht unterdrücken. Sie warf mir einen letzten aufmunternden Blick zu, bevor sie sich erhob und die Küche verließ. Sofort wandte ich mich meinem Mann zu.
    »Rona hat bereits erzählt, was geschehen ist«, informierte ich ihn. »Das ist schrecklich und barbarisch. Was willst du dagegen tun?« Caleb sagte eine ganze Weile nichts, sondern sah gedankenverloren in weite Ferne. Als er endlich antwortete, legte sich ein dunkler Schatten auf sein Gesicht.
    »Ich werde noch heute mit meinen Männern losreiten und diesen Abschaum jagen und zur Rechenschaft ziehen«, erklärte er grimmig.
    Rona hatte also recht behalten und Caleb würde die Burg verlassen. Der Gedanke daran behagte mir ganz und gar nicht. Wenn er nicht an meiner Seite war, fehlte ein Teil von mir. Es war, als ob man zwei Hälften eines Ganzen auseinanderriss.
    Wie gerne hätte ich ihn gebeten bei mir zu bleiben und die Suche nach den Verantwortlichen seinem Bruder Seamus zu überlassen, doch das wäre falsch.
    Ich war mir zwar sicher, dass er mir diese Bitte nicht abschlagen würde, denn er liebte mich über alles, aber Caleb war der Chief und konnte sich nicht einfach vor seinen Pflichten drücken. Die Menschen, für die er die Verantwortung trug, vertrauten ihm und sie erwarteten, dass er sie beschützte.
    »Wann werdet ihr aufbrechen?«, fragte ich leise. Meine Stimme war fast nur noch ein Flüstern.
    »In ein paar Stunden«, teilte er mir mit. Er legte den Finger unter mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen. Ich blickte ihm direkt in seine strahlend blauen Augen, in denen ich all die Liebe erkannte, die er für mich empfand.
    »Ich werde, so schnell es mir möglich ist, wieder zurückkommen. Während meiner Abwesenheit werden Malcolm und Kenneth nicht von deiner Seite weichen. Ich möchte, dass sie dich überall hin begleiten, hast du das verstanden?«, sagte er eindringlich.
    »Ich habe verstanden«, bemerkte ich gedankenverloren. Ich kannte die beiden Männer, denn es war nicht das erste Mal, dass sie zu meinem Schutz abgestellt wurden.
    Malcolm hatte mich nach den merkwürdigen Unfällen auf der Burg bewacht und Kenneth war sogar von Lady Adelise verletzt worden, als ich sie zur Rede gestellt hatte. Damals hatte sie blitzschnell nach seinem Dolch gegriffen, ihn niedergestochen und war dann wie eine Furie auf Caleb losgegangen. Nur dem beherzten Eingreifen von Mistress Graham und ihrer gusseisernen Pfanne hatten wir es zu verdanken, dass meinem Mann nichts geschehen war.
    Ich vertraute den beiden Kriegern vorbehaltlos und wusste, dass sie eher ihr eigenes Leben geben würden, als zuzulassen, dass mir etwas zustieß.
    Trotzdem wurde ich das ungute Gefühl nicht los, dass sich hinter den Überfällen mehr verbarg, als wir ahnten und dieser Gedanke beunruhigte mich zutiefst.
    »Meine verständnisvolle Seonaid«, raunte Caleb und strich mir sanft eine Locke hinters Ohr. Diese kleine Berührung verursachte mir einen angenehmen Schauer.
    »Es gibt keine Worte für das, was ich für dich empfinde, denn meine Liebe zu dir ist unbeschreiblich. Ich würde lieber hier an deiner Seite bleiben, doch ich habe Verpflichtungen, denen ich nachkommen muss. Das Dorf ist einen halben Tagesritt entfernt und ich hoffe, wir werden die Übeltäter schnell finden, damit ich rasch zu dir zurückkehren kann«, beteuerte er. Ich legte eine Hand auf seine Wange und sah ihn an.
    »Ich möchte, dass du auf dich aufpasst und heil wieder zu mir zurückkommst. Versprich es mir«, forderte ich. Ein schiefes Lächeln stahl sich auf seine Züge.
    »Ich verspreche es«, flüsterte er. Nachdenklich biss ich mir auf die Unterlippe und suchte nach den richtigen Worten. Als ich mir halbwegs sicher war,

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