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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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er sich schließlich zu seinem Bruder und sah ihn an. »Warum haben sie alle umgebracht und sogar das Vieh verbrennen lassen? Es sieht nicht so aus, als hätten die etwas mitgenommen. Warum nicht?«, fragte er leise. Caleb hob den Kopf und blickte zu seinem Bruder.
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Normalerweise überfallen diese Gesetzlosen die Dörfer, rauben und plündern und entwenden das Vieh. Hin und wieder töten sie einen mutigen Mann, der sich ihnen in den Weg stellt, oder vergewaltigen die Frauen, aber so etwas habe ich noch nie zuvor gesehen«, gab er zu und machte eine ausschweifende Handbewegung.
    Caleb dachte unweigerlich an Janet und war froh, dass seine Frau dies hier nicht sehen musste und auf Trom-Castle in Sicherheit war. Sein Blick wanderte zu den kleinen leblosen Körpern der barbarisch hingerichteten Säuglinge und blanker Zorn stieg in ihm auf. Er selbst würde bald Vater werden und konnte es kaum erwarten, sein eigen Fleisch und Blut in den Händen zu halten. Hier hatte man diesen kleinen Geschöpfen, denen die ganze Welt offen gestanden hatte, die Chance auf ein erfülltes und glückliches Leben genommen und sie bestialisch hingerichtet.
    Caleb rief fünf seiner Männer zu sich und wies sie an, Gräber für die Verstorbenen zu schaufeln. Er selbst half ihnen dabei. Sie zündeten einige Fackeln an und steckten sie in den Boden, denn die Dunkelheit brach schnell herein.
    Während Caleb das vierte Grab aushob, hörte er hektische Stimmen. Im nächsten Moment stand einer seiner Krieger vor ihm, dem er befohlen hatte, nach möglichen Spuren zu suchen.
    »Herr, wir haben etwas gefunden. Dort drüben am Waldrand. Es waren ungefähr zehn Reiter, wenn ich die Abdrücke der Pferde richtig gedeutet habe und sie sind nach Westen geritten«, informierte er seinen Laird. Caleb starrte in die Richtung, in die der Mann zeigte. Es war bereits viel zu dunkel um etwas zu sehen und doch kannte er diese Gegend wie seine eigene Westentasche und sah das Bild der Highlands im Geiste vor sich.
    »Sie reiten genau in die Berge«, stellte Caleb stirnrunzelnd fest. Sie mussten sich beeilen und diesen gesetzlosen Barbaren so schnell wie möglich folgen, denn wenn diese erst die höheren Ebenen der Highlands erreichten, würde es schwer werden ihre Spuren auf dem teilweise felsigen Untergrund weiterhin zu folgen. Er trieb seine Männer zur Eile an. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie auch die restlichen Leichen verscharrt und stiegen wieder auf ihre Pferde, um die Verfolgung aufzunehmen.
    Sie kamen nicht so zügig voran, wie Caleb es sich gewünscht hätte, denn es war eine mondlose Nacht. Alles um sie herum war stockdunkel und nur der schwache Schein ihrer Fackeln spendete ein wenig Licht und half ihnen, den Weg zu finden.
    Immer wieder ertappte sich Caleb dabei, wie er an Janet dachte. Wie gerne wäre er jetzt bei ihr und läge an ihren warmen Körper geschmiegt in ihrem gemeinsamen Bett. Er liebte seine Frau, wie er noch niemals zuvor jemanden geliebt hatte.
    Jeder Augenblick, den er ohne sie verbringen musste, verursachte ihm auf eine Art und Weise Qualen, wie er es nicht für möglich gehalten hätte.
    Er konnte noch immer nicht so recht glauben, dass sie aus einer fernen Zukunft zu ihm gekommen war und sich trotz aller Entbehrungen, für ein Leben an seiner Seite entschieden hatte. Er war der glücklichste Mann und jetzt wurde dieses Glück noch mit einem gemeinsamen Kind gekrönt.
    Caleb wurde aus seinen Gedanken gerissen, als einer der Männer, die vorneweg ritten, die Hand hob und sein Pferd zum Stehen brachte. Er stieg ab und betrachtete etwas am Boden, dann wandte er sich zu seinem Herrn.
    »Die Spuren hier sind recht frisch, aber es sind nur noch Hufabdrücke von fünf Reitern. Anscheinend haben sie sich getrennt und in zwei Gruppen aufgeteilt«, informierte er Caleb.
    Normalerweise blieben diese Banden immer zusammen. Es war merkwürdig, dass sie sich getrennt hatten und Caleb suchte händeringend nach einer Erklärung dafür, doch es wollte ihm nicht gelingen, eine solche zu finden. Nachdenklich strich er sich übers Kinn und sah dann zu Seamus, der in seine eigenen Gedanken vertieft zu sein schien. Zwei weitere Krieger stiegen ab und suchten mit ihren Fackeln die Umgebung ab. Nach einiger Zeit rief einer von ihnen:
    »Hier sind die anderen Fünf entlanggeritten.« Er hatte den Arm ausgestreckt und deutete mit dem Finger nach Norden. Caleb sah Seamus an und der Blick, den die  Brüder tauschten,

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