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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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wenn die Bullen nur wüssten. Wenn die nur wüssten …“

22
    Ein Tag zuvor
    „Wir können nicht einfach untätig im Wohnzimmer herumsitzen. Sicherlich haben Sie bereits einige Fragen an uns“, sagte Albert, als er mit Veronika die Küche betrat. „Schießen Sie los. Was wollen Sie wissen? Wie können wir Ihnen helfen?“
    Nora und Thomas sahen die beiden über ihre Schultern hinweg an.Dabei erkannten sie, dass Veronika noch immer heulte. Sie zog ein Taschentuch hervor und trocknete sich damit die Augen. Dann schnäuzte sie sich die Nase und stützte den Kopf in ihre Hände.
    „Sind Sie sicher, dass Sie dazu schon in der Lage sind?“
    „Ja, fangen Sie schon an.“
    „Also schön. Setzen Sie sich bitte erst einmal hin“, sagte Thomas zu den beiden und deutete auf zwei freie Stühle. Nachdem Albert und Veronika sich dann am Tisch niedergelassen hatten, fuhr der Kommissar fort: „Als Erstes würden wir gerne von Ihnen wissen, wann Sie Ihren Sohn zuletzt gesehen haben.“
    „Das muss vor einer halben Stunde gewesen sein“, antwortete Albert wie aus der Pistole geschossen.
    „Wo?“
    „Draußen im Garten. Er hatte sich mit seiner Braut unter die Gäste gemischt. Zum letzten Mal haben wir ihn etwas abseits mit Stefanie und Anna gesehen.“
    „Wer ist Anna?“
    „Stefanies Brautjungfer. Anna Steiner.“
    „Danach haben Sie Mark nicht mehr gesehen?“
    „Nein.“
    „Welchen Eindruck machte er zu diesem Zeitpunkt auf Sie?“
    „Na, welchen schon? Es ist seine Hochzeit! Er war glücklich, fröhlich, in bester Laune.“
    „Es gab keine Anzeichen dafür, dass er sich unwohl oder unsicher fühlte?“
    „Zumindest haben wir nichts in dieser Hinsicht mitbekommen.“
    „Hat er in den letzten Tagen oder Wochen vielleicht irgendwelche Andeutungen in dieser Richtung gemacht?“
    Albert fuhr sich mit der Hand über seinen Mund. „Ich kann mich nicht daran erinnern. Nein, ich … ich glaube nicht.“
    Nora sah zu Veronika. Aber sie erkannte schnell, dass die Mutter zu schockiert war, um eine zuverlässige Antwort geben zu können. Aus diesem Grund fragte Nora weiter in Alberts Richtung: „Wie sieht es mit der Frau Ihres Sohnes aus? Wann haben Sie Stefanie zuletzt gesehen?“
    „Das sagte ich doch gerade schon. Als sie beim Teich stand. Mit Mark und dieser Brautjungfer.“
    „Und hat Ihre Schwiegertochter sich Ihnen in letzter Zeit anvertraut? War sie ängstlich oder nervös?“
    „Nein. Mark und Stefanie waren in den letzten Wochen vollkommen auf ihre Hochzeit konzentriert. Das ist doch wohl verständlich, oder?“
    „Natürlich.“ Nora schlug die Beine übereinander. „Was haben die beiden beruflich gemacht?“
    „Mark studierte Medizin hier an der Uni. Stefanie war Angestellte in einem Reisebüro in der Innenstadt.“
    Jetzt schaltete Thomas sich wieder in die Befragung ein: „Wie viele Gäste sind momentan hier?“
    „Wir haben 180 Personen eingeladen. Zusätzlich einige Reporter. Vielleicht sind sogar noch die Leute vom Catering hier.“
    „Insgesamt müssten es also circa zweihundert Menschen sein?“
    „Ja, in der Theorie. In der Praxis kann ich Ihnen nicht sagen, wie viele jetzt hier sind. Bei so vielen Menschen kann man schlecht den Überblick behalten. Außerdem war das nicht unsere Aufgabe oder unser Ziel. Wir wollten feiern und uns amüsieren.“
    „Demnach wissen Sie nicht, wer oder wie viele Gäste bereits gegangen sind?“
    „Stimmt.“
    „Haben Sie eine Gästeliste?“
    „Die müsste irgendwo im Büro sein.“
    „Sehr gut. Die wird uns einen großen Schritt weiterbringen. Allerdings wird es dauern, alle Personen zu überprüfen.“
    „Das sehe ich anders“, erwiderte Albert. „Ich werde die Liste mit Ihnen durchgehen. Da ich viele Gäste kenne, kann ich die meisten sofort ausschließen. Die würden niemals einen Mord begehen. Schon gar nicht an meinem Sohn.“
    „Können wir daraus auch den Umkehrschluss ziehen? Verdächtigen Sie schon eine bestimmte Person?“
    „Nicht unbedingt. Mark hatte keine Feinde. Ich sehe kein Motiv hinter diesem Mord. Aber es gibt einige Menschen, denen ich eine solche Tat generell eher zutraue als anderen.“
    „Interessant. Wir werden die Liste holen, sobald das Büro von den Kollegen der Spurensicherung vollständig überprüft wurde. Können Sie uns sagen, was Sie in der Zeit zwischen dem letzten Blickkontakt mit Ihrem Sohn und der Entdeckung der Leichen gemacht haben, Herr Hortmann?“
    „Sicher. Ich war die ganze Zeit mit meiner Frau

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