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Radieschen von unten

Radieschen von unten

Titel: Radieschen von unten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
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Neuigkeiten?«
    Carlos wurde ernst. »Ja, eine gute Neuigkeit ist, dass meine Mutter eines natürlichen Todes gestorben ist. Obwohl ich sie so oft gewarnt habe, ist sie an den Folgen eines Schlaganfalls im Zusammenhang mit zu viel Alkohol gestorben. Das macht mich zwar immer noch traurig, aber es trägt niemand die Schuld an ihrem Tod.«
    »Außer ihr selbst«, fügte Elfie versonnen hinzu.
    Carlos nickte. »Diese Tatsache und die Tatsache, dass Sie die verschwundenen Sachen der Familie Gebhard wiederbeschaffen konnten, haben mich dazu bewogen, in diesem Haus einiges zu ändern. In erster Linie will ich für Kostentransparenz sorgen, aber auch vieles andere ist neu zu gestalten. Ich möchte die Arbeitsbedingungen für die Angestellten verbessern und ihnen das Chefbüro überlassen. Die Remise ist viel zu klein.«
    »Das ist eine gute Entscheidung«, lobte Elfie. »Aber wo werden Sie dann arbeiten?«
    »Ich werde meinen Schreibtisch in die Halle stellen. Da ist Platz genug. Außerdem sehe ich dann sofort, wenn jemand kommt. Zudem möchte ich neue Wege in der Trauerarbeit gehen und auf jeden Fall eine Trauerbegleitung und andere unterstützende Maßnahmen für Hinterbliebene ins Leben rufen. Ich hoffe, dass mir noch viel mehr gute Ideen kommen.«
    »Daran glaube ich ganz bestimmt.« Elfie freute sich über den Glanz in Carlos’ Augen. »Und wie sieht es mit Ihrem Privatleben aus? Wird sich auch da einiges ändern?«
    Carlos lächelte. »Sobald meine Mutter bestattet ist, werde ich mein Leben selbst in die Hand nehmen, mich nicht mehr fremdbestimmen lassen. Ein bisschen habe ich ja heute schon damit angefangen. Vielleicht wird es bald auch eine Frau an meiner Seite geben.«
    »Trixi Liedke?«, fragte Elfie.
    Carlos hob die Schultern hoch. »Erst einmal wird Trixi fest angestellt.«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Somit ist sie in meiner Nähe. Und dann wird man weitersehen.«
    »Sie brauchen auch unbedingt jemandem, mit dem Sie Tango tanzen können. Ich wüsste da übrigens eine gute Adresse, wo samstags immer ein Tangocafé stattfindet«, sagte Elfie.
    »Sie waren beim Tango?« Carlos sah sie freudig überrascht an. »Das finde ich toll. Im Übrigen habe ich mein Versprechen, Ihnen eine CD zu überspielen, nicht vergessen. Bis jetzt bin ich nur noch nicht dazu gekommen. Aber für Julianes Trauerfeier werde ich jetzt ohnehin passende Musik zusammenstellen.«
    »Tango bei einer Beerdigung, ist das nicht ein bisschen zu feurig?«, fragte Elfie vorsichtig.
    »O nein, es gibt wunderbar melancholische Melodien«, entgegnete Carlos. »Nicht umsonst hat ein argentinischer Dichter einmal den Satz geprägt: Tango ist ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann.«
    Nachdem Carlos fortgefahren war und Elfie sich vergewissert hatte, dass außer Bornekamp niemand da war, ging sie in den Kriechkeller hinunter. Schwer atmend schleppte sie dann den ersten Karton die steilen Treppen hinauf. Als sie ins Büro kam, sprang Theo Bornekamp sofort auf.
    »Warum haben Sie denn nichts gesagt?«, rief er. »Ich kann Ihnen doch helfen.«
    Er nahm ihr den schweren Karton ab und hievte ihn auf ihren Schreibtisch. »Sind noch mehr unten?«
    »Das ist lieb von Ihnen.« Elfie schenkte ihm ihr freundlichstes Lächeln. »Aber wir haben hier kaum Platz. Ich werde erst einmal den Inhalt von diesem hier sichten und dann weitersehen. Außerdem haben Sie doch gleich einen Termin, oder?«
    Bornekamp sah auf die Uhr. »Es reicht, wenn ich in fünfzehn Minuten losfahre.«
    Elfie wollte unbedingt die Unterlagen zunächst allein durchsehen. Wer wusste schon, was dabei alles zutage käme? Falls es Beweise für Juliane Knörringers Betrügereien gab, konnte sie keine Mitwisser gebrauchen.
    Sie holte einen feuchten Lappen und entfernte sorgfältig Staub und Spinnweben vom Karton. Nachdem sie jede Stelle dreimal abgewischt hatte, waren erst fünf Minuten vergangen.
    Bornekamp hob den Kopf von seiner Trauerrede und grinste. »Jetzt übertreiben Sie es aber ein wenig mit Ihrer Ordnungsliebe. Sauberer wird der Karton bestimmt nicht mehr.«
    Elfie ließ den Lappen sinken. »Sie haben recht. Aber da waren ein paar Schimmelflecken. Die habe ich, so gut es ging, weggeputzt, damit man den Karton noch einmal verwenden kann.«
    Sie suchte fieberhaft nach einer anderen Beschäftigung. »Wissen Sie was, ich mache uns noch einen Cappuccino, bevor Sie aufbrechen.«
    Sie ließ sich Zeit bei der Zubereitung des Kaffees und ging dann mit den beiden Tassen wieder ins Büro.
    »Heute

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