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Raecher des Dunklen Imperiums

Raecher des Dunklen Imperiums

Titel: Raecher des Dunklen Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Schulter. Er wirbelte herum und zog das Schwert. Aber es war nur der nahezu unsichtbare Geistmann Rinal, der hinter ihm stand. Rinal wisperte:
    „Die Kugel kommt. Hier ist Eure Chance, der Pyramide zu folgen."
    „Aber Bowgentle befindet sich in Gefahr", murmelte Hawkmoon. „Ich muß versuchen, ihn zu retten."
    „Das werdet Ihr nicht können. Es ist ohnehin unwahrscheinlich, daß ihm wirklich etwas zustößt. Er wird in seine eigene Zeit oder Dimension zurückkehren und sich nicht mehr an diese Ereignisse hier erinnern als an einen schwindenden Traum."
    „Aber er ist mein Freund."
    „Ihr werdet ihm besser helfen können, wenn Ihr eine Möglichkeit findet, Kalans Manipulationen für immer zu stoppen." Rinal deutete. Mehrere seiner Leute schwebten durch die Straße auf sie zu. Sie trugen eine große Kugel, die gelb glühte. „Es werden ein paar Sekunden nach dem Verschwinden der Pyramide vergehen, ehe Ihr ihr folgen könnt."
    „Aber Graf Brass - er ist wie erstarrt!"
    „Sobald Kalan nicht mehr hier ist, wird er wieder zu sich kommen."
    „Weshalb solltet Ihr mein Wissen fürchten, Baron Kalan?" fragte Bowgentle soeben. „Ihr seid stark, ich bin schwach. Ihr seid es doch, der mich wie eine Marionette bewegt."
    „Je mehr Ihr wißt, desto weniger kann ich vorhersehen", brummte Kalan. „So einfach ist das, Sir Bowgentle. Lebt wohl!"
    Bowgentle schrie auf. Er wirbelte herum, als versuche er zu entkommen. Doch noch im Laufen begann er zu verschwinden, bis er nicht mehr zu sehen war.
    Hawkmoon hörte Baron Kalan höhnisch kichern. Er haßte dieses Gelächter! Nur Rinals Hand auf seiner Schulter hielt ihn zurück, Kalan jetzt anzugreifen, der von seiner Anwesenheit nichts ahnte und sich gerade an Graf Brass wandte.
    „Ihr werdet viel gewinnen, wenn Ihr mir helft, Graf Brass, und nur verlieren, tut Ihr es nicht. Weshalb muß es immer Hawkmoon sein, der mir keine Ruhe läßt? Ich hatte es für die einfachste Sache der Welt gehalten, ihn auszuschalten. Und doch taucht er in jeder Wahrscheinlichkeitsebene auf, die ich erforsche. Manchmal glaube ich, er ist unsterblich - ewig. Nur wenn er von einem anderen Helden, einem anderen Diener dieses verdammten Runenstabs getötet wird, können die Ereignisse den Verlauf nehmen, den ich beabsichtige. Also erschlagt ihn, Graf Brass. Verdient Euch das Leben für Euch und mich!"
    Graf Brass bewegte den Kopf und blinzelte. Er blickte sich um, als sähe er weder die Pyramide noch ihren Passagier.
    Kalans Maschine begann nun in milchiger Weiße aufzuglühen, dann wurde das Weiß zu funkelnder Glut, die Graf Brass blendete, daß er fluchte und schützend den Arm vor die Augen legte.
    Dann verschwand das Glühen, und nur noch die schwachen Umrisse der Pyramide waren in der Nacht zu erkennen.
    „Schnell!" drängte Rinal. „Hinein in die Kugel."
    Hawkmoon kletterte durch eine Öffnung, die wie ein Schleiervorhang war und sich sofort hinter ihm wieder verdichtete. Durch ihn hindurch sah er Rinal zu Graf Brass schweben, ihn hochheben, zur Kugel tragen und ihn hastig hineinstoßen, daß er, immer noch mit dem Schwert in der Hand, vor Hawkmoons Füße fiel.
    „Der Saphir!" rief Rinal. „Ihr braucht nur die Hand auf den Saphir zu legen. Ich wünsche Euch Erfolg in jenem anderen Londra, Dorian Hawkmoon!"
    Hawkmoon griff nach dem Saphir, der vor ihm in der Luft schwebte.
    Sofort begann die Kugel sich um sie zu drehen, während er und Graf Brass unbewegt blieben. Sie befanden sich nun in absoluter Schwärze, abgesehen von dem Leuchten der weißen Pyramide vor ihnen.
    Plötzlich tauchte eine Landschaft sonnenbeschienener grüner Hügel auf, die jedoch so eilig schwand, wie sie gekommen war. Weitere Gegenden folgten in schneller Reihenfolge: Megalithen aus Licht; Seen aus brodelndem Metall; Städte aus Glas und Stahl; Schlachtfelder, auf denen Tausende ihr Leben ließen; Wälder, durch die schattenhafte Riesen schritten; eisbedeckte Meere. Und immer befand die Pyramide sich vor ihnen, während sie durch eine Ebene der Erde nach der anderen tauchten, durch Welten, die völlig fremdartig waren, aber auch solche, die absolut identisch mit Hawkmoons Welt zu sein schienen.
    Schon einmal zuvor war Hawkmoon durch die Dimensionen gereist, doch damals, um der Gefahr zu entgehen, jetzt dagegen reiste er ihr entgegen.
    Graf Brass schüttelte verwirrt den Kopf. „Was ist eigentlich geschehen? Ich erinnere mich, daß ich versuchte, Baron Kalan anzugreifen. Ich dachte mir, ehe er mich ins Nichts schickte,

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