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Raecher des Dunklen Imperiums

Raecher des Dunklen Imperiums

Titel: Raecher des Dunklen Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Gegenteil, er fühlte sich müder als zuvor.
    „Oder besser doch nicht", sagte er nun. „Ich schließe mich lieber ihnen an. Die Nachtluft wird auch mir guttun."
    „Wie Ihr wollt. Ich bringe Euch hinunter." Rinal schwebte auf Hawkmoon zu. Als er ihn zum Fenster hob, fragte Hawkmoon: „Wo ist die Maschine, von der Ihr gesprochen habt?"
    „Die Dimensionskugel? Unten, in unserem Labor. Möchtet Ihr sie noch heute nacht sehen?"
    „Das wäre vielleicht am klügsten. Ich bin ziemlich sicher, daß Kalan nicht lange auf sich warten lassen wird."
    „Gut. Ich werde Euch nach Eurem Gespräch mit Euren Freunden zu ihr bringen. Ihre Bedienung ist sehr einfach - es gibt kaum Armaturen, da der Zweck der Maschine ja lediglich ist, einer anderen zu folgen. Aber ich verstehe natürlich Eure Ungeduld, sie zu sehen. Also sprecht jetzt mit Euren Freunden."
    Der Geistmann, der in der mondbeschienenen Straße kaum zu sehen war, verließ Hawkmoon, um ihn nach Bowgentle und Graf Brass suchen zu lassen.
    Hawkmoon ließ sich Zeit und spazierte gemächlich durch die von blühenden Pflanzen durchwachsenen Straßen zwischen den Ruinen, aus deren Öffnungen das Mondlicht strahlte. Er genoß die Stille und den Frieden und begann sich wieder wohler zu fühlen. Auch sein Kopf wurde in der würzigen, kühlen Luft bald klarer.
    Nach einer Weile hörte er Stimmen irgendwo vor sich und wollte seinen Freunden, gerade zurufen, als ihm bewußt wurde, daß es sich um drei und nicht zwei handelte. Im Schatten der Hausmauern und auf Zehenspitzen näherte er sich ihnen eilig. Hinter einer zerbrochenen Säule hielt er an und spähte hinaus auf einen nicht sehr großen Platz, auf dem Bowgentle und Graf Brass standen. Brass war wie erstarrt, und Bowgentle sprach mit leiser Stimme mit einem Mann, der mit überkreuzten Beinen in der Luft über ihm saß. Die Umrisse der Pyramide glühten nur schwach, als hätte der Baron sich bemüht, nicht auf sie aufmerksam zu machen. Kalan funkelte Bowgentle wütend an.
    „Was wißt Ihr von solchen Dingen?" brüllte er unbeherrscht. „Ihr - der Ihr selbst kaum wirklich seid."
    „Das mag sein. Aber ich nehme stark an, daß Eure eigene Wirklichkeit gefährdet ist. Habe ich recht? Weshalb könnt Ihr Hawkmoon denn nicht selbst töten? Wegen der Auswirkungen, richtig? Habt Ihr die Möglichkeiten einer solchen Handlung berechnet? Und sie sind wohl nicht sehr erfreulich für Euch?"
    „Schweigt!" schrie Kalan. „Oder ich verbanne Euch ins Nichts. Ich biete Euch ein ganzes Leben, wenn Ihr Hawkmoon tötet oder Graf Brass dazu bringt, es zu tun!"
    „Weshalb habt Ihr denn nicht Graf Brass ins Nichts befördert, als er Euch angriff? Vielleicht, weil Hawkmoon nur von einem von uns beiden getötet werden kann, nun da Oladahn und d'Averc nicht mehr hier sind?"
    „Sagte ich nicht, Ihr sollt schweigen!" fauchte Kalan. „Ihr hättet mit dem Dunklen Imperium zusammenarbeiten sollen, Sir Bowgentle. Eine Intelligenz wie Eure ist unter diesen Barbaren vergeudet."
    Bowgentle lächelte. „Barbaren? Ich habe ein wenig von dem erfahren, was das Dunkle Imperium in meiner Zukunft mit seinen Feinden machen wird. Eure Wortwahl ist nicht sehr treffend, Baron Kalan."
    „Ich warne Euch", knirschte Kalan jetzt drohend. „Ihr geht zu weit. Ich bin immer noch ein Lord des Dunklen Imperiums und dulde eine solche Vertraulichkeit nicht!"
    „Euer Mangel an Toleranz war schon einmal Euer Verhängnis - oder wird es sein. Es wird uns allmählich klar, was Ihr mit Eurer Londra-Imitation bezweckt."
    „Ihr wißt Bescheid?" Ein Zug von Angst huschte über Kalans Züge. Er benetzte die Lippen und zog die Brauen zusammen. „Ihr wißt es also? Ich glaube, wir haben einen Fehler begangen, als wir eine Figur mit Eurem Verstand und Eurer Einsicht aufs Spielbrett brachten."
    „Da mögt Ihr recht haben."
    Kalan fummelte an der kleinen Pyramide in seiner Linken. „Dann ist es wohl am klügsten, auch diese Figur jetzt zu opfern", murmelte er.
    Bowgentle schien zu ahnen, was Kalan vorhatte. Er machte einen Schritt zurück. „Ist es wirklich weise? Manipuliert Ihr nicht vielleicht Kräfte, die Ihr kaum versteht?"
    „Vielleicht." Baron Kalan kicherte. „Aber das dürfte Euch wenig nützen, nicht wahr?"
    Bowgentle wurde bleich.
    Hawkmoon wollte auf den Platz laufen. Er machte sich Gedanken über Graf Brass' starre Haltung, er schien offenbar nichts von dem zu bemerken, was vorging. Doch noch ehe er den ersten Schritt tat, spürte er eine leichte Berührung an der

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