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Rächer des Herzens (German Edition)

Rächer des Herzens (German Edition)

Titel: Rächer des Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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brauchte Isabella Hilfe und keine Behinderung. Mit Marcus zurechtzukommen war gerade schwierig genug, und da musste Pen ihr nicht noch Steine in den Weg legen.
    „Ich versichere dir, Penelope, dass ich ein solches Vorrecht nicht in Anspruch nehme“, sagte sie mit Nachdruck und blickte ihre Schwester streng an, damit sie nichts mehr sagte. Dann wandte sie sich Marcus zu. „Lord Stockhaven möge seine Küsse für sich behalten – oder sie den Damen gewähren, die sie zu schätzen wissen. Ich habe keinen Bedarf.“
    Marcus hielt ihrem Blick stand. Das Lächeln verweilte noch etwas auf seinen Lippen, und seine Augen leuchteten so strahlend, dass eine heiße Gefühlsaufwallung durch ihren Körper strömte. Ob er auch an ihren Kuss im Gefängnis dachte? Isabella konnte nicht verhindern, dass die bloße Erinnerung daran ihr Herz schneller schlagen ließ. Und Marcus hatte Freude an ihrer Qual; dafür verwünschte sie ihn. Sie erbebte, als sie darüber nachdachte, was er wohl vorhaben mochte.
    Isabella drehte sich betont halb um und blickte den Gentleman hinter ihm an. Dieser schien das ganze Gespräch außerordentlich unterhaltsam zu finden. Isabella hatte gar kein Interesse an ihm, sie sah ihn auch praktisch kaum. Aber seine Anwesenheit war nützlich, weil sie sich dadurch von Marcus abwenden konnte.
    „Guten Abend, Sir“, begrüßte sie ihn höflich.
    Der Gentleman verbeugte sich. Er war kleiner als Marcus und etwas untersetzt. Seinen hellen, haselnussbraunen Augen entging nur wenig.
    „Durchlauchtigste Hoheit. Alistair Cantrell, ganz zu Ihren Diensten.“
    „Mr. Cantrell.“ Mit Schrecken erinnerte Isabella sich daran, dass er einer von Marcus’ ältesten Freunden war, sein Trauzeuge für ihre ins Wasser gefallene Hochzeit. Es war unwahrscheinlich, dass er ihr besonders freundlich begegnen würde. Marcus’ Freunde waren ihr immer außerordentlich loyal erschienen.
    „Natürlich“, sagte sie dann, „erinnere ich mich an Sie.“
    „Ich fühle mich geschmeichelt, Madam“, erwiderte Alistair. Sein kluger Blick versuchte, sie einzuschätzen, verriet aber nichts von seinen wahren Gefühlen. Isabella wandte sich erneut Pen zu.
    „Mr. Cantrell, darf ich Ihnen meine Schwester, Miss Penelope Standish, vorstellen?“
    Wie die meisten Männer war Alistair Cantrell von ihrer strahlenden, hübschen Erscheinung sehr angetan. Jetzt war es nicht schwierig, seine Gefühle zu erkennen. Er fragte sich wie alle Männer bei der ersten Begegnung, ob Pen so reizend sein konnte wie sie aussah.
    „Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Miss Standish“, sagte er liebenswürdig.
    „Mr. Cantrell“, erwiderte Pen und neigte ihren Kopf in perfekter Nachahmung des höflichen Grußes einer sittsamen Debütantin. Isabella bemerkte, wie sich ein leicht belustigtes Lächeln auf Alistairs Lippen formte, und Pen errötete auch wirklich. Es schien, dass man Alistair Cantrell nicht mit vorgeblicher Unschuld täuschen konnte.
    Eine größere Gruppe drängte jetzt immer näher heran, offenbar um darzutun, dass sie mit Marcus Stockhaven bekannt waren. Die Duchess of Plockton hatte offenbar das deutliche Gefühl, dass sie lange genug auf das Rampenlicht hatte verzichten müssen, und drängte sich vor. Jetzt war Isabella tatsächlich einmal froh, die Duchess zu sehen. Denn nun konnte sie der Situation entkommen. Sie brauchte unbedingt Zeit, um sich zu sammeln und zu entscheiden, wie sie mit ihrem aufreizenden Ehemann umgehen sollte. Sie wollte ihm keinesfalls das Vergnügen geben, sie in der Öffentlichkeit herauszufordern. Aber sie zitterte vor Aufregung und Verärgerung, wenn sie nur daran dachte, ihm unter vier Augen entgegentreten zu müssen.
    Als die anderen näher kamen, trat sie vorsichtig einen Schritt zurück. Marcus aber legte sofort seine Hand an ihre Taille, um sie zurückzuhalten. Sie spürte durch die dünne Seide ihres Kleides, wie seine Wärme sie zu versengen drohte. Für den oberflächlichen Beobachter war die Berührung nicht mehr als die vertraute Begrüßung zwischen Cousin und Cousine. Nur Isabella spürte, wie vertraulich und besitzergreifend diese Geste war.
    „Lord Stockhaven!“ Die Duchess winkte Marcus zu, wie einen lange verloren geglaubten Freund. Isabella versuchte erneut zu fliehen, aber Marcus umfasste sie fester.
    „Oh nein, gehen Sie nicht“, flüsterte er ihr ins Ohr. Sein Atem ließ einen wohligen Schauer über die empfindliche Haut ihres Nackens prickeln, und sie wand sich mit einer Mischung aus sinnlichem

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