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Rächerin der Engel

Rächerin der Engel

Titel: Rächerin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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neuen Fall betrachten«, sagte Ron.
    »Selbstverständlich ist das ein neuer Fall!«
    »Soll ich eine Akte anlegen?«
    »Hören Sie auf, mir mit Ihren Akten auf die Nerven zu gehen«, fuhr Bree ihn an, entschuldigte sich jedoch sofort. »Tut mir leid. Ich komme mir wie eine Idiotin vor. Und wenn so was passiert, werde ich unleidlich. Lassen Sie uns Schritt für Schritt vorgehen. Sie bringen den Kaffee ins Wohnzimmer, Ron. Petru, wenn Ihnen zu unserem weiteren Vorgehen irgendetwas einfällt, dann sagen Sie mir um Himmels willen sofort Bescheid.«
    Als Bree zurückkam, stand Lavinia vom Sofa auf. Sir Ciaran saß mit ausdruckslosem Gesicht ganz still und ruhig da. Bree fiel ein, wie sie ihn am Tag zuvor mit Barrie in Tullys Wohnzimmer hatte stehen sehen. Auch da hatte er völlig weggetreten gewirkt.
    Ich war immer draußen.
    Bree sah zu Sascha hin.
    Ich habe ihn gerade erst kennengelernt.
    Bree entspannte sich ein wenig. »Können Sie uns erzählen, wie Sie in diesen Zustand geraten sind, Sir Ciaran?«
    »Er kann sich nicht an viel erinnern«, sagte Lavinia. »Aber vor ungefähr einem Jahr bekam er Probleme mit dem Herzen.«
    »Er hatte einen Herzinfarkt«, sagte Bree. »Ich entsinne mich, darüber in der Zeitung gelesen zu haben.«
    »Er strebte auf das Licht zu, brav wie ein Lamm. Und er sagt, bevor er sein Ziel erreicht habe, habe ihn etwas Großes und Kaltes gepackt. Etwas, das eine Stimme wie Stahl gehabt habe, sagt er.«
    Bree erinnerte sich an das Wesen, das in Franklins Büro über sie hergefallen war. »Und was war das?«
    Lavinia zog ihr Schultertuch fester um sich. Der Nebel, der vor den Fenstern waberte, ließ es im Zimmer immer dunkler werden. »Keine Ahnung. Dieses arme Wesen …«, sie tätschelte Ciarans Knie, »… wollte seine Heimreise antreten und ist unterwegs steckengeblieben. Er hat eine vage Vorstellung davon, dass er mit anderen spricht, herumläuft, dies und das tut. Aber hauptsächlich wartet er einfach nur.«
    »Worauf?«, fragte Bree, obwohl sie die Antwort bereits zu kennen glaubte.
    Lavinias Stimme war voller Mitleid. »Er möchte nach Hause zurückkehren. Die Reise zum Licht vollenden. Ständig fragt er seine Frau: Was ist nur mit mir geschehen? Und sie sagt: Ich konnte dich nicht gehen lassen. «
    »Ja«, erwiderte Bree. »Tully hat mir mal erzählt, dass sich Barrie mit der Kabbala beschäftigt hat.« Mit einer gewissen Ehrfurcht sah sie Ciaran an. »Offenbar mit Erfolg.«
    Ciaran erwachte aus seiner Reglosigkeit. »Können Sie mir helfen? Können Sie mir dabei helfen, nach Hause zu gelangen?«
    »Möglicherweise können wir das.« Petru kam mit feierlicher Miene ins Zimmer, in der Hand einen Computerausdruck. »Die rechtlichen Bestimmungen sind ganz eindeutig. Wenn ich nicht so durrcheinander gewesen wäre, weil ich das Omen des Kormorans nicht erkannt habe, hätte ich sofort gewusst, was zu tun ist.« Er wandte sich an Sir Ciaran. »Sie sind ein Vertriebener, Sir.«
    Ciaran stieß einen langen tiefen Seufzer aus, der wie ein Hauch aus dem Grab wirkte.
    »Wir können die notwendigen Schritte einleiten, aber das wird einige Zeit dauerrn. Sind Sie berreit zu warten? Leiderr geht es nicht anders.«
    »Wie lange?«, fragte Ciaran. »Ich gebe zu, dass es angenehm ist, hier zu sitzen. Aber ich muss nach Hause.«
    »Nicht lange.« Dann fügte Petru in freundlichem Ton hinzu: »Wir werrden alles so schnell wie möglich erledigen. Aber ich glaube nicht, dass Sie hier warrten können.«
    »Verstehe.« Zögernd stand er auf. »Geben Sie mir Bescheid, sobald Sie etwas wissen?«
    »Selbstverständlich. Es könnte durrchaus sein, dass Sie mit Ihrem Rechtsbeistand vor Gericht erscheinen müssen, um einige Fragen zu beantworten. Aber danach dürrfte man schnell zu einer Entscheidung kommen.«
    »Das hoffe ich«, erwiderte der Schauspieler.
    »Einen Moment noch.« Petru streckte die Hand aus und nahm das Cloisonnégefäß vom Kaminsims. »Ich glaube, das werrden Sie brauchen.«
    »Danke. Ich muss es, wie Sie wissen, immer in meiner Nähe haben.« Er steckte das Gefäß in seine Jackentasche. Dann verbeugte er sich würdevoll und verließ das Büro in der Angelus Street.
    »Das war das einzige Beweisstück, das wir haben«, sagte Bree zu Petru. »In diesem Gefäß befindet sich die Angelschnur.«
    »Und auch sein Herz«, erwiderte Petru. »Dibbuks werden erschaffen, indem …«
    Bree hob die Hand. »Im Augenblick möchte ich das gar nicht so genau wissen. Vielleicht später. Aber ich nehme an, dass

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