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Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Titel: Rätsel um 1: ... das verlassene Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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steckt.«
    »Glauben Sie, daß die Leute von dem Gehöft etwas mit den Schmugglern zu tun haben?« fragte Robert.
    »Soviel wir wissen, nein«, antwortete Herr König. »Der Hof wird von einem alten Mann bewirtschaftet. Die Familie hat einen guten Namen. Vor einiger Zeit haben wir einen Beamten unter dem Vorwand, er käme vom Ernährungsministerium, hingeschickt. Der alte Mann hat ihm alles gezeigt, Ställe, Scheunen und auch das Haus. Er schien nichts zu verbergen zu haben.«
    »Wenn ich nur wüßte, wo Barny ist!« jammerte Dina. »Er fürchtet sich doch bestimmt und wartet darauf, daß wir ihm helfen!«
    »Barny? Der fürchtet sich überhaupt nie richtig, er ist sehr mutig!« Stubs’ Bewunderung für seinen Freund kannte keine Grenzen. »Wenn andere vor Angst zittern, dann lacht er immer noch!«

    Barny aber war in diesem Augenblick sehr mutlos. Er hatte versucht, zu entfliehen, und es war ihm nicht gelungen. Nun konnte er nur noch eines tun: dem Fluß in die andere Richtung folgen und sehen, ob er irgendwo wieder ans Tageslicht kam.
    Vielleicht gab es dann eine Möglichkeit, zu entkommen. Wenn aber der Fluß unter der Erde entsprang, hatte er nichts mehr zu hoffen.
    »Wir geben aber noch nicht auf, Miranda«, tröstete er seine kleine Freundin und sich. »Wir gehen jetzt am Fluß entlang, aber vorher essen wir noch den Schinken und die Birnen auf.«
    Nachdem Miranda auch das allerletzte Tröpfchen aus der Dose geschleckt hatte, machten sie sich auf den Weg. Sie kamen an den kleinen Gang, der zum Schacht führte und in dem Barny so viel Angst ausgestanden hatte. Er ging daran vorbei und weiter auf dem schmalen Felsensteg am Fluß entlang. Aber dann blieb er stehen. Ich muß hinüber, dachte Barny. Wenn ich nur nicht zu kurz springe und ins Wasser falle. Was soll ich tun, wenn ich ganz naß bin? Er schaffte es und atmete auf.
    Er ging weiter und immer weiter und leuchtete den Weg sorgfältig mit der Taschenlampe ab, denn er war glitschig und schlüpfrig, und Barny mußte sehr vorsichtig sein. Oft stieß er mit dem Kopf gegen die Felsendecke, wenn er zu spät merkte, daß sie sich wieder gesenkt hatte.
    Und dann war alles zu Ende! Felsendecke und Weg stießen aneinander. Nur das Wasser floß gurgelnd und schäumend dahin.
    Barny war verzweifelt! Ich kann es nicht wagen, gegen die Strömung zu schwimmen, dachte er. Wer weiß, ob und wann es hinter dem Felsen wieder einen Steg gibt. Wer weiß, wie lange ich schwimmen müßte. Und Miranda würde es überhaupt nicht aushalten.
    Wieder zurück, es half alles nichts. Als Barny dieses Mal an dem Gang vorbeikam, der zum Schacht führte, ging er hinein, um noch einmal hinaufzusteigen und zu versuchen, den Stein zu bewegen. Aber alle seine Bemühungen blieben umsonst.

XXVI. Miranda macht eine Dummheit
    Niemand kam an diesem Tag in den Tunnel. Barny und Miranda blieben allein. Barny wünschte sehnlich, eine Uhr zu haben.
    Er hatte keine Ahnung, wie spät es war. Daß draußen die Nachmittagssonne schien, wußte er nicht. Hier unten war undurchdringliche Finsternis, noch nicht einmal die Taschenlampe brannte.
    Denn Barny wollte sparen, er fürchtete, die Batterie zu schnell zu verbrauchen. Er wußte zwar, wie man die großen Lampen einschaltete, aber das wagte er nicht, denn die Männer konnten ja jeden Augenblick zurückkommen und ihn entdecken. Sie hätten sofort Jagd auf ihn gemacht. Wenn ich nur hier herauskäme! dachte er. Dann könnte ich den anderen alles erzählen, wir gingen zusammen zur Polizei, und die würden Augen machen!
    »Komm, Miranda, wir machen eine Dose Ananas auf«, sagte Barny, »was sollen wir sonst tun?« Damit war das Äffchen sofort einverstanden. Ananas, das war ja noch besser als Birnen!
    Sie saßen dicht beieinander, und Miranda war restlos glücklich.
    Dann legte sich Barny wieder auf die Matratze.
    »Ach, Miranda, ist das langweilig! Ißt du immer noch Ananas? Paß nur auf, daß du keine Bauchschmerzen bekommst!
    Was sollen wir nur tun, fällt dir nicht irgend etwas ein?«
    Das Äffchen schnatterte leise und knabberte weiter. Es hatte sich jetzt an diese seltsame Umgebung gewöhnt, und solange Barny da war und es Dosen mit Pfirsichen, Birnen und anderen Früchten gab, war Miranda bereit, es noch lange in dem Tunnel auszuhalten.
    »Nichts zu tun, kein Buch zu lesen!« stöhnte Barny und stopfte sich das Kissen unter den Kopf. »Es ist schrecklich! Ich habe nur dich, und das einzig Gute an dieser Sache ist, daß ich kein Geld auszugeben brauche.

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