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Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Titel: Rätsel um 1: ... das verlassene Haus
Autoren: Enid Blyton
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schrecklichen, alten Haus, ach, überhaupt an alles.
    Plötzlich schrak er zusammen. Jemand mußte an der Haustür gewesen sein!
    Im Nu sprang er aus dem Bett, jagte die Treppe hinunter, und als er die Tür öffnete, sah er im Schein des Mondes hinten am Gartentor einen Mann. Es war Herr König!
    Herr König, der wieder einmal eine seiner nächtlichen Wanderungen unternahm! Aber dieses Mal würde er Robert nicht entwischen! Er wollte ihm folgen, ganz gleich wohin, vielleicht würde er ihn zu Barny führen! Robert glaubte fest, daß er ihn aus irgendeinem geheimnisvollen Grund gefangenhielt.
    Es war ein recht zweifelhaftes Vergnügen, Herrn König mit nackten Füßen nachzuschleichen, denn der ging jetzt durch den verwilderten Garten zum Herrenhaus, und Robert biß die Zähne fest zusammen, wenn er auf Steine oder Dornen trat.
    Plötzlich blieb Herr König stehen. Zwei Männer waren aus den Büschen getreten. Die drei sprachen in gedämpftem Ton miteinander, und trotz aller Anstrengung konnte Robert nur wenige Sätze verstehen.
    »Wir haben ihn, aber er will nicht reden.«
    Die Unterhaltung wurde wieder leiser, und dann:
    »Ja, es ist ein sehr gutes Versteck, kein Mensch wird je darauf kommen.«
    Wieder senkten sich die Stimmen der Männer. Und dann hörte Robert einen Satz, der ihm den letzten Zweifel über Herrn Königs wahren Charakter nahm.
    »Wenn die Kinder wüßten, wer ich wirklich bin, würden sie Augen machen!«
    Robert gefror das Blut in den Adern. Sie hatten Barny! Und von welchem Versteck sprachen sie? Meinten sie das alte Haus? Nun gut, Herr König, Sie denken, wir ahnen nichts, aber wir wissen, daß Sie ein Verbrecher sind! dachte Robert grimmig.
    Die Männer entfernten sich langsam und verschwanden in der Dunkelheit. Robert hatte genug gehört. Er war jetzt zu allem entschlossen! Er wollte den Verbrechern das Handwerk legen.
    Morgen würde er zur Polizei gehen und alles erzählen. Herr König mußte sofort verhaftet und Barny gerettet werden! Er drehte sich um und lief zurück. Seine Füße bluteten.
    Natürlich konnte er nicht einschlafen, er war zu aufgeregt.
    Wieder mußte er an Barny denken, und wieder überlegte er, was Herr König wohl vorhatte. Und dann plagten ihn schreckliche Träume, und am anderen Morgen wachte er erschöpft und wie zerschlagen auf.
    »Ich gehe zur Polizei!« sagte er zu Stubs und Dina, nachdem er ihnen alles erzählt hatte. »Vor dem Unterricht sagt ihr Herrn König, daß ich für Frau Rund im Dorf Kartoffeln hole. Ich weiß, daß sie welche braucht.«
    Im Arbeitszimmer herrschte eine spannungsgeladene Atmosphäre. Dina war kreidebleich und unaufmerksam, und der völlig verwirrte Stubs rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Herr König sah von einem zum anderen und dachte: Was ist mit diesen Kindern nur los, seit Fräulein Pfeffer nicht mehr da ist?
    Ungefähr um zehn Uhr hörten die beiden zwei Leute die Stufen hinaufkommen. Dina fing an zu zittern. Hatte Robert den Polizisten gleich mitgebracht?
    Die Tür öffnete sich, und herein kamen der sehr entschlossen aussehende Robert und ein hünenhafter Polizist. Herr König betrachtete das Paar verblüfft.
    »Was hat denn das zu bedeuten? Hast du etwa Dummheiten gemacht, Robert?«
    »Ich? Ich habe keine Dummheiten gemacht!« Robert sah Herrn König durchdringend an.
    »Es handelt sich um folgendes«, begann der Polizist und warf einen Blick in sein Notizbuch. »Dieser Junge berichtete heute früh, daß sein Freund Barnabas, Zuname unbekannt, seit beinahe zwei Tagen verschwunden ist, und der junge Mann behauptet, Sie wüßten etwas über seinen Verbleib.«
    »Das ist absurd. Was willst du damit sagen, Robert?«
    »Was ich damit sagen will?« brauste Robert auf. »Daß wir alles über Sie wissen! Wir wissen von Ihren nächtlichen Spaziergängen, von Ihrem Herumschnüffeln im alten Herrenhaus und von Ihren Zusammenkünften mit fremden Männern! Wir wissen zwar nicht, was Sie vorhaben, aber daß Sie an Barnys Verschwinden schuld sind, das steht fest! Heute früh bin ich zur Polizei gegangen und habe alles erzählt!«
    »So ist es.« Der Polizist sah gleichmütig aus. »Es ist eine ziemlich rätselhafte Angelegenheit. Ich muß Sie um einige Auskünfte bitten. Was haben Sie im Rockingdowner Herrenhaus zu suchen? Sie haben sich damit sehr verdächtig gemacht.«
    Herr König runzelte die Stirn. Er sah Robert an, und der erwiderte den Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. Nun, was haben Sie dazu zu sagen, Sie elender Betrüger?
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