Rätsel um 2: ... die Grüne Hand
bezahlt, damit er mir beide Ohren abschießt«, grinste er.
Stubs grinste zurück. »Klar!«
Eine Weile später stand Jim regungslos an eine Metallplatte gelehnt. Billy Tell erhob sich endlich und ging ans andere Ende des Zeltes. Gleichmütig zielte er. Peng! Der Apfel zerplatzte in viele Stückchen, und Jim wischte sich die Augen.
Beim nächsten Schuß drehte Billy Jim den Rücken zu und zielte über die Schulter. Der zweite Treffer! Alle applaudierten begeistert. Lümmel aber verkroch sich hinter Stubs. Auf diesem Jahrmarkt wurde ihm ein Schrecken nach dem anderen eingejagt.
Jim kam auf die drei zu. »Prima Schuß, was? Ich kann’s übrigens genauso gut. Einmal hab’ ich einen Wetterhahn vom Kirchturm geholt.«
»Du und deine Märchen«, brummte Billy, »hier, reinige lieber mein Gewehr. Und bestell der alten Ma, daß ich heute abend Würstchen essen will.«
»Ja, Vater«, sagte Jim. Die Kinder waren sehr erstaunt. Billy Tell war Jims Vater und die alte Ma seine Großmutter!
»Hast du keine Mutter?« fragte Stubs.
»Nein, eine Frau genügt vollkommen.« Jim zwinkerte zur Großmutter hinüber.
»Ma«, sagte er, als er an ihr vorbeikam, »Billy will heute abend Würstchen essen.«
»Was?« keifte die Alte. »Wie stellt er sich das denn vor?
Würstchen kosten Geld. Die Kaninchen und Hasen, die er schießen kann, bekommt er umsonst. Denkt er, er hat das Gewehr nur, um Äpfel von deinem hohlen Kopf zu knallen? Wo steckt er überhaupt? Ich werde ihm das Schlemmen schon beibringen!«
»Aber er möchte doch welche haben!« schrie Jim und hielt die Hände hinter seine abstehenden Ohren, so daß sie ganz nach vorne gedrückt wurden, um alle Schimpfwörter, die ihm die Großmutter nachrief, besser verstehen zu können.
Stubs versuchte inzwischen, am Schießstand einen der Zelluloidbälle zu treffen, die auf einer Wasserfontäne tanzten.
Jim sah sich vorsichtig um. Beobachtete ihn auch niemand?
Dann nahm er das Gewehr und – Peng! Peng! Peng! zersplitterten drei Ping-Pong-Bälle hintereinander. Jim war ein guter Schütze, und Stubs glaubte ohne weiteres, daß er den Hahn vom Kirchturm geschossen hatte.
»Such dir einen Preis aus«, zischelte Jim nun dicht neben ihm. »Nimm, was du haben willst. Nimm einen von diesen hier.«
»Nein«, sagte Stubs, »ich habe doch gar nicht …«
»Los, mach schon, hat doch keiner gesehen. Schnell, nimm die Sahnebonbons. Denk an deinen Hund.«
Es dauerte lange, bis Stubs ihm klargemacht hatte, daß er sich nichts aussuchen würde.
»Es war nett von dir«, sagte Stubs. »Aber es geht wirklich nicht. Und Lümmel kleben von den Sahnebonbons nur die Zähne zusammen.«
»Verrückt«, grinste Jim. »Na, hau ab. Die anderen schreien schon nach dir. Und wenn du in die Luftschaukel gehst, nimm das letzte Boot. Es fliegt am höchsten!«
Am Ende hatten die Kinder sehr viel Geld ausgegeben. Für den Rest kauften sie Türkischen Honig, Keks und Limonade.
Dann gingen sie zu Barny, um es mit ihm zu teilen.
»Wann hörst du auf?« fragte Dina. »Wir müssen bald nach Hause. Kannst du mitkommen?«
»Gern!« Barny strahlte. »Jim vertritt mich. Ich bekomme jede Woche einen freien Abend. Tonnerre wird also nichts sagen.
Aber ist es eurer Mutter auch recht?«
»Sie möchte dich schon lange kennenlernen«, sagte Robert.
»Wir haben ihr alles erzählt. Von Rockingdown und wie wir uns trafen. Hast du ein Fahrrad?«
»Ich borge mir eins. Und Miranda kann auf meiner Schulter sitzen.«
»Oder sie geht mit in Lümmels Kasten«, schlug Stubs voller Eifer vor. Aber das wollte Miranda nicht. Sie setzte sich stolz auf die Lenkstange, und los ging’s.
Der Jahrmarkt lag hinter ihnen. Leiser und leiser wurde die Musik und das Lachen und Schreien der vielen Menschen.
Stubs wünschte, er könnte noch bleiben.
»Dreh dich nicht um«, sagte Robert. »Beeil dich, sonst kommen wir zu spät. Denk daran, daß wir Barny von unserem Geheimnis erzählen müssen.«
Ach ja, das Geheimnis. Barny würde ihnen helfen. Und wie erstaunt würde er sein!
XI. Vielleicht ist es die alte Ma
»Ich muß sehr vorsichtig sein«, murmelte Stubs und trat tüchtig in die Pedale, »damit mich der Alte nicht erwischt.«
»Heute abend ist es leicht, wegen Barny«, tröstete Robert.
Und dann schrie er: »Paß doch auf, du Idiot! Du fährst ja in Schlaglöcher. Lümmel wäre beinahe herausgefallen!«
»Tut mir leid, Lümmel!« Stubs drehte sich ein wenig um und kam wieder bedenklich ins Wanken.
Barny hatte versucht,
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