Rätsel um 2: ... die Grüne Hand
übrig, aber dieser hier …«
»Soll ich sie hinausbringen?« fragte Barny sofort.
»Nein, nein! Wenn ich es mit Sardine und Lümmel aushalten kann, dann ist mir so ein kleines Tier auch nicht im Wege.
Doch was wird der Großonkel dazu sagen?«
Da Lümmel des Großonkels Hausschuhe verschleppt hatte, kam dieser ein wenig später zum Essen. Er hatte sie lange suchen müssen. Er traf die ganze Familie friedlich um den Tisch vereint, und mit Schrecken sah er den Affen auf der Schulter eines fremden Jungen sitzen.
Barny fühlte sich sehr wohl an dem hübsch gedeckten Tisch mit den Blumen darauf. Er war glücklich, daß alle so freundlich zu ihm waren. Mit Dinas und Roberts Mutter würde er sich bestimmt ganz besonders gut verstehen.
»Hast du deinen Vater immer noch nicht gefunden, mein Junge?« wandte Herr Lynton sich an ihn.
»Nein. Ich habe ihn nach dem Tode meiner Mutter im vorletzten Sommer überall gesucht, aber ich glaube jetzt beinahe, ich werde ihn niemals finden. Sie wissen sicher, daß meine Mutter beim Zirkus arbeitete und mein Vater Schauspieler war.«
»Weißt du, unter welchem Namen er auftritt?«
Barny schüttelte den Kopf. »Nein. Ich weiß noch nicht einmal, wie er aussieht, und seinen richtigen Namen kenne ich auch nicht. Meine Mutter hat ihn mir nie gesagt. Und sie selbst arbeitete nach ihrer Heirat unter ihrem Mädchennamen weiter.«
»Ja, das sieht ziemlich hoffnungslos aus«, meinte Herr Lynton und fügte dann herzlich hinzu: »Aber du scheinst ein tüchtiger Junge zu sein und schon selber für dich sorgen zu können.«
Nach dem Essen gingen die Kinder ins Sommerhäuschen.
Während des Essens hatte Miranda sich sehr fein benommen.
Ganz still saß sie auf Barnys Schulter, knabberte ab und zu an einem Stückchen Tomate und verzehrte zum Nachtisch sauber und appetitlich ein paar Aprikosen. Jetzt hockte sie auf Stubs’
Schulter und steckte ihre kleinen Pfoten unter sein Hemd, um sie zu wärmen. Stubs mochte sie gern, und Lümmel war sehr eifersüchtig. Er versuchte, auf Stubs’ Schoß zu springen, aber das durfte er nicht. Er sollte draußen Wache halten.
»Was wolltet ihr mir denn erzählen?« fragte Barny.
»Ja«, begann Robert, »es ist eine verrückte Geschichte, sogar unser Großonkel ist davon betroffen.« Und dann erzählte er alles, mehr als einmal von den anderen aufgeregt unterbrochen, wenn er etwas vergaß.
»Das wär’s«, schloß er. »Wir wollen nun herausbekommen, ob jemand von den Zirkusleuten etwas damit zu tun hat, ob er mit dem Jahrmarkt immer an die Orte zieht, in denen etwas zu stehlen ist, und ob er mit alten, wertvollen Papieren Bescheid weiß.«
»Und dann möchten wir noch wissen, wer durch verschlossene Türen und Fenster gehen kann«, sagte Dina. »Es sieht so nach Zauber aus, nicht wahr?«
»Sicher ist es die alte Ma.« Das war natürlich Stubs.
Alle lachten. Barny überlegte lange. Endlich sagte er: »Ich kenne niemanden, der Interesse an solchen Dingen hat, außer Tonnerre. Er sammelt kleine, geschnitzte Elfenbeinfiguren.
Daß er sich für alte Papiere interessiert, habe ich noch nie gehört. Ich glaube auch nicht, daß er klug genug ist, um zu wissen, ob sie wertvoll sind oder nicht.«
»Und er kann auch bestimmt nicht durch geschlossene Türen und Fenster gehen«, sagte Dina. »Und durch Schlüssellöcher kann er auch nicht kriechen.« Wieder lachten alle bei dem Gedanken an den riesigen Mann.
Barny schüttelte den Kopf. »Nein, das kann er sicher nicht.«
Eine Weile schwiegen sie. »Wer sucht die Orte aus, wo der Markt hinzieht?« fragte Dina plötzlich.
»Tonnerre. Ihm gehört er ja. Wieso? Ach, jetzt verstehe ich.«
Barny schlug sich vor die Stirn. »Tonnerre hat es immer bestimmt, aber einer muß es ja auch tun.«
»Sammelt wirklich sonst niemand mehr im Zirkus so altes Zeug?« fragte Stubs und spielte mit Mirandas Schwanz.
»Nein, nur Mult, der eine der beiden Schimpansen«, lachte Barny. »Er sammelt Spielzeugtiere. Komisch, was? Wenn ihr ihm eins schenkt, liebt er euch sein Leben lang.«
»Sehr ulkig«, lachte Dina. »Und was sammelt Tu?«
»Süßigkeiten. Aber die halten nicht lange vor. Bonbons und Schokolade stiehlt er aus den Taschen. Paßt nur gut auf.«
»Wir müssen uns mit ihnen anfreunden«, sagte Dina, »viel leicht können sie uns noch nützen. Du weißt also wirklich niemanden, der es sein könnte?«
»Es bleiben nur noch Vosta und Billy Tell«, sagte Barny nachdenklich. »Aber ob Billy überhaupt lesen kann
Weitere Kostenlose Bücher