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Rätsel um 5: ... den wandelnden Schneemann

Rätsel um 5: ... den wandelnden Schneemann

Titel: Rätsel um 5: ... den wandelnden Schneemann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Mittag sein.« Er zog seinen Handschuh aus, um nach der Uhr zu sehen.
    Doch in diesem Augenblick dröhnte der Gong vom Haus her.
    Frau Kitzel rief zum Essen.
    »Na, was habe ich gesagt?« Stubs grinste triumphierend.

    »Für so was habe ich immer das richtige Gefühl. Da bin ich nicht zu schlagen, da brauche ich keine Uhr! Komm, Lümmel, auf zur Fütterung der Raubtiere!«

IX. Gute Nacht, Herr Eiskalt

    »Ha, welch lieblicher Duft«, hauchte Stubs und verdrehte verzückt die Augen, als sie am Klopfhaus anlangten. »Was es wohl gibt?«
    »Gemischtes Gemüse«, stellte Robert schnuppernd fest. Ja, es gab Karotten und Erbsen und Spargel, und Lümmel riß beinahe das Tischtuch herunter bei seinen Bemühungen, zu erfahren, was da so ausgezeichnet roch.
    »Na, so was!« rief Frau Kitzel und nahm ihn beim Kragen.
    »Komm mit in die Küche, ich habe ein paar Knochen für dich.«
    »Bin ich müde«, seufzte Dina und ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Du auch, Barny?«
    »Nein, nicht besonders. Aber ich bin auch ein anderes Leben gewöhnt gewesen als ihr. Wenn ich daran denke, was ich alles tun mußte, als ich noch beim Zirkus war. Um halb fünf aufgestanden, den ganzen Tag gearbeitet, in der Ringbude, beim Karussell, bei den Elefanten oder bei den Luftschaukeln. Das war ziemlich anstrengend.«
    »Seltsam«, sagte Dina und begann ihre Suppe zu löffeln,
    »seltsam muß dir das neue Leben vorgekommen sein. Und wie hast du dich gefühlt, als dein Vater plötzlich auftauchte und dich mit nach Hause nahm?«
    »Ja, es war seltsam«, sagte Barny nachdenklich, »ich war schüchtern, ich glaube, das erste Mal in meinem Leben. Ich wagte kaum aufzusehen. Nur zu meiner Großmutter hatte ich gleich Vertrauen. Und Miranda und Jimmy freundeten sich auch sofort an.«
    »Sind deine Vettern nett?« fragte Stubs, tief und eifrig über  seinen Teller gebeugt.
    »Ja, sehr.« Barny nickte. »Als ich sie sah, habe ich mich tatsächlich geschämt, ein Zirkusjunge zu sein. Nie wäre ich früher auf den Gedanken gekommen, mich deswegen zu schämen.
    Aber sie wirkten wie aus dem Ei gepellt. Ich hätte versinken mögen.«
    »Nein!« schrie Stubs ganz außer sich, verschluckte sich und bekam einen schrecklichen Hustenanfall. »Nein!« schrie er wieder und rang mit hochrotem Kopf nach Luft. »Ich wette, du bist mehr wert als sechs von diesen Bürschchen zusammen, hundertmal so viel wie Robert und ich und schwer in Ordnung!«
    Barny lachte ein bißchen verlegen. »Ach, du übertreibst mal wieder maßlos. Aber du bist ein guter Freund. Übrigens war es gerade umgekehrt. Keiner meiner Vettern sah auf mich herab, im Gegenteil, sie bewunderten mich und fanden es prima, daß ich beim Zirkus gewesen war und in Zelten und Wohnwagen gelebt hatte.«
    »Richtig«, sagte Robert, »es ist schon allerhand, wie du dich so ganz alleine durchgeschlagen hast, und es war doch wirklich oft gar nicht so einfach. Ich bin sehr froh, daß wir dich damals getroffen haben, und es kommt mir vor, als wäre es schon Ewigkeiten her. Und eine Menge haben wir zusammen erlebt, und aufregend war es immer, was?«
    »Ja«, sagte Barny und legte die Serviette beiseite. »Aber das wird nun wohl zu Ende sein. Komisch, wenn alles ganz ohne Schwierigkeiten geht, gibt es auch nichts Aufregendes mehr.«
    Wie von der Tarantel gestochen fuhr Stubs vom Stuhl hoch, vergaß seine guten Manieren, beugte sich weit über den Tisch und fuchtelte wild mit der Gabel in der Luft herum. »Woher willst du das wissen? Die Welt steckt voller Wunder, das laß dir gesagt sein!« Er hielt inne und grinste.
    »Und außerdem hast du eben den Teufel an die Wand ge malt! Wetten, daß jetzt etwas passiert? Wetten, daß wir jetzt dem guten, alten Spanier begegnen oder irgendeinem anderen netten Gespenst? Ich rieche es förmlich!«
    »Ja«, grinste Barny, »ich rieche auch etwas. Nämlich den Duft des Puddings. He, ihr faule Gesellschaft, helft mir, den Tisch abzuräumen und ihn zu holen.«
    »Wird gemacht«, sagte Stubs und nahm eine Schüssel, um sie in die Küche zu tragen. Plötzlich blieb er stehen. »Irgend etwas ist mit meinen Beinen los«, stöhnte er, »ich kann kaum gehen.«
    Dina und Robert betrachteten ihn amüsiert. Sie kannten ja seine Vorliebe für Übertreibungen. Doch einen Augenblick später erging es ihnen nicht anders. Ihre Beine waren vollkommen steif. Barny lachte.
    »Das kommt davon, daß wir mindestens fünfzig- oder sechzigmal den Hügel hinaufgestiegen sind, und ihr werdet sicher noch ein

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