Rätsel um 5: ... den wandelnden Schneemann
konnten.
»Klopfen in der Nacht? Eingebrochen? Und du sagst, der Keller sei abgeschlossen gewesen? Das ist er sonst nie! Und was haben diese Burschen dort versteckt, Kisten? Hast du noch mehr Neuigkeiten?«
»Ja, das schon, aber das Wichtigste habe ich gesagt. Könntest du vielleicht kommen? Wir sind ganz schön eingeschneit. Ich weiß gar nicht, ob man sich in einem Wagen überhaupt bis hierher durchschlagen kann. Ich bin nur froh, daß das Telefon wieder in Ordnung ist.«
»Ich auch. Deine Großmutter war übrigens so in Sorge um euch, daß ich glaube, sie hatte tatsächlich die Absicht, meine alten Skier zu nehmen und von Boffame zum Klopfhaus zu laufen.«
Barny mußte lachen. Die Gute! Ja, das war ihr zuzutrauen. Er hätte sich gar nicht gewundert, wenn sie plötzlich auf den Dingern erschienen wäre, oder vielleicht in einem Schlitten mit Hunden davorgespannt. »Was denkst du, Vater, wird es möglich sein, durchzukommen?«
»Nein, man kann es nicht wagen, jedenfalls nicht, solange es noch schneit. Wir würden doch nur steckenbleiben und wer weiß wie lange festsitzen. Ganze Dörfer sind eingeschneit und müssen durch Hubschrauber versorgt werden. Sie werfen Nah rungsmittel ab, weißt du? Da fällt mir ein, ihr habt doch noch Vorräte genug?«
»O ja«, sagte Barny. »Übrigens, willst du zur Polizei gehen?
Ich habe zwar keine Ahnung, was in den Kisten war, die die beiden aus dem Keller geholt haben, aber es könnte doch wichtig sein. Weit sind sie mit der schweren Ladung bestimmt nicht gekommen, und mit einem Wagen konnten sie sie bei dem Schnee nicht fortschaffen. Sie müssen das Zeug also irgendwo in der Nähe versteckt haben. Wenn man nur wüßte, wo.«
»Ja«, sagte Herr Martin, »ich gehe also jetzt sofort zur Polizei und rufe euch dann wieder an, damit ihr Bescheid darüber wißt, was ich dort ausgerichtet habe.«
Alle atmeten auf, daß die Verbindung mit der Außenwelt wiederhergestellt war und daß nun etwas unternommen werden sollte. Barny sah die anderen strahlend an.
»Mein Vater nimmt die Sache jetzt in die Hand. Auf ihn können wir uns verlassen, der macht das schon.«
»Na, da bin ich aber sehr erleichtert«, sagte Frau Kitzel, als sie alle zusammen wieder zurück ins Wohnzimmer gingen.
»Und ich …« Sie brach ab, denn plötzlich hörten sie hinter sich ein Geräusch, so, als hätte jemand den Hörer abgenommen.
Barny fuhr herum. Ach, Miranda war es, die ein sehr wichtiges Gespräch zu führen schien, denn sie schnatterte leise und eifrig in die Muschel.
»Du kleiner Affe«, sagte Barny, nahm ihr den Hörer, den sie dicht ans Ohr gepreßt hielt, aus der Pfote und legte ihn auf die Gabel zurück. »Du kleiner Affe, alles mußt du nachmachen.«
Miranda schnatterte und lief voraus ins Wohnzimmer, hockte sich auf den dicken Bärenkopf, beugte sich herunter und flü sterte ihm etwas ins Ohr.
»Nein, dieses Tier!« rief Frau Kitzel. »Der reinste Clown!
Wie war das? Was wird dein Vater nun tun?«
»Zur Polizei gehen, aber was die im Augenblick unternehmen sollen, weiß ich auch nicht. Vater meint, der Schnee liegt zu hoch, um hierherzukommen.«
»Uns kann es ja gleich sein«, sagte Dina. »Ich glaube nicht, daß sich Jim und Stan noch einmal hier blicken lassen. Sie werden bestimmt nicht wieder nachts gegen die Tür hämmern oder als Schneemänner verkleidet um das Haus spuken.«
Robert nickte. »Glaube ich auch. Die haben ihre Kisten jetzt in Sicherheit gebracht und sind aus dieser Gegend verschwunden.«
»Ich kann mir nicht denken, daß sie weit gekommen sind, bei dem Schnee!« Barny schien es nicht für sehr wahrscheinlich zu halten. »Sie treiben sich sicher noch in der Nähe herum. Ich möchte nur wissen, wovon sie leben, ich meine, woher sie etwas zu essen kriegen?«
»Du hast wohl vergessen, daß unten im Keller die Regale voll von Dosen und Eingemachtem stehen«, grinste Stubs. »Die können sie ja geklaut haben.«
»Natürlich!« rief Robert. »Daran habe ich nie gedacht. Aber eins wissen wir übrigens immer noch nicht, nämlich, wie die Männer ins Haus gekommen sind.«
»So, so«, sagte Stubs. »Du solltest mal ein bißchen Detektiv spielen, dann würdest du schon alles Wissenswerte erfahren.
Nimm dir ein Beispiel an mir, ich sollte dir als Vorbild dienen.«
Alle lachten, und Frau Kitzel fiel plötzlich wieder ein, daß sie ja noch Brot backen wollte. Sie lief hinaus in die Küche, und die Kinder unternahmen einen Rundgang durch alle Räume und untersuchten
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