Rätsel um 5: ... den wandelnden Schneemann
besu-chen?«
»Soll dieser Spuk denn ewig dauern?« fragte Dina ängstlich.
»Mach schnell, Barny, warte, ich habe eine Taschenlampe. Wir wollen lieber erst alles ableuchten.«
Sie ließ den Lichtstrahl durch die Dunkelheit gleiten, und ihre Hand zitterte. Da, bewegte sich da nicht etwas? Im Schein der Taschenlampe sahen sie ein kleines, haariges Gesicht hinter einem Stuhl hervorlugen. Zwei runde Äffchenaugen zwinker-ten geblendet.
»Miranda!« rief Stubs. »Oh, du kleine Hexe! Du hast die Kerzen ausgeblasen! Du bist es gewesen! Lümmel, faß sie!«
Doch ehe er in ihre Nähe kam, verschwand sie schon mit vergnügtem Schnattern auf der Galerie. Ha, Lümmel konnte gar nichts! War er vielleicht imstande, brennende Lichter auszupusten? Oder sich auf Schränken in Sicherheit zu bringen?
XX. Der Hubschrauber kommt
In der Nacht hörte es auf zu schneien, und am Morgen stand die Sonne weiß und hoch am blaßblauen Himmel. Die Kinder waren begeistert, denn nun würde es für den Hubschrauber viel leichter sein zu landen.
Sie waren früh aufgestanden und frühstückten in aller Eile.
Dann half Dina Frau Kitzel beim Abwasch, die Jungen brachten Feuerholz von draußen herein, und endlich liefen sie zum Schuppen, nachdem Frau Kitzel ihnen den Schlüssel gegeben hatte. Suchend sahen sie sich in dem dämmrigen Raum um.
»Da«, sagte Barny, als sein Blick auf mehrere Spaten fiel, die in einer Ecke lehnten. Sie waren in den verschiedensten Grö-
ßen vorhanden. »Hier ist ein kleiner für dich, Stubs«, grinste er.
»Red nicht so blöde«, knurrte der wütend, »ich bin genau so stark wie du, vielleicht sogar noch stärker.«
Als sie die Spaten verteilten, kamen Frau Kitzel und Dina heraus. Frau Kitzel krempelte die Ärmel auf und griff nach dem größten, und Barny sah sie bewundernd an. Wie resolut und tüchtig sie war! Dann stapften sie alle zu der Wiese hin-term Haus. Der Schnee lag sehr hoch, mindestens sechzig Zentimeter, schätzte Barny. »Wir wollen erst einmal das Feld abstecken«, sagte er, »und dann kann’s losgehen.«
Sie schritten ein großes Stück ab und begannen danach, den Schnee mit aller Kraft beiseite zu schaufeln. Es war schwere Arbeit. Stubs schaufelte mit derart wildem Eifer, daß er der erste war, der nicht mehr konnte. »Du hättest doch den kleinen nehmen sollen«, sagte Barny.
Bald hatten sie eine ansehnliche Fläche freigelegt. »Es könnte schon ein Hubschrauber darauf landen«, sagte Robert, wischte 135
sich den Schweiß von der Stirn und betrachtete das Ergebnis ihrer Arbeit prüfend. »Wir machen natürlich weiter, aber Frau Kitzel und Dina könnten unterdessen die Vorhänge holen. Und sobald Flugzeuggeräusch zu hören ist, legen wir sie rund um das Feld. Wir wissen ja nicht, wann sie kommen, und bis dahin können wir es noch weiter vergrößern.«
Und wenig später legten sie die Vorhänge in den Schnee. Ab und zu sahen sie zum Himmel, doch der Hubschrauber zeigte sich nicht. Barny arbeitete im kurzärmligen Hemd und überlegte, ob er nicht auch das noch ausziehen sollte, so heiß war ihm.
Nach einer Weile ging Frau Kitzel hinein und erschien einen Augenblick später wieder mit einem Tablett voll belegter Brote und mehrerer Flaschen Limonade. Sie meinte, etwas Heißes hätte jetzt keiner von ihnen trinken mögen.
»Hurra, hurra, hurra!« schrien alle, denn sie waren hungrig und durstig geworden. Aber bald darauf arbeiteten sie fleißig von neuem.
»Es ist gleich zwölf«, sagte Frau Kitzel endlich. »Ich glaube, es ist besser, ich wärme schnell die Suppe und schlage ein paar Eier in die Pfanne. Zum Abendbrot muß ich auch etwas vorbe-reiten, immerhin sind wir heute drei Personen mehr als sonst.
Dina, komm mit, du kannst mir helfen. Wir beide haben hier genug getan.«
»Ja, Dina«, sagte Robert, »geh nur, wir hören auch bald auf.«
Nachdem die beiden gegangen waren, arbeiteten die Jungen weiter, und plötzlich hörten sie in der Ferne ein Geräusch. Der Hubschrauber! Das mußte er sein!
»Schnell«, schrie Barny, »breitet die Vorhänge aus. Und Lümmel und Miranda, daß ihr nichts wegschleppt!«
Frau Kitzel und Dina stürzten heraus und halfen in großer Ei-le, die Vorhänge um das Feld zu legen.
Der Hubschrauber kam näher und näher, und das Geräusch 136
wurde immer stärker. »Er will landen! Sie haben uns entdeckt!« schrie Stubs mit sich überschlagender Stimme.
»Hallo! Hallo! Hierher, hierher!« Wild fuchtelte er mit den Armen in der Luft herum.
Die
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