Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rätsel um 6: ... die verbotene Höhle

Rätsel um 6: ... die verbotene Höhle

Titel: Rätsel um 6: ... die verbotene Höhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
um und entdeckte, daß die Tür des Nebenzimmers einen Spalt breit geöffnet war. Vielleicht hielt sich dort jemand auf? Zur Vorsicht wollte sie lieber nachsehen.
    Und sie stand regungslos vor Staunen, als sie Stubs zusammengerollt und angezogen fest schlafend auf der Couch liegen sah. Was um alles in der Welt wollte er hier? Sie ging zu ihm und schüttelte ihn. Er fuhr hoch, starrte mit schreckgeweiteten Augen um sich und dachte nichts anderes, als daß die Männer zurückgekommen waren, um ihn zu holen.
    »Kind, wie kommst du hierher?« fragte sie. »Hast du die Geräusche denn nicht gehört?« Sie hätte sich nicht gewundert, wenn all die Geschehnisse dieser Nacht nur ein Traum gewesen wären.
    »Haben Sie mich erschreckt!« seufzte Stubs erleichtert beim Anblick der alten Erzieherin. »Geräusche? Nein. Aber heute  nachmittag, als ich in Ihrem Zimmer lag, da ja. So ein Bumsen.«

    »Ja, ja«, sagte Fräulein Pfeffer aufgeregt, »genauso klang es.
    Komm mit, und höre es dir an.«
    Sie gingen zusammen zu Dina hinüber und lauschten. Aber nun blieb alles still, totenstill!
    »Komisch«, murmelte Stubs nach einer Weile, »komisch.« Er sah schnell nach allen Seiten, reckte sich etwas, warf einen Blick in die Runde, von dem er so überzeugt war, daß er einer gewisser Festigkeit nicht entbehrte, und begann zögernd:
    »Ich halte es für richtiger, wenn ich hier in Ihrem Zimmer schlafe, Fräulein Pfeffer, damit Sie, äh, damit Sie Schutz, äh, männlichen Schutz haben. Ich könnte ja die Kissen von der Couch holen und mich auf die Truhe legen. Fürchten Sie nicht«, fügte er schnell hinzu, »daß es mir zu hart ist, für Sie und Dina tue ich alles, nehme gerne alle Unbequemlichkeiten auf mich.«
    Bei dieser langen Rede zwinkerten Fräulein Pfeffers Augen heftig hinter den dicken Brillengläsern, und sie konnte sich eines Lächelns nicht erwehren. »Selbstverständlich, mein Kind«, nickte sie, »selbstverständlich. Aber nun erkläre mir bitte erst einmal, warum du hier oben geschlafen hast und nicht im Wohnwagen bei den anderen. Was ist denn geschehen? Ihr habt euch doch nicht etwa gezankt?«
    »Gezankt? Nein. Aber ich kann es Ihnen jetzt nicht sagen.«
    Er grinste. »Morgen vielleicht.«
    Nachdem er es sich, so gut es eben ging, auf der Truhe bequem gemacht hatte und sogar noch eine Decke bekam, gingen Dina und Fräulein Pfeffer wieder zu Bett, und die Kerze wurde gelöscht. Sie lagen im Dunkeln und hofften, daß die Geräusche nicht wiederkommen würden. Und wirklich, alles blieb ruhig, und einer nach dem anderen schlief ein, Stubs zuerst.
    Und er war es auch, der als erster hochschreckte und sich mit einem Ruck aufrichtete.
    Er hörte etwas Außergewöhnliches, etwas so Seltsames, daß er glaubte zu träumen. Aber nein, da war es wieder, ganz deutlich, ein Hund bellte! Und dieser Hund war Lümmel!
    »Fräulein Pfeffer!« schrie er. »Fräulein Pfeffer, Lümmel bellt!« Er sprang auf, lief zu ihrem Bett und schüttelte sie.
    »Das kann doch gar nicht sein! Dina, wach auf! Hör doch nur, Lümmel bellt!«
    Sie sprangen aus den Betten, standen da und lauschten. Ja, er war es, unverkennbar! Aber wo war er? Das Bellen klang ganz nah, wenn auch sehr gedämpft.
    »Das ist doch unfaßbar!« sagte Fräulein Pfeffer endlich.
    »Wo soll denn dieses Tier stecken?«
    Und dann hörten sie noch etwas, dumpfe Laute, so, als schlü ge jemand gegen eine Tür.
    Dina zitterte. »Es kommt doch von der Truhe«, flüsterte sie.
    »Los, wir schieben sie weg«, sagte Stubs, der nun, da er für seinen Hund fürchtete, alle Angst vergaß und Riesenkräfte verspürte. »Los, steht nicht so ’rum, helft mir lieber, los! Verdammt, ist das Ding schwer!«
    Das war nicht übertrieben, nein, wahrhaftig nicht, aber mit vereinten Kräften schafften sie es. Und dann sahen sie die Falltür!
    »Teufel!« flüsterte Stubs. »Seht euch das an! Kein Wunder, daß sie uns aus diesem Zimmer ’raushaben wollten! Da, da ist Lümmel wieder! Und Barny, Barnys Stimme!«
    »Aber um Himmels willen, wer hat sie denn da unten eingesperrt? Wie schrecklich!« Das arme Fräulein Pfeffer begriff überhaupt nichts. »Etwas Derartiges habe ich noch niemals erlebt! Können wir die Falltür öffnen? O Kinder, mir ist, als träumte ich einen schrecklichen Traum!«
    »Irrtum«, grinste Stubs, »so laute Träume gibt’s ja gar nicht.
    Hört, sie schlagen wieder dagegen. Nie hätten sie das Ding aufbekommen, solange der elende Kasten darauf stand. He, wartet!« brüllte er.

Weitere Kostenlose Bücher