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Räuber von den Sternen

Räuber von den Sternen

Titel: Räuber von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Maddock
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Gefühl war das von Hunger, gefolgt von der beunruhigenden Erkenntnis, daß er nichts von seinem Partner wußte. Vor einem Moment noch hatten sie einen Angriff gegen den Stützpunkt des Imperiums vorgetragen – ein Manöver, das den Feind lange genug hatte ablenken sollen, daß Fortune hinter ihm landen und ihn mit dem Laser überraschen konnte. Aber der Feind hatte zuerst zugeschlagen. Webleys Erinnerung an die Katastrophe endete mit dem ersten Feuersturm aus dem Hitzestrahler und einer Erinnerung an unerträgliche Schmerzen.
    Der Fehlschlag bedeutete nicht, sagte er sich, daß auch Fortunes Teil der Mission gescheitert war. Es war immerhin denkbar, daß er das einzige Opfer war.
    Hoffnungsvoll schickte er einen telepathischen Fühler aus, zog ihn jedoch erschrocken zurück, als er entdeckte, welche Anstrengung es ihn kostete. Nun wandte er seine Aufmerksamkeit nach innen und erkannte das Ausmaß seiner Verbrennungen. Es war erschreckend, welche Masse Zellgewebe er hatte opfern müssen, nur um am Leben zu bleiben. Er ruhte sich aus, dann versuchte er es erneut mit einer telepathischen Sonde …
    … und entdeckte in hundert Schritten Entfernung eine schwache Anwesenheit. Ronel?
    Der andere Symbiont war noch bewußtlos, wälzte langsam sein Zellensystem um, stieß verbrannte Zellen ab und versuchte beschädigte zu reparieren. Ronels Verbrennungen waren noch schwerer als seine eigenen. Webley war erstaunt, daß das, was übriggeblieben war, noch lebte. Er versuchte die Sonde noch weiter hinauszuschicken und Hannibal Fortune zu suchen, aber die Anstrengung war zu groß. Er gab es auf. In seiner gegenwärtigen Erschöpfung konnte er nichts tun, selbst wenn er seinen Partner entdeckt hätte.
    Mühevoll bildete er einen Augapfel und betrachtete seine Umgebung. Er machte den verkohlten Dickhäuter aus, rollte langsam über die verlassene Straße und fand nach längerer Suche eine nur oberflächlich verbrannte Stelle an der Hinterkeule, unter der das Fleisch noch nicht verkohlt war. Er schmiegte sein Protoplasma an die warme Masse und begann sich von dem saftig durchgebratenen Fleisch zu nähren.
    Es war nicht Xanthe, aber es war Nahrung, und Hunger macht die abscheulichste Speise zu einem Festmahl. In gefräßiger Stille breitete er sein ausgetrocknetes Protoplasma aus, um den lebenspendenden Saft besser absorbieren zu können.
    Lange lag er so, dann ließ er gesättigt von dem Kadaver ab und widmete die nächsten Minuten der Verdauung, fühlte neue Kraft in seine Millionen Zellen fließen.
    Nun fühlte er sich wieder wie er selbst, obwohl er noch immer fast drei Pfund Untergewicht hatte. Diesmal gelang es ihm mühelos, mit seiner telepathischen Sonde weiter hinauszureichen.
    … Sie müssen fliehen. Vielleicht können Webley und Ronel … hörte der Symbiont.
    Die sind tot. Sie sind tot, und ich sehe keine Möglichkeit, unser Los zu ändern. Es gibt keine Hoffnung.
    Sie können jetzt nicht aufgeben! Zu viele Menschenleben stehen auf dem Spiel!
    Sie haben recht, aber ich fürchte, wir können nur noch auf ein Wunder hoffen.
    Fortunes Instruktionen kamen laut und klar herein.
     
    *
     
    »Chef«, meldete der dreiäugige Linguist, »der Ältestenrat weigert sich, mit uns zusammenzuarbeiten. Die Leute fürchten uns, aber sie können ohne ihren Hohenpriester keine Entscheidungen treffen. Ich hielt es für unklug, zuzugeben, daß wir Sambara getötet haben, und so warten sie immer noch auf seine Entscheidung. Ohne seine Zustimmung wollen sie keinen Tribut einsammeln.«
    »Der Tribut ist unwichtig, Poplvf«, sagte Malik lächelnd. »Wir haben viel wertvollere Beute gemacht. Nun kommt es darauf an, daß Hannibal Fortunes letzte Stunden sinnvoll genutzt werden.«
    »Wollen Sie ihn als Geisel festhalten, Chef?«
    »Seien Sie nicht so einfältig! Empire kann mit TERRA keine Geschäfte machen, weil jeder auf die Vernichtung des anderen aus ist. Selbst wenn Hannibal Fortune ihr wertvollster Agent wäre, würden sie ihn nicht für unersetzlich halten. Ich kenne Pohl Tausig! Aber Fortune selber – vielleicht ist bei ihm etwas zu machen.«
    »Würden Sie seinem Wort vertrauen?«
    »Natürlich nicht.«
    »Was wollen Sie dann …«
    »Den Zeittransporter, Poplvf! Es ist der einzige wirkliche Vorteil, den sie uns gegenüber haben. Rimaud Rudnl hat uns eine wunderbare Maschine gebaut, und in den Jahren sind einige Verbesserungen dazugekommen. Aber wir haben nicht mit TERRA Schritt gehalten. Sie haben die besten Gehirne der Galaxis gekauft

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