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Räuber von den Sternen

Räuber von den Sternen

Titel: Räuber von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Maddock
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von zwei TERRA-Agenten. Aber Rechnungen sind angesichts gnadenloser Folter ein schwacher Trost. Am Ende der halben Stunde war Luise noch immer bei Bewußtsein, aber ihre Schreie waren weniger häufig.
    »Fortune, Ihre Dickköpfigkeit ist ein Ärgernis«, sagte Malik. »Wie lange, glauben Sie, kann Ihre Partnerin diese Behandlung ertragen?«
    »Ich habe keine Ahnung. Außerdem ist es mir ziemlich gleich. Ich werde doch bald gehen.«
    »Erhöhen Sie die Intensität, Poplvf.«
    Die Schreie begannen von neuem.
    Etwas Warmes war hinten an Fortunes Arm herabgeronnen. Er hatte es sich als Blut von seinen wundgescheuerten Handgelenken erklärt, bis es hinten an seinem Hals aufwärts kroch und in sein Ohr reichte.
    »Ich habe deine Nachricht empfangen«, sagte Webley, »aber wir konnten den Köcher noch nicht finden.«
    Webley!
    »Ronel ist draußen«, fuhr der Symbiont fort. »Kannst du die Leute dazu bringen, daß sie dir sagen, wo sie den Köcher hingetan haben?«
    Wieviel Zeit wirst du brauchen?
    »Höchstens fünf Minuten. Ronel kann ihn bringen.«
    Gut. Wie spät ist es jetzt?
    »Zwanzig nach drei.«
    Wo ist der Rest von dir?
    »An der Wand. Für einen oberflächlichen Beobachter sehe ich nach Ziegeln und Mörtel aus. Es ist nicht meine Lieblingsgestalt, aber sie erfüllt ihren Zweck. In weniger als zwei Minuten kann ich fort sein.«
    Dann mach dich auf den Weg. Laut sagte er: »Hören Sie auf, Malik. Ich werde Ihnen sagen, was Sie wissen wollen.«
    Poplvf ließ die Waffe sinken. Luise ächzte: »Nein! Nein!«
    Webley! dachte Fortune scharf. Komm zurück und laß Luise wissen, was wir vorhaben!
    »Soll das Ihr Ernst sein?« fragte Malik herausfordernd.
    »Es ist mein Ernst«, antwortete Fortune. »Der Transporter gehört Ihnen – unter einer Bedingung.«
    »Sie sind nicht in der Lage, Bedingungen zu stellen.«
    »Eine Bedingung. Daß das Mädchen mit mir kommt.«
    »Das läßt sich arrangieren.«
    Luises Proteste brachen plötzlich ab. Nun wimmerte sie nur noch.
    »Habe ich Ihr Wort darauf?«
    »Das Mädchen kann Sie begleiten«, versicherte Malik. »Wo haben Sie die Maschine versteckt?«
    »Der Transporter selbst ist nur wenige Schritte von der Stelle entfernt, an der Sie mich überwältigt haben. Aber er ist außer Phase. Ich hatte die Fernsteuerung bei mir – ich weiß nicht, was Sie damit getan haben.«
    »Fernsteuerung?« sagte Poplvf. »Ich habe keine gesehen.«
    »Natürlich haben Sie sie nicht gesehen. Sie sieht wie etwas völlig anderes aus. Wo haben Sie meine Sachen hingebracht?«
    »In einen anderen Raum dieses Gebäudes«, sagte Poplvf. »Schwert, Köcher, Gürtel, Lendenschurz.«
    »Die Fernsteuerung ist in den Schwertgriff eingebaut. Holen Sie es mir, und ich zeige Ihnen, wie es geht.«
    »Gehen Sie und holen Sie es, Poplvf«, sagte Malik.
    »Nur das Schwert«, sagte Fortune. »Mehr brauchen wir nicht.«
    Der dreiäugige Linguist verließ den Raum.
    »Wenn das ein Trick ist, Fortune …« Malik ließ die Folgen unausgesprochen.
    »Bedaure«, sagte Fortune müde. »Die Tricks sind mir neuerdings ausgegangen.« Er warf dem Mädchen einen Blick zu. »Luise, es wird alles gut werden. Ich hätte dies eher tun sollen. Ich hoffe, ich kann Sie für die Schmerzen irgendwie entschädigen.«
    Sie lächelte gequält, sagte jedoch nichts. Er sah, daß ihr sogar das Atmen Schmerzen bereitete.
    Poplvf kehrte mit dem Schwert zurück.
    »Nun?« sagte Malik.
    Fortune grinste. »Ich kann Ihnen nicht gut zeigen, wie es funktioniert, wenn meine Hände an die Wand gekettet sind.«
    »Nein«, stimmte der Tyrann zu, »das ist wahr. Aber Sie können es uns sagen. Ich bin überzeugt, daß Poplvf den Mechanismus bedienen kann, wenn Sie ihm sagen, was er zu tun hat.«
    »Malik, ich furchte, Sie vertrauen mir nicht.«
    »Da haben Sie völlig recht.«
    Hannibal Fortune gab seine Instruktionen sorgfältig und klar. Poplvf führte sie aus, während Malik mißtrauisch und hoffnungsvoll zugleich zusah. Der Schuppige hielt die Schwertspitze gegen seine Brust und hielt das reichverzierte Heft mit beiden ausgestreckten Armen.
    »Und nun drücken Sie den Knopf«, sagte Fortune.
    Poplvf drückte den Knopf.
    Der Laserstrahl brannte ein sauberes, unblutiges Loch. Im Sterben verkrampfte Poplvf seinen Zugriff; das herabsinkende Schwert setzte seine Laser-Chirurgie noch fünfzehn Sekunden lang fort.
    Der Tyrann von Bories starrte eine Weile auf seinen toten Gefolgsmann, dann lächelte er unerwartet. »Sie sind ein ausgezeichneter Schachspieler«,

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