Räuber von den Sternen
und lassen sie für sich arbeiten, und sie haben Transporter entwickelt, die unseren haushoch überlegen sind. Das ist der einzige Grund, warum sie so oft mit Erfolg kontern konnten, wenn wir etwas unternahmen.«
»Ich verstehe«, sagte der Linguist. »Wenn wir Fortunes Transporter erbeuten, kann Rudnl die Verbesserungen studieren und sie bei unserer Flotte einführen.«
»Genau! Er ist ein hervorragender Techniker und Ingenieur, aber sein Partner Lipnig war es, der die eigentlich schöpferische Arbeit leistete, als sie das Gerät entwickelten. Wenn wir ihren Transporter nachbauen können, ist es mit TERRA und der ganzen Galaktischen Föderation aus.«
»Fortune wird sich darüber natürlich im klaren sein«, sagte Poplvf.
»Selbstverständlich«, stimmte Malik zu. »Er ist sich auch im klaren darüber, daß er heute früh um vier Uhr dreißig aufhören wird zu existieren, es sei denn, er entkommt in eine andere Zeit. Ich werde ihm genau dies anbieten – im Austausch gegen den Transporter.« »Wollen Sie dann mit ihm reisen?«
Malik schüttelte seinen massiven Schädel. »Keineswegs. Fortune ist derart begierig, Gregor Malik umzubringen, daß ich eine solche gemeinsame Reise nicht riskieren werde. Er wäre imstande, die Maschine in die falsche Richtung zu schicken und uns beide zu zerstören, sich selbst sozusagen als notwendiges Opfer. Nein, Poplvf, Sie werden ihn begleiten. Sie befördern ihn in irgendeine Epoche der Weltgeschichte – welche, kann er sich von mir aus selber aussuchen, setzen ihn dort ab und bringen das Schiff nach Bories.«
Poplvf war nicht glücklich über den Plan.
»Mit der Sache ist ein gewisses Maß an persönlichem Risiko verbunden«, gab Malik zu. »Wenn das Vorhaben mißlingt, weil Sie sich von ihm übertölpeln lassen oder Bedienungsfehler machen, können Sie unter Umständen das Leben verlieren. Aber wenn es Ihnen gelingt … Poplvf, im Oberkommando ist Platz für einen Mann mit Ihrem Talent.«
»Ich fühle mich geehrt, Chef«, sagte der Schuppige unsicher.
Gregor Malik lächelte sardonisch. »Ich bin nicht von gestern, Poplvf. Sie fühlen sich nicht geehrt. Sie haben Angst. Aber das ist gut. So sind Sie nicht anfällig für leichtsinnige Fehler. Aber es wird Zeit. Wir haben weniger als zwei Stunden, um Fortune zu überzeugen, daß unser Vorschlag für alle Beteiligten die beste Lösung ist.«
»Wenn er so ein Fanatiker ist, wie Sie oft gesagt haben«, wandte Poplvf ein, »wird er lieber sterben, als uns den Transporter ausliefern.«
»Mein lieber Poplvf. Sie vergessen, daß er ein Spieler ist. Als Toter kann er nicht gewinnen. Ich zähle auf sein Selbstvertrauen. Er wird feilschen, weil er hofft, uns irgendwie ausmanövrieren zu können. Kommen Sie, Poplvf – wir werden ihm unseren Vorschlag machen und sehen, was geschieht.«
*
Webley wußte, daß sich die Phasenfernsteuerung in Fortunes Köcher befand. Ohne sie konnte nichts aus dem Plan werden, den sein Partner vorgeschlagen hatte, und weder Fortune noch Webley wußten, wo der Köcher war. Gregor Malik und sein noch unverletzter Gefolgsmann wußten es wahrscheinlich, aber so lange einer von ihnen nicht bewußt daran dachte, war es unmöglich, ihren Gehirnen die Information zu entreißen. Es hatte der vereinten Anstrengungen beider Symbionten bedurft, um in Sambaras Gedankenwelt einzudringen; es war ihnen nur gelungen, weil der Hohenpriester einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte und sich nicht hatte wehren können. Webley ahnte, daß er bei Gregor Malik oder Poplvf lange auf eine solche Gelegenheit warten konnte.
Er brauchte Hilfe. Nachdem er sich in eine Katze verwandelt hatte, hüpfte er zu Ronel. Der Symbiont war noch bewußtlos, eine schleimige Pfütze zitternden Protoplasmas auf der mondbeschienenen Straße. Zu zweit hatten sie bessere Chancen als einer allein, den Köcher innerhalb der verbleibenden Frist zu finden. Er ließ sich um den verwundeten Symbionten fließen und tat alles ihm Mögliche, des anderen Genesung zu beschleunigen.
*
Hannibal Fortune lauschte dem Vorschlag seines großen Gegenspielers aufmerksam und in respektvoller Stille. Als der Tyrann geendet hatte, schaute Fortune Luise an. »Was meinen Sie?« fragte er. »Das müssen Sie entscheiden.«
Er wandte sich wieder Malik zu. »Ihre Bedingungen gefallen mir nicht, Malik.«
»Sie haben natürlich die Wahl«, sagte der andere glatt. »Ich möchte Sie nur daran erinnern, daß die Frist bald abläuft.«
»Das ist wahr«, meinte
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