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Räuber von den Sternen

Räuber von den Sternen

Titel: Räuber von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Maddock
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Fortune. »Aber in einem Ausverkauf sehe ich keinen Gewinn.«
    »Ihr Leben ist Ihnen so wertlos?«
    »Sagen wir, daß es Dinge gibt, die wertvoller sind.«
    »Sie sind ein Idiot, Fortune. Ich biete Ihnen eine Chance, wieder ins Spiel zu kommen.«
    »Nein, danke. Lieber sterbe ich mit reinem Gewissen, als daß ich Ihnen die Mittel verschaffe, die Galaxis zu beherrschen.«
    »Vielleicht findet sich doch noch ein Weg, Sie umzustimmen«, sagte Malik.
    Fortune lachte. »Sie wollen mich foltern? Nur zu. Es wird mir keinen Spaß machen, das sicherlich nicht, aber Sie werden nicht zum Ziel kommen.«
    »Tapfere Worte«, lobte ihn Malik und lächelte. »Doch sollten Sie nicht vergessen, daß Schmerzen sehr überzeugende Argumente sein können. Weil ich seit Jahren außer Übung bin, sollte ich zuerst vielleicht ein wenig an Ihrer Gefährtin proben. Sie könnten ihr beträchtliche Unannehmlichkeiten ersparen, Fortune, wenn Sie sich zugänglich zeigten.«
    »Hören Sie nicht auf ihn!« sagte Luise.
    »Tut mir leid, Malik, aber anscheinend sind wir beide größere Dummköpfe, als Sie dachten. Tun Sie also was Sie nicht lassen können, aber beeilen Sie sich, denn die Zeit wird knapp, wie Sie selber sagten. Zu dumm, daß wir nicht in einem Jahrhundert leben, in dem verfeinerte Werkzeuge zur Verfügung stehen. Ich fürchte, Sie werden improvisieren müssen.«
    Malik schüttelte mißbilligend den Kopf. »Ich gebe Ihnen fünf Minuten, damit Sie es sich noch einmal überlegen können. Kommen Sie, Poplvf.«
    Der Tyrann von Bories und sein schuppiger, dreiäugiger Gefolgsmann verließen den Raum.
    »Danke«, sagte Luise nach einem Moment.
    »Wofür?«
    »Daß Sie sich nicht von ritterlichen Gefühlen ablenken ließen. Ich glaube, ich hätte es Ihnen übelgenommen.«
    »Luise, ich wünschte, wir hätten Gelegenheit gehabt, einander besser kennenzulernen.«
    »Ich auch. Ein Wochenende auf Ihrem Landsitz wäre vielleicht ganz nett gewesen. Ich hoffe, Sie fassen das nicht falsch auf.«
    »Ganz und gar nicht. Dort geht es entspannt und gemütlich zu. Es ist ein idealer Ort zum Ausruhen. Das Wetter ist ein bißchen launisch, aber das macht es interessant. Ich habe einen guten Koch, eine Musikbibliothek … aber das müßten Sie selbst sehen. Und wenn Sie gerne reiten, schwimmen, rudern oder bergsteigen, kommen Sie dort in jedem Fall auf Ihre Kosten. Es gibt fast alles, was man sich wünschen kann.«
    »Das klingt herrlich.«
    »Nur eins fehlt mir dort, wenn ich es mir recht überlege.«
    »Was ist das?«
    »Sie.«
    »Hören Sie auf, Fortune, sonst möchte ich Sie noch küssen, und ich komme nicht so weit.«
    »Betrachten Sie sich als geküßt.«
    »Im Ernst, Fortune«, sagte sie in verändertem Tonfall. »Ganz gleich, was sie mit mir machen, geben Sie ihnen nicht den Transporter.«
    Genau fünf Minuten, nachdem sie gegangen waren, kamen Malik und Poplvf zurück. Der Linguist hatte sich mit einer Ultraschallpistole bewaffnet.
    »Sind Sie zu einer Entscheidung gelangt?« fragte Malik.
    »Es gab nichts zu entscheiden«, erwiderte Fortune.
    »Sehr gut. Poplvf?«
    »Ja, Chef.«
    »Geben Sie Fortune einen Vorgeschmack. Ins linke Bein.«
    Fortunes Augen wurden schmal, als der Linguist die Waffe in Anschlag brachte.
    »Wir fangen mit der geringsten Intensität an«, erläuterte Malik. »Es kann nicht schmerzvoller sein als ein heißes Eisen. Los, Poplvf.«
    Eine kleine Stelle an Fortunes linkem Oberschenkel wurde von etwas Heißem getroffen, wie wenn jemand ein Zündholz an seine Haut hielte. Er verbiß einen Aufschrei, war jedoch unfähig, den Nervenreflex zu unterdrücken, der sein Bein wegzureißen versuchte.
    »Ausgezeichnet«, sagte der Tyrann. »Wollen Sie sich Ihre Antwort nicht doch noch überlegen?«
    »Nein.«
    »Auch gut. Poplvf, das Mädchen. Die gleiche Stelle.«
    Der Schuppige zielte und drückte ab.
    Luise zuckte heftig, blieb jedoch stumm.
    »Noch mal, Poplvf.«
    Diesmal ließ Luise ein Wimmern hören. Wieder sagte Fortune nein.
    »Höher«, sagte Malik.
    Luise schrie.
    »Fortune?«
    »Niemals.«
    Sie schrie noch sechsmal, dann sagte Fortune: »Genug!«
    »Sie sind sensibler, als ich dachte«, sagte Malik anerkennend.
    »Fortune!« flehte Luise. »Tun Sie es nicht!«
    »Tut mir leid, Malik. Sie haben die Dame gehört. Machen Sie weiter, Poplvf.«
    Die nächste halbe Stunde war nicht angenehm. Die Rechnung war sehr einfach: das Leben und die Freiheit von hundert Milliarden Bürgern der Galaktischen Föderation gegen Leben und Freiheit

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