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Räuber von den Sternen

Räuber von den Sternen

Titel: Räuber von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Maddock
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munter machen konnten. Ächzend öffnete sich das Tor, und die Elefantenkolonne zog still in die Stadt.
    Nach kurzer Zeit schwenkte die Hauptmacht der Dickhäuter ab, um die öffentlichen Bäder einzukreisen. Nur Fortunes Reittier wandte sich folgsam nach Süden, gelenkt von Webleys Instruktionen. Der Symbiont hatte sein Protoplasma auf die breite, knochige Elefantenstirn geklebt. »Ronel kann nicht alle allein lenken«, sagte Webley laut, während er zu einem Klumpen zusammenfloß. »Ich erwarte dich bei den Bädern.« Er bildete Flügel und schwang sich empor. Fortune winkte ihm nach, als die Vogelgestalt in die Nacht eintauchte.
    Vor ihm lagen die Ruinen von Luises Wohnsitz. Der Elefant trottete eilig die in silbernem Mondlicht liegende Straße hinauf und lieferte ihn ohne Zeitverlust vor dem eingestürzten Tor ab. Fortune zog seine Beine hinter den Ohren des grauen Riesen heraus und ließ sich über den Rüssel zu Boden gleiten.
    Er eilte in den verwüsteten Innenhof.
    Das Verhängnis ereilte ihn in Gestalt eines grell orangefarbenen Lichtstrahls. Hannibal Fortune war besinnungslos, bevor sein Körper auf den trümmerübersäten Boden schlug.

 
6
     
    Jahre der Erfahrung als Sonderagent hatten Hannibal Fortune gelehrt, daß eine Gefangennahme durch seine Feinde nicht unbedingt das Ende der Welt bedeutete. Aber es war immer leichter, solche Episoden philosophisch zu sehen, wenn sie der Vergangenheit angehörten.
    Diesmal fand er sich bei seinem Erwachen an eine Wand gekettet, die Hände über dem Kopf, eine rauhe Lehmziegelmauer an seinem nackten Rücken. Er konnte weder Hände noch Füße bewegen. In der Vergangenheit hatten weniger vorsichtige Wächter erlaubt, daß er wenigstens Teile seiner Kleidung behielt und ihm damit, ohne es zu wissen, Gelegenheit gegeben, seine Flucht zu bewerkstelligen. Aber diese Imperiumsagenten waren nicht so einfältig und ließen sich auf nichts ein.
    Fortune blickte umher und sah, daß er nicht allein war. Kaum zwei Meter zu seiner Linken war Luise Little wie er an die Wand gekettet. Auch ihr hatte man alle möglichen Waffen und sämtlichen Schmuck abgenommen. Hinter ihren Knien – und hinter seinen, wie er jetzt bemerkte –, war eine schmale Holzbank, die um den ganzen Raum lief. Auf einem kleinen Tisch neben der offenen Tür stand eine Öllampe, die den Raum mit ihrem flackernden Licht erhellte.
    »Es scheint«, murmelte Fortune, »daß unser Gegenangriff nicht ganz so ausgegangen ist, wie wir geplant hatten.«
    Luise drehte den Kopf über ihre Schulter. »Ich hatte beim erstenmal doch recht – Sie sind verrückt.«
    Fortune grinste. »Sie müssen diese Dinge objektiv sehen, Luise«, sagte er. »Schließlich lebt niemand ewig. Außerdem sind wir noch nicht tot.«
    »Sambara ist tot.«
    Fortune seufzte schmerzlich. »Das bedaure ich sehr. Ich hatte Respekt vor ihm; er war ein kluger Kopf. Was ist mit Webley und Ronel?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie bitter. »Maliks Leute hatten einen Hitzestrahler. Sambara und sein Elefant wurden vom ersten Strahl getroffen und zu Asche verbrannt. Die anderen Elefanten in der Nähe bekamen auch etwas ab und wurden wild. Die ganze Herde geriet in Panik. Mein Elefant warf mich ab. Ich kann von Glück sagen, daß ich nicht totgetrampelt wurde. Aber vielleicht ist es gar kein Glück.«
    Fortune schürzte die Lippen, und es wollte ihm keine aufmunternde Antwort einfallen. »Wo sind wir?« fragte er, probeweise an seinen Ketten zerrend.
    »In einem der Nebenräume der öffentlichen Bäder. Die Wände sind meterdick und aus gebrannten Ziegeln; Sie vergeuden nur Ihre Kräfte.«
    »Die Dame hat recht«, sagte eine Stimme von der Tür. »Ihr Bemühen ist nutzlos.« Die Worte waren in der Sprache von Bories, dem Zentrum und Hauptstützpunkt des Imperiums. Auch der Sprecher war, so bemerkte Fortune, auf Gregor Maliks Heimatplaneten zu Hause. Annähernd zwei Meter groß und breit wie ein Schrank wirkte er auf den ersten Blick entschieden menschenähnlich. Sah man genauer hin, waren die Verschiedenheiten allerdings um so bestürzender. Jedes seiner Beine endete in drei langen, lederigen Zehen von wurmartiger Beweglichkeit. Seinem Rumpf entwuchsen vier kräftige Arme mit dreifingerigen Händen. Ein starker, schützender Knochenkamm erstreckte sich zwischen den Augen der Kreatur abwärts und verlieh ihm eine täuschend menschliche Nase über einem schmallippigen Mund. Nach der Pracht seiner Uniform vermutete Fortune, daß er einen hohen Rang in der

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