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RAFA: Mein Weg an die Spitze (German Edition)

RAFA: Mein Weg an die Spitze (German Edition)

Titel: RAFA: Mein Weg an die Spitze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Carlin , Rafael Nadal
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Entscheidungen treffen, die stärker vom Kopf als vom Herzen bestimmt sind. Es wäre sicherlich gut, auch über meine Tenniskarriere hinaus berufliche Beziehungen zu ihm zu unterhalten. Sollte ich einmal eine Firma gründen, würde ich ihn gern mitnehmen. Das gilt auch für Tuts. Denn wir arbeiten gut zusammen, haben aber auch viel Spaß miteinander.
    In New York wie auch anderswo macht der Umgang mit den Medien einen erheblichen Teil unserer Arbeit aus. Daher ist es für mich so wichtig, einen kompetenten Profi als Pressesprecher zu haben. Benito Pérez Barbadillo ist das kosmopolitischste Mitglied unseres Teams. Er spricht vier Sprachen fließend, was von großem Vorteil ist, da er in seinem Job mit Journalisten aus aller Welt umgehen muss. Außerdem hat er die – was mir durchaus klar ist – schwierige Aufgabe, für mich den Buhmann zu spielen, ständig Journalisten abzuweisen und mich gegen die unzähligen Interviewanfragen abzuschirmen. Würde ich auf sämtliche Anfragen eingehen, bliebe mir keine Zeit mehr für andere Dinge. Benito versteht ebenso gut wie Carlos Costa, dass ich nicht nur Zeit fürs Training brauche, sondern auch für ein ruhiges, geordnetes Leben, damit ich den nötigen Frieden für den abgeschirmten mentalen Raum habe, der für meinen Erfolg auf dem Tennisplatz unerlässlich ist. Wenn Benito nicht da ist, vermisse ich ihn. Er ist respektlos, schlagfertig und immer zu Scherzen aufgelegt. Zudem ist er immer über Politik und das allgemeine Weltgeschehen im Bilde: In der abgeschotteten Blase, in der unser Team lebt, ist er unsere Verbindung zur Außenwelt und zu den Medien und weiß genau, wie er uns Neuigkeiten in der richtigen Dosierung mit viel Humor und immer provokativen Ansichten vermitteln muss. Aber er nimmt sich nicht zu wichtig, und wir haben gelernt, alles, was er sagt, mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, da er gern bewusst übertreibt. Er ist unser Hofnarr und heitert die Stimmung in einem Umfeld auf, in dem man leicht die richtige Perspektive verliert und manches zu ernst und verkrampft sieht.
    Francis Roig, mein Co-Trainer, wirkt ähnlich beruhigend, wenn auch auf stillere Art. Wie Carlos Costa ist auch er ein ehemaliger Profitennisspieler, vermag meine Gegner klar einzuschätzen und ist ein enorm erfahrener Experte für die Feinheiten des Tennissports. Er besitzt großes Zutrauen in meine Fähigkeiten, vermittelt mir viel Selbstvertrauen und hat erheblich zu meinem Verständnis dieses Sports beigetragen. Wie Carlos ist auch er gelassen, umgänglich und ein Gewinn für mich und meine Entwicklung, seit er bei einer Südamerikatour von 2005 zu unserem Team stieß. Er ist an meiner Seite, wenn Toni nicht da ist, also bei etwa 40 Prozent der Matchs auf der Tour.
    Ángel Ruiz Cotorro ist mein Arzt, seit ich 14 Jahre alt bin. Er behandelte mich bei den schweren Verletzungen, die ich hatte, und gab mir außer seinem kompetenten medizinischen Rat auch noch die nötige Sicherheit, um weiterzukämpfen, und half mir, an meine Genesung zu glauben. Er ist in großen und kleinen Notsituationen immer für mich da, wo ich auch gerade auf der Welt sein mag. Zudem hat er volles Verständnis für meine besonderen Bedürfnisse als Sportler, da er der führende Sportarzt des Spanischen Tennisverbands war und bereits spanische Spitzenspieler betreute, bevor wir uns kennenlernten. Bei vielen wichtigen Tennisturnieren gehört er unserem Team an, aber selbst, wenn er nicht da ist, ist er im Geiste bei mir. Das gilt ebenso für meinen Fitnesstrainer Joan Forcades, mit dem er sich fortwährend über meine Kondition austauscht, bevor er Titín, der immer bei mir ist, aus der Ferne Anweisungen gibt.
    Wenn Titín nicht in meinem Team wäre, wäre ich verloren. Ich weiß nicht, wie sein Fehlen sich auf mein Spiel auswirken würde, aber meinem Wohlbefinden wäre es sicher abträglich. Er ist bei Turnieren immer an meiner Seite und ist der Erste, an den ich mich wende, wenn ich ein Problem habe. Als Physiotherapeut macht er seine Arbeit exzellent, aber mehr noch als seine fachliche Kompetenz schätze ich seine persönlichen Qualitäten. Es gibt viele Physiotherapeuten auf der Welt, aber wenn er weggehen sollte, wäre es nahezu unmöglich, die Lücke zu füllen, die der Wegfall seiner Freundschaft hinterlassen würde. Er ist nicht nur ein guter Mensch, sondern auch überaus ehrlich. Wenn er etwas zu sagen hat, tut er es geradeheraus.
    Würde ich zu den zahlreichen Spielern gehören, die ständig die

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