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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gesicht zu sehen, als er den Namen erwähnte.
    »Nadja! Deine Frau, Talamhs Mutter! David, sie braucht dich!« Verzweifelt schüttelte er den Elfenprinzen.
    David schien weit fort zu sein. Es war, als würde er in großer Ferne darüber nachdenken, ob sich eine Rückkehr in die Realität überhaupt lohnte. Tom schüttelte ihn und redete auf ihn ein, doch letztlich blieb der Prinz in seiner Trance. Erschöpft lehnte sich der Münchner gegen die Sitzreihen. Alles verlief ganz anders als in dem Abenteuer, das er sich erhofft hatte.
    Er berührte seine Brust, in der Cagliostros Pfeil wirkungslos stecken geblieben war. War er etwa gegen die Zauber des Magiers immun? Aber warum? Sein Kopf schmerzte, und Tom massierte seine Schläfen. Er brauchte jetzt David und Rian, und zwar bei klarem Verstand! Aber er hatte keine Ahnung, wie er das bewerkstelligen sollte. Mit Nadja schien etwas Grauenhaftes passiert zu sein. Tom sah sie in den oberen Zuschauerreihen. Wo sie hinkam, flohen die Menschen. Sie trieb sie vor sich her. Hin und wieder stob rotes Licht von ihr auf. Schreie und Lachen mischten sich zu einem bizarren Crescendo, aus dem Tom am liebsten nur noch fortwollte.
    »Bitte, David, Rian! Ich brauche euch!« Er spürte Tränen aufsteigen. Wenn nicht bald etwas geschah, würde die Tragödie, die sich gerade anbahnte, nicht mehr aufzuhalten sein.
    »Ja!« Karkino lachte und ging neben dem Ding her, zu dem Nadja geworden war. Die Journalistin wollte schreien und fliehen, doch sie konnte nirgendwohin. Gefangen in ihrem Körper, musste sie mit ansehen, wie sie neben Karkino durch die Zuschauerreihen schritt und für Angst und Schrecken sorgte.
    Noch töteten Karkino und sie die Besucher nicht. Nadja spürte förmlich, wie sich das Theater mit der Angst der Menschen auflud, die in dem Raum ohne Türen gefangen waren. Einige wollten sich hinauf zum geschwärzten Oberfenster kämpfen, in das Torio am Rande der Bühne ein Loch geschlagen hatte. Karkino holte sie lachend mit seinen Zaubern herunter.
    Er war nun ganz Gott. Er richtete, spielte, vergnügte sich.
    Bitte, das muss aufhören!
Nadja sah eine nackte Frauengestalt in sich, mit wilden schwarzen Haaren, bronzefarbener Haut, schlank und von hohem Wuchs. Ihr Gesicht war urwüchsig und doch auf sonderbare Weise schön. Es erinnerte sie an etwas ... an ...
    An meine Maske
, erkannte sie.
Das ist der Geist, der mich hier einsperrt!
    Der Geist näherte sich ihr. Nadja wusste, dass dieses Wesen gekommen war, um sie zu vernichten. Es wollte ihren Körper ganz für sich allein. In den Händen der nackten Frau lag ein schwarzes Netz – groß genug, um es über einen Menschen zu werfen.
    Nein!
Nadja wich zurück.
    »Verdammt!«, hörte sie Karkino neben sich. »Wir müssen zur Bühne, Schatz! Sieh dir nur an, was da geschieht!«
    Der Geist ließ das Netz sinken, und Nadja sah einen Kampf auf der Bühne stattfinden. Zwei Elfen prallten voll Urgewalt gegeneinander. Sie bekriegten sich mit Schwertern und Zaubern. Einer stand halb in der Luft. Eine Feuerwalze kam ihm entgegen, über die er mit einer weiten Rolle hinwegsprang.
    Naburo und Ryo!
Neue Angst schüttelte Nadja. Angst um den stolzen, ernsten Elfenkrieger, der ihr in Bóya das Leben gerettet hatte.
    Oh, bitte! Warum kann das nicht einfach alles enden?
    Die Frau mit der bronzefarbenen Haut wandte sich von ihr ab, und Nadja spürte, wie ihr eigener Körper ohne ihr Zutun zurück zur Bühne ging. Sie hatte keine Wahl.
    Gekonnt wich Naburo Ryos Zauber aus. Wie sein Gegner spürte er den Ley-Knoten unter der Bühne und die geballte Energie des Hauses. Durch diese mächtigen Kräfte gelang es ihm, eine Magie zu wirken, zu der er in Bóya nicht fähig gewesen wäre.
    Doch der eigentliche Kampf wurde noch immer mit dem Schwert ausgefochten. Er sah, wie Chiyo ein magisches Seil heraufbeschwor und die Oni-Krieger damit fesselte. Sie, Kush und Torio hielten ihm alle anderen Elfen vom Hals. Er konnte sich ganz Ryo widmen.
    Schon war der Anführer der Oni-Krieger wieder heran. Sein heißes Schwert fuhr mit einem sengenden Wind dicht über Naburos Kopf. Naburo sprang zurück, parierte einen weiteren Schlag.
    Meine Prinzessin
, dachte er voll Schmerz.
Nichts wird je gutmachen können, was damals geschah. Doch ich schwor dir Rache, und die sollst du haben!
    Seine Augen blitzten silbern auf. In einem Zauber bündelte er all seine Kraft. So, wie Ryo plötzlich schneller werden konnte, verfügte er über diese Gabe. Er bereitete den Todesstoß vor,

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