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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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seufzte mitfühlend, aber seine Gedanken rasten schon weiter; im Moment war er durch und durch Polizist. »Curtis hat bestimmt, dass der Streifenwagen draußen stehen bleibt, bis wir Armstrong haben. Außerdem betrachtet sich Griggs als dein persönlicher Leibwächter.« Er sah kurz auf Stan, den er vorübergehend völlig vergessen hatte. »Ich schätze, damit sind Sie aus dem Schneider, Crenshaw.«
    Â»Sie werden es noch bereuen, dass Sie so mit mir umgesprungen sind.«
    Â»Das tue ich jetzt schon. Ich wünschte, ich hätte Ihnen einen ordentlichen Arschtritt verpasst, solange ich noch einen guten
Vorwand hatte.« Er gab Paris einen flüchtigen Kuss auf den Mund und eilte davon.
    Stan rauschte hoheitsvoll hinter ihm her aus ihrem Büro. Sie ließ ihn ohne ein weiteres Wort gehen. Er würde eine Weile schmollen, aber er würde es überleben, und sie musste endlich ihre Sendung vorbereiten. Die Versöhnung mit Stan konnte warten, bis sie mehr Zeit hatte und er dafür empfänglicher war.
    Jetzt, um halb, machte sie ihr Mikro wieder auf. »Gleich nach der Werbung bin ich mit noch mehr Musik zurück. Rufen Sie an, falls Sie einen Musikwunsch haben oder wenn Sie uns etwas erzählen möchten, was Ihnen im Kopf herumgeht.«
    Sie schaltete das Mikro wieder aus und wirbelte, weil sie spürte, dass jemand im Raum war, auf ihrem Drehstuhl herum. Stan stand genau hinter ihr. »Ich habe dich nicht reinkommen hören.«
    Â»Ich habe mich reingeschlichen.«
    Â»Warum?«
    Â»Ich dachte, wenn ich für dich und deinen Freund schon ein kranker Perverser bin, dann könnte ich mich auch wie einer verhalten.«
    Es war eine kindische, beleidigte und für Stan bezeichnende Antwort. »Es tut mir Leid, dass dich Deans Anschuldigungen verletzt haben, Stan. Aber du kannst es nicht abstreiten. Vorübergehend sahst du ziemlich verdächtig aus.«
    Â»Wie ein Vergewaltiger und Mörder?«
    Â»Ich habe doch gesagt, dass es mir Leid tut.«
    Â»Ich dachte, du kennst mich besser.«
    Â»Genau das dachte ich auch.« Sie war mit ihrer Geduld am Ende »Wäre dein Betragen ohne jeden Tadel, hätte dich kein Mensch verdächtigt. Aber mal abgesehen von dieser Anzeige wegen sexueller Nötigung in Florida hast du Lügen über mich verbreitet und herumerzählt, wir wären ein Paar.«
    Â»Das habe ich nur zu Marvin gesagt, oder wie er auch heißen mag. Und selbst ihm habe ich es nicht ausdrücklich gesagt.«
    Â»Was du auch gesagt hast, hat genügt, um deine Botschaft an
den Mann zu bringen. Wie kommst du dazu, ihm so was weismachen zu wollen?«
    Â»Was glaubst du denn?«
    Seine Stimme bebte, und plötzlich schien er jeden Moment in Tränen auszubrechen. Dass er sich so wenig unter Kontrolle hatte, war ihr stellvertretend peinlich. »Ich hatte keine Ahnung, dass du etwas für mich empfindest, Stan.«
    Â»Tja, das hättest du aber spüren sollen, oder?«
    Â»Ich habe dich nie als … in einem romantischen Zusammenhang gesehen.«
    Â»Vielleicht hindert dich diese verfluchte Sonnenbrille daran, das Offensichtliche zu erkennen.«
    Â»Stan –«
    Â»Du hast in mir immer nur eine Schwuchtel und einen inkompetenten Prügelknaben für meinen Onkel gesehen.«
    Damit hatte er, so unangenehm es auch war, den Nagel auf den Kopf getroffen, aber zumindest konnte sie sich dafür entschuldigen. »Es tut mir Leid.«
    Â»Scheiße, verflucht, jetzt hast du schon zum dritten Mal gesagt, dass es dir Leid tut. Und kein einziges Mal hast du es ernst gemeint. Wenn du irgendwas an deinen Gefühlen für mich ändern wolltest, hättest du das längst getan. Aber das willst du nicht. Schon gar nicht jetzt, wo du wieder mit deinem alten Lover zusammen bist. Er hechelt dir die ganze Zeit hinterher, stimmt’s? Und du kannst plötzlich – nachdem du die ganze Zeit pedantisch auf Abstand geachtet hast – die Beine nicht mehr zusammenhalten.
    Ich glaube, ihr beide seid gerade aus dem Bett gestiegen, stimmt’s? Oder bist du je zuvor mit nassen Haaren zur Arbeit gekommen, Paris? Ist es nicht schön, dass ihr diesmal nicht erst einen lästigen Verlobten aus dem Weg schaffen müsst?«
    Â»Das ist gemein und extrem unsensibel.«
    Er beugte sich feixend vor. »Hast du etwa Gewissensbisse?«
    Sie musste die Hände ballen, um ihn nicht zu ohrfeigen. »Du

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