Rage Zorn
weiÃt nichts über diese Sache, und du weiÃt nichts über mich. Unsere Unterhaltung ist hiermit beendet, Stan.«
Sie wandte sich wieder dem Mischpult zu, warf einen Blick auf den Countdown und sah dann auf die blinkenden Lämpchen der Telefonanlage. Sie drückte eines davon nieder. »Sie sprechen mit Paris.«
»Hi, Paris. Ich heiÃe Georgia.«
»Hallo, Georgia.« Sie atmete langsam und leise durch den Mund, um ihren Zorn zu dämpfen und um sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.
»Ich weià nicht, wie das mit meinem Freund weitergehen soll«, platzte es aus der Anruferin heraus.
Paris lauschte der jungen Frau, die sich wortreich über die offensichtliche Bindungsangst ihres Freundes beklagte. Inmitten ihres Monologs warf Paris einen verstohlenen Blick über ihre Schulter. Das Studio war leer. Genauso verstohlen, wie er hereingekommen war, hatte sich Stan wieder hinausgeschlichen.
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»Wir haben ihn!«, rief Curtis aus seiner Nische im CIB. »In zehn Minuten ist er hier.«
Dean erwischte den Detective in dem schmalen Durchgang zwischen den Stellwänden. »Hat er Widerstand geleistet?«
»Die Kollegen, die ihn verhaftet haben, konnten den Motelmanager dazu bringen, seine Zimmertür aufzuschlieÃen. Armstrong saà auf seinem Bett, den Kopf in den Händen, und heulte wie ein Baby. Immer und immer wieder sagte er: âºWas habe ich denn getan?â¹Â«
Dean wandte sich zum Gehen. »Das muss ich Gavin erzählen.«
»Sprechen Sie ihm meinen Dank aus. Durch seinen Hinweis konnten wir das Spielfeld erheblich eingrenzen. Und bleiben Sie erreichbar, okay? Mir wäre lieb, wenn Sie bei der Vernehmung dabei wären.«
»Das habe ich fest vor. Ich bin gleich wieder da.«
Gavin und Melissa Hatcher saÃen auf derselben Bank vor dem CIB, auf der er und Paris gesessen hatten, als ⦠wann war das gewesen? Erst gestern? O Gott, seither hatte sich so vieles abgespielt, in dem Fall, zwischen ihnen.
Sobald die Flügeltür hinter ihm zugeschwungen war, zeigte er Gavin und Melissa den erhobenen Daumen. »Er wurde gerade eben verhaftet. Jetzt wird er hergebracht. Das hast du gut gemacht, Sohn.« Er legte den Arm um Gavins Schultern und zog ihn kurz an seine Brust. »Ich bin stolz auf dich.«
Gavin errötete sichtbar. »Ich bin nur froh, dass er gefasst wurde.«
Dean wandte sich an das Mädchen und sagte: »Auch dir habe ich zu danken, Melissa. Es hat bestimmt Mut gebraucht, das alles zu erzählen.«
Als Dean im Polizeipräsidium angekommen war, hatten Melissa und Gavin bereits bei Curtis gesessen. Er lauschte zusammen mit einigen anderen Detectives ihrer genauen Schilderung der Ereignisse, seit sie Brad Armstrong begegnet war.
Obwohl sie es anscheinend genossen hatte, im Mittelpunkt zu stehen, hatte sie zum Fürchten ausgesehen. Inzwischen hatte sie sich die verschmierte Schminke aus dem Gesicht gewaschen und das Haar gekämmt, sodass es nicht länger von ihrem Kopf abstand wie die Stacheln einer mittelalterlichen Kampfkeule. Jemand hatte einen Wollpullover aufgetrieben, damit sie etwas über ihr hauchdünnes Tanktop ziehen konnte, das selbst die abgebrühten Detectives sichtlich nervös gemacht hatte.
Jetzt strahlte sie über Deans Kompliment, leckte sich aber gleich danach nervös die Lippen. »Muss ich mit ihm reden?«
»Du musst ihn offiziell als den Mann identifizieren, der dich zum Sex gezwungen hat.«
»Eigentlich hat er mich nicht richtig gezwungen. Ich war breit, aber ich wusste genau, was ich tat, als ich mit ihm aus der Bar gegangen bin.«
»Du bist minderjährig. Er hatte Sex mit dir. Das ist ein Verbrechen. AuÃerdem hat er dich geschlagen und versucht, dich gegen deinen Willen festzuhalten. Damit können wir ihn festnageln, bis der Gerichtsmediziner Janeys Obduktionsbericht fertig gestellt hat. Ich weiÃ, dass es nicht leicht für dich ist, ihm
noch mal gegenüberzutreten, aber deine Hilfe ist unverzichtbar für uns. Sind deine Eltern schon da?«
»Noch nicht. Sie sind ausgeflippt, als ich sie angerufen habe, aber sie waren nicht so stinkig, wie ich gedacht hätte, wahrscheinlich weil ich tot sein könnte. Ist es okay, wenn Gavin bei mir bleibt?«
»Wenn du das möchtest. Gavin?«
Er zog zustimmend die Schultern hoch. »Klaro.«
»Also okay, Dr. Malloy«, sagte Melissa. »Bringen Sie mir den Perversen. Ich
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