Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
geschoben, aber die Herausforderungen, denen sich Mel Gibson stellen musste, wirkten platt gegen das, was sich in seinem Leben abspielte.
    Er machte sich Sorgen um seinen Dad und Paris.
    Als ihm sein Dad erzählt hatte, dass es Valentino vielleicht auf sie beide abgesehen hatte, hatte er viel cooler getan, als ihm zumute gewesen war. Dieser Typ konnte echt vorhaben, ihnen Schaden zuzufügen, und er schreckte anscheinend vor nichts zurück. Unterschätzen durfte man ihn jedenfalls nicht. Wer hätte gedacht, dass er Janey wirklich umbringen würde?
    Als das Telefon läutete, war er dankbar für die Ablenkung. Er lief zu dem Apparat und hatte es so eilig, dranzugehen, dass er nicht einmal aufs Display sah. »Hallo?«
    Â»Wieso gehst du nicht an dein Handy?«
    Â»Wer ist denn da?«
    Â»Melissa.«
    Melissa Hatcher? Na super. »Weil ich es nicht angeschaltet habe. Es war hier ziemlich hektisch –«
    Â»Gavin, du musst mir helfen.«

    Weinte sie etwa? »Was ist denn los?«
    Â»Ich muss dich sehen, aber direkt vor eurem Haus parken die Bullen, und deshalb bin ich weitergefahren. Wir müssen unbedingt reden.«
    Â»Ich darf nicht rausgehen.«
    Â»Gavin, ich meine es ernst!«, kreischte sie.
    Â»Dann komm einfach her.«
    Â»Obwohl bei euch die Bullen stehen? Vergiss es.«
    Â»Warum nicht? Hast du was genommen?«
    Sie schluchzte und schniefte und sagte schließlich: »Kann ich mich hintenrum reinschleichen?«
    Er hatte absolut keinen Bock auf ihre Krise, worin die auch bestehen mochte. So ein Test mit dem Lügendetektor brachte das Hirn ganz schön auf Trab und half, die Prioritäten neu zu ordnen, und zwar pronto. Er hatte sich geschworen, dass er sich einen neuen Freundeskreis zulegen würde, falls er einigermaßen unbeschadet aus dieser ganzen Sache rauskam.
    Noch ein weiterer Fehltritt, und es war gut möglich, dass er die Rückfahrt nach Houston antreten konnte. Er wollte nicht wieder zu seiner Mutter ziehen. Jetzt, wo zwischen ihm und seinem Dad alles halbwegs geklärt war, würde er gern bei ihm wohnen bleiben, wenigstens bis er mit der Highschool fertig war.
    Es war ganz eindeutig in seinem Interesse, Melissa unter einem Vorwand abzuwimmeln und aufzulegen. Aber sie hörte sich wirklich fertig an. »Okay«, gab er sich widerstrebend geschlagen. »Park auf der Straße hinter unserem Haus und geh zwischen den Häusern durch. Da sind keine Zäune. Ich lass dich durch die Terrassentür rein. Wie schnell kannst du hier sein?«
    Â»In zwei Minuten.«
    Er schaute kurz nach, um sicher zu sein, dass die beiden Polizisten immer noch vorn im Streifenwagen saßen und nicht zufällig einer von ihnen seine stündliche Runde ums Haus drehte, dann ging er in die Küche und hielt nach Melissa Ausschau. Als sie aus der Oleanderhecke zwischen den beiden Grundstücken krabbelte, sah sie aus, als hätte sie ihre Halloweenmaske angelegt.
    Die Tränen hatten dicke, schwarze Mascaraspuren über ihre Wangen gezogen. Ihre Kleider sahen eher aus wie ein Kostüm als wie etwas, das ein normaler Mensch tragen würde. Es war ihm ein Rätsel, wie jemand in solchen Plateausandalen rennen konnte, aber sie schaffte es. Sie schoss am Pool vorbei und klapperte über die Kalksteinterrasse. Er riss die Glasschiebetür auf, und sie warf sich an seinen Hals.
    Er zog sie ins Haus und schob die Tür wieder zu. Er umfasste sie mit einem Arm und schleppte sie halb ins Fernsehzimmer, wo er sie in einen Sessel setzte. Ohne ihn loszulassen, redete sie zusammenhanglos auf ihn ein.
    Â»Ganz ruhig, Melissa. Ich verstehe nur Bahnhof. Erzähl noch mal von Anfang an.«
    Sie zeigte auf die Bar an der Wand gegenüber. »Erst brauch ich was zu trinken.«
    Dabei versuchte sie aufzustehen, aber Gavin drückte sie in den Sessel zurück. »Vergiss es. Du kannst ein Glas Wasser haben.«
    Er holte eine Flasche aus dem Minikühlschrank und bemerkte, während sie trank: »Du siehst aus wie ein Freak. Was ist denn passiert?«
    Â»Ich war … mit ihm zusammen.«
    Â»Mit wem?«
    Â»Dem Typen … dem … dem Zahnarzt. Diesem Armstrong.«
    Gavin merkte, wie ihm der Kiefer nach unten klappte. »Was? Wo?«
    Â»Wo? Äh …«
    Sie sah sich im Zimmer um, als könnte Brad Armstrong in einer Ecke stehen. Gavin hätte ihr am liebsten eine runtergehauen. Wie konnte jemand bloß so

Weitere Kostenlose Bücher