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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Art Playmate? «
    Â»Schon möglich«, erwiderte er. »Aber wenn sie übertrieben hat, dann hat sie ihre Hausaufgaben gemacht, weil sie sich wirklich ausgekannt hat. Sie hat über Belichtungszeiten geredet und solche Sachen. Hat gesagt, er hätte die verschiedensten Geräte benutzt, um jedes Bild genau richtig hinzubekommen, und dass er stinksauer wurde, wenn sie nicht richtig mitmachte.«
    Â»Er hat nicht bloß ein paar Schnappschüsse gemacht«, sagte Dean zu Curtis. »Wenn Sie sich das Bild, das Janey meinem Sohn geschenkt hat, genauer ansehen, können Sie erkennen, dass es von einem Amateur mit künstlerischen Ambitionen aufgenommen wurde.«
    Â»Und Sie meinen, Armstrong wäre dazu nicht fähig?«
    Â»Fähig vielleicht schon«, schränkte Dean ein. »Aber würden Sie Ihre Zeit mit Fotografieren vergeuden, wenn Sie abends Ihre Frau betrügen, die zu Hause auf Sie wartet?«

    Während Curtis noch darüber nachsann, warf er zufällig einen Blick über Deans Schulter. »Was machen Sie denn hier?«
    Dean wandte den Kopf, weil er sehen wollte, was Curtis so abgelenkt hatte, und erblickte Officer Griggs, der geradewegs auf sie zukam. Das Grinsen des Streifenpolizisten löste sich unter Curtis’ strengem Blick und seinem missbilligenden Tonfall in nichts auf.
    Â»Ich … ich wurde weggeschickt, Sir. Ich habe das Okay bekommen heimzugehen. Aber ich wollte unbedingt erfahren, ob Armstrong schon gestanden hat, deshalb bin ich stattdessen –«
    Â»Sie haben Paris allein im Sender gelassen?«, fragte Dean.
    Â»Nein, Sir, so nicht –«
    Â»Wer hat Sie weggeschickt?«
    Â»John Rondeau.«
    Aus dem Augenwinkel bekam Dean mit, wie Gavin auf Rondeaus Namen reagierte. Sein Sohn hatte nicht mit dem zu erwartenden Abscheu, sondern mit sichtbarem Erschrecken reagiert.
    Â»Gavin? Was ist denn?« Sein Sohn starrte ihn mit aschfahlem Gesicht an. »Gavin? «
    Â»Dad…« Der Junge musste schwer schlucken, ehe er die Sprache wiederfand. »Ich muss dir noch was sagen.«

34
    Durch die dicken Glasbausteine hindurch erhellte das blauweiße Neonlicht aus der Lobby des Senders die umgebende Dunkelheit, aber nur im nächsten Umkreis. Die Lichter der Innenstadt wurden von den Hügeln rundum abgeschirmt. Der Mond war zu schmal, um Licht zu spenden. Zu dieser Nachtstunde kam nur vereinzelt ein Auto auf der nahen Landstraße vorbei. Der nächste Gewerbebau, ein Supermarkt, lag eine halbe Meile entfernt und schloss um zehn Uhr abends.

    Von der Hügelkuppe mit dem Sendergebäude aus war nichts zu sehen als die mit Zedern betupften Hügel, einige Kalkfelsen und hin und wieder eine Rinderherde. Es war der ideale Punkt für den Sendemast, der mit seinem roten Blinklicht tief fliegende Privatflugzeuge warnte.
    Rondeau blieb an seinen Wagen gelehnt stehen, bis die Heckleuchten von Griggs’ Streifenwagen hinter dem nächsten Hügel verschwunden waren. Die Stirn in höhnische Falten gezogen, sah er den davonfahrenden Polizisten nach. Klar, er hatte sie weggeschickt. Aber hätten sie nicht überprüfen müssen, ob der Befehl wirklich, wie von ihm behauptet, direkt von Curtis kam, statt ihn einfach beim Wort zu nehmen? Eine solche Nachlässigkeit war inakzeptabel. Morgen würde er die beiden melden. Dadurch würde er mit Sicherheit nicht in ihrem Ansehen steigen, aber man machte keine Karriere, indem man sich Freunde machte.
    Die Akte mit Informationen über Stan Crenshaw unter dem Arm, schlug er den Weg zum Eingang ein. Die Akte zeichnete das verstörte Porträt eines Mannes, dessen dysfunktionale Familie und persönliche Unsicherheit von frühester Kindheit an zu sexuellen Abweichungen geführt hatte, die wiederum überzeugende Vorboten für Valentinos schrecklichen Irrweg darstellten.
    Was Rondeau jedoch am abstoßendsten fand, war die Ungerechtigkeit, die darin lag. Crenshaw war bei all seinen Missetaten ungestraft davongekommen. Sein Onkel hatte ihn jedes Mal aus der Patsche geholfen. Dadurch hatte Wilkins Crenshaw im Lauf der Zeit ein Monster geschaffen, dem zuzutrauen war, dass es eine bezaubernde junge Frau entführte, vergewaltigte, folterte und ermordete.
    Weil sich Sergeant Curtis in seiner Kurzsichtigkeit allein auf Brad Armstrong konzentrierte, hatte er den explosiven Inhalt dieser Akte ungeprüft abgetan. Im ersten Moment hatte ihm Rondeau diese Kränkung

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