Rage Zorn
Arme, und sein Lächeln verwandelte sich wieder in ein Stirnrunzeln. »Das Problem
dabei ist, Brad, dass es die meisten Männer damit gut sein lassen. Klar, sie sind vielleicht verärgert und sagen ihr die Meinung, aber letztendlich würde der durchschnittliche Mann ein Bier trinken gehen oder zwei, ein bisschen Sport schauen und sich dann auf die Suche nach einem zuvorkommenderen Mädchen machen. Sie hingegen können keine Abfuhr verkraften. Sie können so etwas einfach nicht ertragen. Und dann schlagen Sie zu, nicht wahr?«
Er schluckte schwer und murmelte kaum verständlich: »Manchmal.«
»So wie heute Abend bei Melissa Hatcher.«
»Ich hatte noch keine Gelegenheit, mich mit meinem Mandanten wegen Melissa Hatcher zu besprechen«, fuhr ihm der Anwalt in die Parade. »Darum kann ich nicht zulassen, dass er über sie spricht.«
»Er braucht gar nichts zu sagen«, wiegelte Dean ab. »Das Sprechen übernehme ich.« Dann fuhr er, ohne die Einwilligung des Anwalts abzuwarten, fort: »Dieses Mädchen preist aller Welt an, was sie zu bieten hat. Sie hat es mir angepriesen, Sergeant Curtis hier und sämtlichen anderen Detectives in unserer Einheit. Ihre Art sich zu kleiden vermittelt jedem Mann âºKomm und holâs dirâ¹.«
»Wie können Sie mir da einen Strick daraus drehen, dass ich â«
»Kein Wort mehr!«, fuhr Brads Anwalt dazwischen.
Dean nahm den Anwalt gar nicht zur Kenntnis und hielt den Blick weiter konzentriert auf Armstrong gerichtet. »Dummerweise für Sie, Brad, dreht Ihnen der Staat Texas sehr wohl einen Strick daraus. Wenn jemand in das Geschlechtsorgan, den Mund oder den Anus eines Kindes eindringt, fällt das unter âºschweren Kindesmissbrauchâ¹. Korrekt?«, fragte er an den Anwalt gewandt, der das mit einem knappen Nicken bestätigte.
»Wie alt ist Melissa?«, fragte Brad.
»Sechzehn bis zum Februar nächsten Jahres«, klärte ihn Dean auf. »Und sie behauptet, sie hätte mit Ihnen sexuellen Kontakt bis hin zum Verkehr gehabt.«
»Aber wenn ⦠wenn ⦠es im Einvernehmen geschehen ist?«, fragte Armstrong, der die Ermahnungen seines Anwalts, kein Wort mehr zu sagen, nicht zu hören schien.
»Das tut nichts zur Sache«, meldete sich Curtis zu Wort. »Sie haben eine Vorstrafe als Sexualtäter. Darum kann es gemäà Artikel zweiundsechzig für das, was Sie getan haben, keinen Freispruch geben.«
Armstrong lieà den Kopf in die Hände fallen.
Dean sagte: »Ihre erste Verurteilung als Sittlichkeitsverbrecher geschah wegen einer Straftat dritten Grades. Diesmal geht es ums Ganze, Brad. Das hier ist ein Verbrechen ersten Grades.«
»Von dem Mord ganz zu schweigen«, pflichtete ihm Curtis bei.
Ohne auf Curtisâ Bemerkung einzugehen, setzte Dean nach: »Sie mussten Ihr unsittliches und illegales Vergnügen teuer bezahlen. Sie haben mehrere Jobs und den Respekt Ihrer Kollegen verloren. Diesmal sind Sie kurz davor, Ihre Familie zu verlieren.«
Die Schultern des Mannes hoben und senkten sich unter seinen heiÃen Tränen.
»Aber trotz der kostspieligen Konsequenzen haben Sie Ihr Verhalten nicht geändert.«
»Ich habe es doch versucht!«, rief er aus. »Bei Gott, und wie ich es versucht habe. Sie können Toni fragen. Sie wird es Ihnen bestätigen. Ich liebe sie. Ich liebe meine Kinder. Aber⦠aber ich kann einfach nicht dagegen an.«
Dean beugte sich wieder vor. »Genau das ist mein Punkt. Sie können nicht dagegen an. Als Melissa heute Abend Nein gesagt hat, hat sie Sie damit so zur WeiÃglut getrieben, dass Ihnen die Pferde durchgegangen sind. Sie haben sie gepackt, geschüttelt und geohrfeigt. Sie wollten es nicht, aber sie konnten sich nicht beherrschen, obwohl sie genau wussten, dass Sie Ihre Tat bereuen würden.
Ihre Begierde, dieses Mädchen sexuell zu dominieren, hat Ihr Gewissen und Ihren gesunden Menschenverstand ausgeschaltet. Sie mussten sie besitzen, Punktum. Alles andere war in diesem Moment egal. Mit welcher Strafe Sie rechnen mussten, falls Sie
erwischt würden. Nicht einmal die Liebe zu Ihrer Frau und Ihren Kindern konnte Sie aufhalten. Es ist ein Zwang, den Sie einfach nicht beherrschen können. Er hat Sie dazu getrieben, das zu tun, was Sie heute Abend Melissa angetan haben und was Sie davor Janey angetan hatten.«
»Antworten Sie nicht«, blaffte der Anwalt
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