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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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ihm hochkam. Wahrscheinlich nicht.
    Außerdem hatte er vor einer Weile ein Pärchen zwischen den Bäumen verschwinden sehen. Wenn sie immer noch das machten, wozu sie sich dorthin verzogen hatten, waren sie bestimmt nicht begeistert, wenn er auf sie reiherte. So was nennt man Koitus interruptus.
    Er musste lachen.
    Â»Was gibt’s zu lachen?«, fragte sein neuer Kumpel und rammte ihm den Ellbogen in den Magen, was den Tequila gefährlich nach oben schwappen ließ. Der Typ hieß Craig irgendwas. Falls Gavin den Nachnamen je erfahren hatte, hatte er ihn
vergessen. Craig fuhr einen Dodge Ram, den größten Pick-up auf dem Markt. Tiefschwarz. Mit allem Sonderzubehör. Ein richtig geiler Wagen.
    Gavin, Craig und ein paar andere hingen jetzt schon seit Stunden auf der Ladefläche des Pick-ups ab und warteten darauf, dass irgendwas passierte. Vorhin waren ein paar Mädchen vorbeigekommen, hatten was von ihrem Tequila getrunken und gerade genug Haut gezeigt, um alle heiß zu machen, aber dann waren sie weitergezogen. Obwohl sie versprochen hatten, später wiederzukommen, waren sie nicht wieder aufgetaucht.
    Â»Was ist so komisch?«, fragte Craig noch mal.
    Â»Nichts. Ich hab nur an was gedacht.«
    Â»Und an was?«
    An was hatte er gedacht? Es fiel ihm nicht mehr ein. Es war bestimmt nicht weiter wichtig gewesen. »An meinen Alten«, rülpste er heraus. Richtig, sein Alter ging ihm schon den ganzen Abend im Kopf rum und nervte wie ein juckender Mückenstich, an den er nicht hinkam.
    Â»Was ist mit ihm?«
    Â»Er wird ausflippen, weil ich heute Abend weg war. Er hat mir Hausarrest gegeben.«
    Â»Finster.«
    Â»Du hast Hausarrest?«, johlte ein anderer. »Wie alt bist du, zwölf?«
    Gavin wusste nicht, wie der Typ hieß, er wusste nur, dass er ein Arsch mit Pickelfresse und Mundgeruch war, der sich für entschieden cooler hielt, als er war.
    Gavin war in der ersten Ferienwoche nach dem Frühjahrssemester von Houston nach Austin gezogen. In den Sommerferien eine neue Clique zu finden war gar nicht so einfach gewesen, aber dann war er auf diese Clique gestoßen, die ihn aufgenommen hatte, sobald sie mitgekriegt hatten, dass er genauso gern feierte wie sie.
    Â»U-hu, Gavin fürchtet sich vor seinem Papi!«, johlte der Vollidiot.

    Â»Ich fürchte mich nicht vor ihm. Ich habe bloß keinen Bock auf sein ätzendes Rumgenöle.«
    Â»Spar dir doch den Ärger.« Das kam von dem Optimisten, der ihnen vorhin sein Sortiment an Kondomen vorgeführt hatte. »Warte einfach, bis er im Bett ist, bevor du dich rausschleichst.«
    Â»Das hab ich doch schon versucht. Der Mann ist eine mutierte Fledermaus. Ich glaub, er hat so was wie ein eingebautes Radar oder so.«
    Diese Unterhaltung gab dem beschissenen Abend den Rest. Heute konnte ihn rein gar nichts aufmuntern, nicht noch mehr Tequila, nicht mal die Rückkehr der Girls, außerdem standen die Chancen exzellent, dass sie sowieso nicht wiederkommen würden. Warum sollten sie ihre Zeit mit Losern wie seinen Kumpels oder ihm vergeuden?
    Gefährlich schwankend stand er auf. »Ich verzieh mich lieber. Wenn ich Glück habe, ist er noch nicht daheim. Er ist bei seiner Freundin.«
    Er watete durch die anderen und sprang dann vom Heck. Blöderweise unterschätzte er dabei den Abstand zum Boden wie auch die Schwäche seiner Knie und landete mit dem Gesicht im Dreck.
    Seine neuen Kumpels johlten. Ebenfalls laut lachend, bemühte er sich aufzustehen. Sein T-Shirt war so verschwitzt, dass er Dreckstreifen darauf schmierte, als er versuchte, den Staub von seiner Brust zu klopfen.
    Â»Bis morgen Abend!«, rief er seinen Freunden zu und taumelte los. Wo hatte er nur sein Auto hingestellt?
    Â»Vergiss nicht, morgen bist du dran, was zu trinken mitzubringen!« , rief ihm Craig nach.
    Â»Ich bin pleite.«
    Â»Dann klau was von deinem Alten.«
    Â»Kann ich nicht. Er hat die Flaschen markiert.«
    Â»Jesus, ist er Hobbybulle?«
    Â»Ich seh zu, was ich tun kann«, lallte Gavin und wandte sich in die Richtung, in der sein Auto stehen musste.

    Â»Und wenn Miss Hotpants nach dir fragt?« Das Arschloch rief ihm im Singsang hinterher. Sein Grinsen war gemein und falsch. »Was sollen wir ihr dann sagen? Dass du zu deinem Papi nach Hause musst?«
    Â»Fick dich.«
    Der Ekeltyp brüllte: »Du fickst bestimmt nicht! Jedenfalls nicht heute Abend!«
    Einer von den

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