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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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bekannt war. Als Curtis eintrat, erhob er sich. »Guten Morgen, Sergeant Curtis.«
    Â»Bitte nur Curtis. Kein Mensch sagt hier Sergeant. Möchten Sie lieber mit Doctor oder Lieutenant angesprochen werden?«

    Â»Wie wär’s mit Dean?« Sie trafen sich in der Mitte des Büros und gaben sich die Hand.
    Â»Komme ich ungelegen?«, fragte Curtis. »Entschuldigen Sie, dass ich unangemeldet hereinplatze, aber es könnte wichtig sein.«
    Â»Kein Problem. Der Kaffee ist schon in Arbeit.«
    Â»Dann lassen Sie gleich drei Tassen bringen. Ich bin nicht allein.« Curtis trat noch einmal in den Gang hinaus und winkte jemanden herein.
    Â 
    Trotz ihrer Sonnenbrille hatte Paris das unangenehme Gefühl, dass ihre Miene mindestens so verräterisch war wie Deans.
    Er schien genauso perplex wie sie, als sie vor wenigen Sekunden seinen Namen an der Bürotür gelesen hatte, durch die sie gleich eintreten sollte – ahnungslos, unvorbereitet, ohne Beistand und ohne Chance, dem Unvermeidlichen zu entgehen.
    Er starrte sie mehrere Sekunden lang an, ehe er ein verdattertes »Paris?« herausbrachte.
    Curtis sah überrascht von ihm zu ihr.
    Â»Soll ich noch mehr Tassen bringen, Dr. Malloy?«
    Das kam von der Sekretärin.
    Ohne den Blick von Paris zu nehmen, antwortete Dean: »Bitte, Ms Lester.«
    Die Sekretärin verschwand und ließ Paris, Dean und den Detective in einem peinlichen Schweigen zurück wie drei Schauspieler, die ihren Text vergessen hatten. Schließlich legte Curtis die Hand unter Paris’ Ellbogen und schob sie vorwärts. Widerstrebend betrat sie das Büro, Deans Reich.
    Und natürlich beherrschte Dean den Raum, so wie er jeden Raum beherrschte, den er betrat. Nicht nur physisch, durch seine Größe und seine breiten Schultern, sondern vor allem durch seine Persönlichkeit. Vom ersten Moment an spürte man, dass dies ein Mann mit Prinzipien, unerschütterlichen Überzeugungen und von unverrückbarer Entschlossenheit war. Er konnte ein treuer Verbündeter oder ein erbitterter Feind sein.

    Ihre Kehle zog sich zusammen, so als würde jede Ader, die von ihrem Herzen wegführte, ihr Blut ausschließlich dorthin pumpen. Im Raum schien es nicht genug Sauerstoff für alle zu geben. Sie schnaufte angestrengt, während sie sich gleichzeitig bemühte, gefasst zu wirken.
    Dean rang genauso mühsam um Fassung. Als nicht mehr zu übersehen war, dass er vor Schreck seine Manieren vergessen hatte, führte Curtis Paris zum nächsten Stuhl. Damit holte er Dean aus seiner Schockstarre. Ȁh, ja, setzen Sie sich doch. Alle beide.«
    Während sie Platz nahmen, sagte Curtis: »Ich bin nicht umsonst Detective. Ich nehme an, Sie kennen sich bereits.«
    Normalerweise verdiente sie sich mit ihrer Stimme den Lebensunterhalt, doch im Moment ließ die sie im Stich. Darum überließ sie Dean das Reden.
    Â»Aus Houston«, bestätigte er. »Das war vor Jahren. Ich war damals bei der Polizei, und Paris…«
    Er sah sie erwartungsvoll an und zwang sie dadurch, die Erklärung fortzusetzen. »Ich war Reporterin bei einem Fernsehsender.«
    Curtis zog überrascht die blonden Brauen hoch. »Beim Fernsehen? Ich dachte, Sie hätten immer nur fürs Radio gearbeitet.«
    Sie warf Dean einen kurzen Blick zu und schüttelte dann den Kopf. »Ich habe vom Fernsehen zum Radio gewechselt.«
    Curtis murmelte zustimmend, als könnte er das nachvollziehen, obwohl er diesen Wechsel offensichtlich beim besten Willen nicht verstand.
    Â»Verzeihung.« Ms Lester kam mit einem Tablett herein. Als sie es auf Deans Schreibtisch abstellte, fragte sie: »Möchte jemand Milch und Zucker?«
    Alle lehnten ab. Sie schenkte aus einer Edelstahlkanne drei Kaffeebecher voll und fragte Dean dann, ob er noch etwas brauche. Er schüttelte den Kopf und dankte ihr.
    Curtis sah ihr nach. Als er sich wieder zu ihnen umdrehte, bemerkte er: »Ich bin beeindruckt. Bei uns im CIB gibt es keine persönlichen Assistentinnen.«

    Â»Was?« Dean sah ihn verdutzt an und dann auf die offene Tür. »Ach so, Sie meinen Ms Lester. Sie ist nicht meine Assistentin. Sie ist nur… Sie ist nur sehr fleißig. Wir werden hier drüben alle so bevorzugt behandelt.«
    Â»Hier drüben« meinte den Anbau gleich neben dem Polizeihauptgebäude. Er war über eine Parkgarage erreichbar, durch die auch Paris und Curtis

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