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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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versucht, die Nummer zurückzurufen?«
    Â»Das hätte ich wahrscheinlich tun sollen, aber ich war so verdattert, dass ich gar nicht auf die Idee gekommen bin.«
    Er tat ihre Selbstvorwürfe mit einem Handwedeln ab. »Wahrscheinlich wäre er sowieso nicht an den Apparat gegangen.«
    Â»Jedenfalls ist er nicht hingegangen, als Carson später anrief. Es gibt auch keinen Anrufbeantworter. Das Telefon hat einfach nur geläutet.«
    Â»Die Nummer, die in Ihrer Telefonanlage angezeigt wurde, stammt von einem öffentlichen Apparat, haben Sie gesagt?«
    Â»Bestimmt stehen alle Einzelheiten im Polizeibericht, Officer Griggs hat mir versichert, dass ein Streifenwagen losgeschickt worden sei, um das Telefon zu überprüfen. Doch zu dem Zeitpunkt  – mindestens eine halbe Stunde später, wenn nicht noch mehr – war der Anrufer längst weg.«
    Â»Vielleicht hat ihn jemand beim Telefonieren beobachtet. Haben sich die Kollegen dort umgehört?«
    Â»Da war niemand, den sie hätten fragen können. Griggs
meinte, die Gegend sei vollkommen verlassen gewesen, als der Streifenwagen eintraf.« Mit seinen Nachfragen zeigte Curtis, dass er ihre Bedenken ernst nahm, aber das verstärkte ihre Ängste nur. »Glauben Sie, dass Valentino die Wahrheit gesagt hat? Dass er tatsächlich ein Mädchen entführt hat, das er umbringen will?«
    Curtis blies die rot geäderten Wangen zu kleinen Ballons auf, ehe er die Luft in einem langen Seufzer ausstieß. »Das weiß ich nicht, Ms Gibson. Aber falls ja, und falls er tatsächlich bei seinem dreitägigen Ultimatum bleibt, dann haben wir keine Zeit, untätig herumzusitzen und zu quatschen. Ich möchte keinen weiteren Entführungs-Vergewaltigungs-Mordfall auf meinem Schreibtisch haben, wenn ich es irgendwie verhindern kann.« Er stand auf und griff nach seinem Sakko.
    Â»Was passiert jetzt?«
    Â»Zuerst werden wir versuchen festzustellen, ob er es ernst meint oder ob er bloß ein armer Irrer ist, der seine Lieblingsprominente auf sich aufmerksam machen möchte.« Schon führte er sie durch das Labyrinth von Stellwänden auf die Flügeltür zu, durch die sie das CIB betreten hatte.
    Â»Und wie sollen wir das feststellen?«
    Â»Indem wir jemanden fragen, der sich damit auskennt.«
    Â 
    Gerade als Dean das Haus verlassen wollte, rief Liz vom Flughafen Houston an. »Du bist schon dort?«
    Â»Mein Flug ging um sechs Uhr dreißig in Austin ab.«
    Â»Brutal.«
    Â»Was du nicht sagst.« Nach einer kurzen Pause fragte sie: »Wie war es mit Gavin, als du gestern Abend heimgekommen bist?«
    Â»Es gab den üblichen offenen Schlagabtausch, in dem beide Seiten Treffer erzielten und Verluste erlitten.«
    Das schnurlose Telefon zwischen Schulter und Ohr geklemmt, schenkte er sich ein Glas Orangensaft ein. Stundenlang hatte er gestern Nacht noch wach gelegen, und als er schließlich eingeschlafen war, war er praktisch ins Koma gefallen. Sein Wecker
hatte eine halbe Stunde lang gepiept, ehe er endlich aufgewacht war. Heute Morgen hatte er definitiv keine Zeit zum Kaffeekochen.
    Â»Na ja, wenigstens war er zu Hause, als du heimgekommen bist«, sagte Liz. »Das zeigt, dass er dir gehorcht hat.«
    Weil er nur ungern seinen Streit mit Gavin aufwärmen wollte, beschränkte sich Dean auf ein nonverbales Grunzen. »Wann hast du deine erste Konferenz in Chicago?«
    Â»Sobald ich im Hotel eintreffe. Ich hoffe, auf dem Flughafen ist nicht allzu viel Betrieb und ich komme schnell in die Stadt. Was steht bei dir heute an?«
    Er umriss ihr seinen Tagesplan. Sie sagte, sie müsse jetzt los, sie hätte ihm nur einen guten Morgen wünschen wollen, bevor sie nach Chicago weiterflog. Er sagte, er sei froh, dass sie ihn noch erwischt habe, und wünschte ihr einen guten Flug. Sie sagte: »Ich liebe dich.« Und er gab zurück: »Ich dich auch.«
    Nachdem sie aufgelegt hatte, senkte Dean den Kopf, schloss die Augen und schlug sich – kraftvoll – mit dem Telefon an die Stirn, als wollte er auf unorthodoxe Art Buße leisten.
    Statt dass ihn der Anruf, wie von Liz offensichtlich beabsichtigt, fröhlicher in den Tag starten ließ, warf er ihn völlig aus der Bahn. Kombiniert mit der verfluchten Hitze und dem Stoßverkehr in Austin, hatte dies zur Folge, dass er innerlich kochte, als er fünfzehn Minuten zu spät in seinem Büro

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