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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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könnte, woran man erkennt, ob sie giftig sei. Ich bekomme pro Woche mindestens einen Heiratsantrag. Eine Samenprobe wurde mir auch schon angeboten. Ich bekomme Hunderte von obszönen Vorschlägen. Aber so was habe ich noch nicht erlebt. Das hier… fühlt sich anders an.«
    Â»Obwohl er dich schon früher angerufen hat.«
    Â»Bei uns ruft in regelmäßigen Abständen ein Mann an, der sich Valentino nennt. Ich nehme an, dass es sich dabei um denselben Mann handelt, aber beschwören kann ich es nicht.«
    Â»Glaubst du, es ist jemand aus deiner persönlichen Umgebung?«
    Sie dachte kurz nach, ehe sie antwortete. »Ganz ehrlich? Ich habe gestern Nacht kein Auge zugemacht, weil ich mir genau darüber den Kopf zerbrochen habe. Aber die Stimme kommt mir nicht bekannt vor, und ich glaube, dass ich sie wiedererkennen würde.«
    Â»Bei deinem Beruf hast du bestimmt ein Ohr für so was«, meinte Dean nachdenklich. »Für mich klingt er allerdings, als würde er mit verstellter Stimme sprechen.«
    Â»Für mich auch.«

    Â»Es könnte also jemand aus deiner Umgebung sein.«
    Â»Wahrscheinlich schon. Aber mir fällt beim besten Willen niemand ein, der mir einen so grausigen Streich spielen würde.«
    Â»Hast du in letzter Zeit jemanden verärgert?«
    Â»Nicht dass ich wüsste.«
    Â»Gab es einen Streit?«
    Â»Ich kann mich an keinen Vorfall erinnern.«
    Â»Hast du irgendetwas gesagt, was als Affront aufgefasst werden könnte? Zu einem Mitarbeiter. Einem Bankangestellten. Einem Verkäufer im Supermarkt. Dem Burschen, der in der Autowaschanlage die Windschutzscheiben poliert.«
    Â»Nein«, fuhr sie ihn an. »Eigentlich lege ich mich so gut wie nie mit anderen Menschen an.«
    Ohne auf ihren Zornausbruch einzugehen, setzte er nach: »Hattest du Streit mit deinem Freund? Hast du in letzter Zeit eine Beziehung beendet? Jemandem das Herz gebrochen?«
    Sie sah ihn mehrere Sekunden wutentbrannt an und schüttelte dann den Kopf.
    Curtis hatte das Gefühl, als Schiedsrichter in einem ihm unverständlichen Konflikt agieren zu müssen, und hustete hinter vorgehaltener Hand. »Den Einsatz gestern Abend haben zwei junge Streifenbeamte übernommen, Griggs und Carson«, erzählte er Dean. »Sie wollten gleich heute Morgen alle Angestellten des Radiosenders überprüfen. Ich werde mich sofort mit ihnen in Verbindung setzen und nachfragen, ob sie etwas herausgefunden haben. Entschuldigen Sie mich bitte.«
    Ehe sie protestieren konnte – und wie konnte sie das auch? –, hatte Curtis das Handy aus dem Halter an seinem Gürtel gezogen und das Büro verlassen.
    Statt ihre Hände zu wärmen, war der Keramikbecher mit Kaffee in ihren Fingern kalt geworden. Sie beugte sich vor und stellte ihn auf Deans Schreibtisch ab, wobei sie den Becher und die Schreibtischfläche mit mehr Aufmerksamkeit bedachte, als beide verdient hatten.
    Erst dann, als sie dem Blickkontakt nicht länger ausweichen
konnte, sah sie ihn an. »Ich habe das nicht geplant, Dean. Als ich heute Morgen hierher kam, hatte ich keine Ahnung … Ich wusste nicht mal, dass du jetzt in Austin lebst.«
    Â»Ich hätte es dir auf Jacks Beerdigung erzählen können. Aber da wolltest du nicht mit mir reden.«
    Â»Nein.«
    Â»Warum nicht?«
    Â»Weil das unangebracht gewesen wäre.«
    Er beugte sich vor und fragte leise, aber aufgebracht: »Nach sieben Jahren?«
    Jack hatte ihr damals als Erster gesagt, dass niemand Dean so aus der Reserve locken konnte wie sie. Sie schien der einzige Mensch auf diesem Planeten zu sein, der die Gabe besaß, eine Bresche in seine Mauer der Selbstbeherrschung zu schlagen.
    Immer noch hörbar wütend sagte er: »Ich dachte, die Sonnenbrille hättest du nur zur Beerdigung aufgesetzt? Hast du immer noch –«‘
    Â»Ich werde nicht darüber sprechen, Dean. Ich würde auf der Stelle verschwinden, wenn ich könnte. Hätte ich gewusst, dass Sergeant Curtis mich zu dir bringen würde –«
    Â»Hättest du den Schwanz eingekniffen und wärst geflohen. So wie du es am liebsten tust, nicht wahr?«
    Ehe sie darauf etwas erwidern konnte, war Curtis zurückgekehrt. »Sie überprüfen gerade Marvin Patterson, den Hausmeister. Bis jetzt haben sie noch keine erfolgversprechende Spur. Es scheint ein ziemliches Durcheinander zu geben, das sie eben

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