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Rain Wild Chronicles 01 - Drachenhüter

Rain Wild Chronicles 01 - Drachenhüter

Titel: Rain Wild Chronicles 01 - Drachenhüter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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womöglich ein Funke Intelligenz. Wenn ich ihm während der Reise helfen soll, dann kann ich gar nicht früh genug etwas über ihn herausfinden.«
    »Dann lasst uns gehen«, bekräftigte Alise.
    »Gewiss«, gab Sedric matt zurück.

Sechster Tag des Kornmonds

    Sechster Tag des Kornmonds
    IM SECHSTEN JAHR DES UNABHÄNGIGEN HÄNDLERBUNDS
    Von Detozi, Vogelwart in Trehaug,
    an Erek, Vogelwart in Bingtown
    Eine Kopie des Vertrags zwischen dem Regenwildkonzil in Cassarick und Kapitän Leftrin vom Lebensschiff Teermann , einschließlich einer Zusage bezüglich Alise Kincarron Finboks, Drachengelehrte aus Bingtown, mit der Empfehlung, eine weitere Kopie in den Konzilakten für Alise Kincarron Finbok aufzubewahren. Eine ausführliche Auflistung der damit verbundenen Ausgaben folgt in Kürze.
    Erek,
    in meiner Funktion als Vogelwart von Trehaug darf ich Ihnen mit einiger Erleichterung mitteilen, dass sich der außergewöhnlich hässliche Vogel, der auf sich selbst erbrochen hat, nachdem er von seinem eigenen Kot gefressen hat, offenbar aus eigener Kraft geheilt hat. Es besteht keine Gefahr, dass die Seuche auf einen unserer Taubenschläge übergreift. Sas Gnade sei mit uns allen!
    Detozi

14 · Schuppen
    14
    Schuppen
    S intara drängte sich an Veras vorbei und schnappte sich den Sumpfrehkadaver, auf den es die Grüne abgesehen hatte. Das kleinere Weibchen kreiste zischend um das Fleisch, das Sintara gekrallt hielt, und schlug halbherzig nach ihr. Sie achtete nicht darauf. Solange es Futter gab, würde sie die Zeit nicht mit Streitereien verschwenden. Seit Monaten hatte sie nicht mehr so viel Fleisch gesehen, wie eben von den Ladeflächen der Karren gekippt wurde. Hungrig hatten die Drachen sich in einem Halbkreis um die Karren versammelt. Sintara beabsichtigte, nicht mit Fressen aufzuhören, bevor nicht der letzte Bissen verschlugen war. Dann würde sie in der Sonne ein Nickerchen machen und verdauen. Die Menschen sollten ruhig schnattern und kreischen, dass es Zeit war, aufzubrechen. Sie würde aufbrechen, wenn sie dafür bereit war, und keinen Moment eher.
    Um sie herum erklangen die Geräusche der fressenden Drachen. Krachende Knochen, reißende Sehnen, und das Grunzen des schnellen Schlingens. Die größeren Drachen hatten sich in die Mitte vorgedrängt und beanspruchten die besten Stücke für sich. Die kleineren Drachen wurden zur Seite abgeschoben und mussten sich mit Vögeln, Fischen und Kaninchen zufriedengeben.
    Erst als sie den Kopf zurückwarf, um den Vorderlauf des Sumpfrehs hinunterzuschlingen, bemerkte sie, dass einer der Drachen von einer Gruppe Menschen umringt wurde. Der silberne Krüppel versuchte zu fressen und achtete nicht auf die Menschen, die seinen Schwanz ergriffen und auf seine volle Länge ausgerollt hatten. Offenbar war er so hungrig, dass ihn nichts von seiner Mahlzeit abhalten konnte. Sintara hätte der Szene aus demselben Grund keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt, wenn ihr nicht aufgefallen wäre, dass zwei der Menschen eigentlich ihr gehörten.
    Sie schluckte und drückte ihren Unmut mit einem tiefen Knurren aus. Kurz war sie drauf und dran, einzugreifen, entschied sich dann aber dafür, weiterzuessen und währenddessen darüber nachzudenken.
    Zu ihrem Erstaunen gefiel ihr die Aufmerksamkeit der Menschen. Es schmeichelte ihr, ein Gefolge zu haben, auch wenn es nur Menschen waren. Sie waren so ahnungslos. Weder wussten sie, wie man sie angemessen lobpreiste, noch brachten sie ihr Geschenke. Immerhin entwickelte sich die Jüngere zu einer passablen Putzkraft. Letzte Nacht hatte Sintara tief geschlafen und war nicht ein einziges Mal aufgewacht, um sich irgendwelche Blutsauger von der Schnauze oder aus den Ohren zu kratzen. Das Mädchen hatte ihr auch einen Fisch gebracht, groß und frisch. Und die Frau aus Bingtown versuchte wenigstens, sie mit der nötigen Hochachtung anzusprechen und ihr angemessene Komplimente zu machen. Drachen waren zwar nicht so töricht, sich von Schmeicheleien beeinflussen zu lassen, aber es war dennoch angenehm, ihnen zu lauschen. Und sie zeigten an, dass der Mensch die angemessene Ehrerbietung an den Tag legte.
    Dass sie die einzige Drachin mit zwei Begleitern war, hatte ihr auch gefallen. Jetzt aber machte es den Eindruck, als hätten sich beide dem geistlosen Silberdrachen zugewandt, und die Vorstellung fand sie äußerst widerwärtig. Die eifersüchtigen Spannungen zwischen den beiden Frauen zu spüren, als sie um ihre Aufmerksamkeit gebuhlt hatten, war für Sintara

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