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Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer

Titel: Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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nach Bingtown.«
    Er sah das Elend in ihren Augen und nahm sie vorsichtig in den Arm. »Alise, Alise. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich von meiner Seite lasse? Ja, wir gehen zurück nach Trehaug. Und zwar zusammen, so wie wir gekommen sind. Teermann wird dir zeigen, was er draufhat, wenn es stromabwärts geht. Zudem wissen wir dieses Mal den Weg, und wir haben keine Drachenherde, die die Geschwindigkeit vorgibt. Wir fahren nach Cassarick, wo wir frische Vorräte bestellen. Dort wirst du dem Konzil Bericht erstatten, und ich kassiere meinen Lohn. Ja, und du wirst auch Malta, der Elderlingsfrau, Bericht erstatten.«
    Sie sah zu ihm auf, und das Leben war in ihre Züge zurückgekehrt. Ihre Augen fingen an zu leuchten, und er musste seine Geschichte fortsetzen.
    »Und dann fahren wir nach Trehaug hinunter, um die Waren aufzunehmen. Mit Decken, Messern, Tee, Kaffee, Brot und was weiß ich noch alles sind wir dann vor dem schlimmsten Wintereinbruch zurück. Ich habe zwar im Leben noch keine Schafherden oder Apfelbäume gesehen, aber nach allem, was ich darüber gehört habe, müssten die hier gut gedeihen. Deshalb werden wir auch diese bestellen, und im Frühling machen wir eine weitere Fahrt und holen ab, was wir bestellt haben. Samen und Tiere aus Bingtown oder von noch weiter weg. Sieh dich um, Alise. Natürlich hast du nur Augen für die alte Stadt da drüben, und das ist bestimmt auch gut so. Ich jedoch sehe das Eine, was die Regenwildnis nie besessen hat, und das ist fruchtbares Land. Was, wenn die Regenwildleute sich nach all den Generationen selbst ernähren könnten, ohne Elderlingsartefakte ausgraben zu müssen?«
    »Nichts wird mehr sein wie zuvor, Alise. Dafür werden wir sorgen.«
    Kupfern und silbern schimmerten sie Seite an Seite auf dem sandigen Ufer. Sie hatten sich ausgestreckt und frönten ganz der Ruhe. Sedric hatte Rückenschmerzen, und die Hände waren vom vielen Schrubben wund. Dafür blitzte Relpda wie eine frisch geprägte Münze. Bestimmt wuchs sie wieder ein Stück. Sowohl der Hals als auch der Schwanz wirkten länger und anmutiger, und ihre Schwingen wurden beständig kräftiger. Neben ihr hob und senkte sich Fauchs Brustkorb im gemächlichen Rhythmus tiefen Schlafs. Sedric sah zu Heeby hinauf, die als ferner Umriss ihre Kreise zog. Eben legte sie die Flügel eng an den Leib an, um sich auf etwas herabzustürzen. Für einen Augenblick war er neidisch. Dann sah er wieder zu Relpda, und das Gefühl verflog. Nur Geduld. Bald genug würde sich die Sonne auf ihren kupferroten Schwingen spiegeln, wenn sie durch die Luft segelte. Fürs Erste gab er sich mit ihrem ruhigen, tiefen Schlaf zufrieden.
    »Ich habe nie etwas Schöneres gesehen als Relpda, wenn sie sauber geputzt ist. Nichts funkelt so wie sie«, befand Sedric. Er saß am Ufer, nicht weit von ihm entfernt am Wasser richtete sich Carson auf und schüttelte sich Tropfen von Händen und Armen. Beide hatten den Großteil des Nachmittags damit verbracht, ihre Drachen zu putzen. Im Morgengrauen war Carson auf die Jagd gegangen und hatte einen Hirsch erlegt. Die Drachen hatten die Beute gar nicht gern geteilt, aber er hatte darauf bestanden. Beim Fressen hatten sie sich mit Blut bespritzt, und da hatte Sedric beschlossen, dass es Zeit für eine gründliche Reinigung wäre. Als sie damit fertig gewesen waren, hatte Carson sein Hemd von sich geworfen und Hände und Arme im Fluss abgespült.
    Nun kam er zu Sedric zurück und trocknete sich mit dem abgelegten Kleidungsstück ab. Auf seinen Armen glänzten inzwischen silberne Schuppen, und in den schwarzen Haaren auf seinen Unterarmen und auf seiner Brust hingen funkelnde Tropfen. Der Jäger grinste. »Oh, ich glaube, ich habe schon ein oder zwei Dinge gesehen, die genauso schön sind, Kupfermann.« Er warf sein Hemd auf den Boden und setzte sich neben Sedric in den Sand. Er fuhr mit dem Finger die Schuppenlinie auf Sedrics Rücken nach. Diesen durchlief ein angenehmes Schauern, und darauf nahm Carson ihn in den Arm und zog ihn zu sich heran. Der Jäger legte das Kinn auf Sedrics Kopf und sagte leise: »Lass uns ein Nickerchen machen, solange sie schlafen. Und wenn sie erwachen, nehme ich dich mit auf die Jagd.«
    »Ich weiß nicht, wie man jagt«, gestand Sedric.
    »Deshalb werde ich es dir beibringen«, erklärte Carson, und Sedric spürte, wie seine Brust beim Klang der Worte vibrierte.
    »Klingt nach Arbeit«, beschwerte sich Sedric. »Schmutzige, blutige Arbeit. Was, wenn ich es gar nicht

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