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RAK-1212 überfällig

RAK-1212 überfällig

Titel: RAK-1212 überfällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexej Turbojew
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eilte erregt um den Schreibtisch herum, als Stepan handelte. Seine Rechte zuckte nach vorn, schwang wuchtig nach außen und fuhr dann kreisförmig herum.
    Der Robot erfaßte es um den Bruchteil einer Zehntelsekunde zu spät. Kein normaler Mensch hätte das Reaktionsvermögen der Maschine überbieten können, selbst dann nicht, wenn ihre Aufnahmegeräte abgewendet waren.
    Woronskijs Arm wurde zu einem titanischen Hammer von hoher Geschwindigkeit. Die stählerne Handschelle dröhnte mit solcher Wucht gegen die Vorderplatte des Roboterschädels, daß die schwere Konstruktion alleine von der Aufschlagsenergie meterweit zurückgeschleudert wurde. Die vordere Platte der Kopfumhüllung war zerstört, sämtliche Wahrnehmungsmechanismen mußten schlagartig ausgefallen sein.
    Helle Blitze zuckten aus dem stark demolierten Elektronengehirn. Stählerne Glieder fuhren planlos durch die Luft, und ein bläulicher Metallkörper begann in wahnwitzigem Tempo auf dem glatten Bodenbelag zu kreiseln.
    Ein Mann schrie. Eine Hand zuckte mit ungewohnter Schnelligkeit zur Waffe – und doch war sie viel zu langsam. Ein Körper flog in unmenschlichem Sprung durch die Luft. Gekrallte Hände griffen zu, entrissen dem Wachoffizier die Waffe – und da blickte Baldron Pussinger ins Gesicht des Todes.
    Mit erstaunlicher Schnelligkeit hatte er seinen eigenen Strahler in Schußposition gebracht.
    Das wilde Röhren von zwei gleichartigen Energiewaffen erschütterte den großen Raum, doch nur eine Strahlenbahn erreichte ihr vorgesehenes Ziel.
    Stepan sah den Wachoffizier getroffen in sich zusammensinken.
    Pussinger hatte um eine Idee zu kurz geschossen. Er war anscheinend nicht gewohnt, von der Hüfte aus ein Objekt zu treffen.
    Woronskij rannte. Keine Sekunde dachte er an die kurze Kette seiner Fußfesseln. Er hörte es noch einmal, als das schwächste Glied zerriß. Für ihn war es selbstverständlich, daß er plötzlich wieder im vollen Besitz seiner Freiheit war.
    In der Deckung des großen Arbeitstisches fuhr er herum. Der Roboter kreiselte immer noch unter den Schaltimpulsen eines unbrauchbar gewordenen Mechano-Gehirns.
    Dumpfe Hitze schwängerte die Luft des Zimmers, denn der Energieschirm trennte nach wie vor diesen Raum von dem Vorzimmer.
    Er lachte, als er dicht dahinter die konturhaften Umrisse der beiden anderen Roboter erkannte. Er hörte sogar die lauten Stimmen der draußen weilenden Wächter. Pussinger hätte vernünftiger gehandelt, wenn er im letzten Augenblick noch den Energievorhang geöffnet hätte.
    Stepan erhob sich langsam. Ein unbewußter Griff an die Füße beseitigte die baumelnde Kette. Er übersprang die rote Gefahrenlinie der Maschine, setzte die Füße in die beiden Bodenkontakte und schaltete auf Versetzung.
    Er hatte keine Ahnung, wohin ihn das Gerät befördern würde. Es war ihm in diesem Augenblick auch völlig gleichgültig, zumal es tausenderlei Möglichkeiten gab. Dieser mittelstarke Transmitter konnte ihn notfalls bis zu einer Raumstation der Spicas bringen, er wußte das.
    Das Entstabilisierungsfeld bildete sich. Die überdimensionale Feldspirale entstand, und die Einrichtungsgegenstände des Raumes wurden zu huschenden Schatten.
    Die Ingenieure in der Kraftzentrale des Präfekten-Hauptquartiers hörten den Arbeitston anlaufender Stromreaktoren. Die Kontrollen gaben bekannt, daß Baldron Pussinger eine Versetzung wünschte.
    Niemand unterbrach den Kontakt, niemand ahnte in diesen Augenblicken, daß sich die falsche Person in dem hochkomplizierten Gerät befand.
    Stepans Körper wurde wesenlos. In der Energiezentrale liefen die Reaktoren aus; und eine gewissenhafte Buchungsautomatik zeichnete den Stromverbrauch auf.
    Erst einige Minuten später erschien das schweißüberströmte Gesicht eines Wächter-Offiziers auf dem Bildschirm des Visiphons.
    „Ja, er ist versetzt worden“, bestätigte der Chefingenieur die Frage. Ein Fluch beleidigte seine Ohren, und da sagte er verwundert:
    „Darf ich mich nach dem Sinn Ihrer Anfrage erkundigen? Wir haben die Anweisung erhalten, den Transmitter des Präfekten jederzeit mit der gewünschten –!“
    Er redete in ein taubes Mikrophon, und da begann er unruhig zu werden. Er rief direkt die Wachzentrale des Hauptquartiers an. Da wurde ihm von einem nervösen Polizisten mitgeteilt, daß es sein Glück wäre, daß er von der Inhaftierung eines gewissen Woronskij nichts gewußt hätte.
    Mit bebenden Händen schaltete der Techniker ab, um gleich darauf von einer Roboterstimme

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