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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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Sprung. Die Adern an seinem Hals standen hervor, als er seine Leute anbrüllte: »Verdammt noch mal, stopp, habe ich gesagt! Dem nächsten, der auf den Abzug drückt, wird für zwei Tage das Gehalt gestrichen.«
    Das half. Einige hatten noch nicht neu geladen, andere hielten sich mit aller Willenskraft zurück, das Gewehr an der Schulter, Finger am Abzug, begierig weiterzumachen. Dann verdeckte eine Wolke die Sonne, und alle beruhigten sich etwas. Sie holten tief Atem, schluckten und ließen erschöpft ihre Gewehre sinken.
    Eine Brise kam auf und raschelte in den Blättern der Bäume auf dem bewaldeten Hang hinter ihnen. »Mein Gott«, sagte Shingleton. Er war ganz blaß und seine Gesichtshaut gespannt wie auf einer Trommel.
    Ward ließ sich von den Ellbogen auf den Bauch sinken und leckte sich den Mund. »Wie recht Sie haben«, sagte er.
    »Noch nie solchen Schiß gehabt«, murmelte einer dauernd vor sich hin.
    »Was ist denn das für ein Gestank?« fragte Lester.
    »Noch nie solchen Schiß gehabt.«
    »Der ist das! Da kommt der Gestank her.«
    »Meine Hose. Ich.«
    »Laßt ihn in Ruhe«, sagte Teasle.
    Die Wolke, welche die Sonne verdeckt hatte, zog vorbei und Teasle stand wieder im grellen Licht. Er blickte zum Himmel auf und sah eine zweite Wolke heranziehen, größer als die erste. Nicht weit dahinter war der Himmel mit schwarzen Wolken überzogen. Er zupfte an seinem schweißdurchtränkten Hemd, ließ es dann aber sein, weil es ihm sofort wieder an der Haut klebte. Er hoffte, daß es regnen würde. Das würde wenigstens alle etwas abkühlen.
    Er hörte, wie Lester neben ihm immer noch über den jungen Neuling sprach. »Ich weiß, er kann nichts dafür, aber, mein Gott, was für ein Gestank.«
    »Noch nie solchen Schiß gehabt.«
    »Lassen Sie ihn in Ruhe«, sagte Teasle und starrte wieder die Wolken an.
    »Wetten, daß wir den Kerl getroffen haben?« sagte Mitch.
    »Jemand verletzt? Alles in Ordnung?« fragte Ward.
    »Ja, ja, alles bestens«, sagte Lester.
    Teasle sah ihn scharf an. »Raten Sie doch noch mal. Wir sind nur noch neun. Jeremy ist von der Klippe gestürzt.«
    »Und drei meiner Hunde mit ihm«, sagte Orval. »Zwei weitere hat er erschossen.« Seine Stimme klang monoton wie aus einem Automaten, und alle drehten sich nach ihm um. »Fünf. Fünf meiner Hunde sind tot.« Sein Gesicht war grau wie gemahlener Zement.
    »Orval, es tut mir leid«, sagte Teasle.
    »Das sollte es auch. Das Ganze war ja deine verrückte Idee, von Anfang an. Du konntest ja nicht warten, bis die Staatspolizei die Sache übernahm.«
    Der letzte Hund, der noch am Leben war, saß zitternd auf den Hinterbeinen und winselte. »Ruhig, Junge. Ruhig«, sprach Orval ihm sanft zu und streichelte ihm den Rücken. Über seine Brille hinweg warf er einen Blick auf die beiden toten Hunde am Felsrand. »Wir werden die Rechnung begleichen, keine Sorge. Wenn der Kerl da unten noch lebt, werden wir mit ihm abrechnen.« Sein Blick wechselte zu Teasle hinüber und seine Stimme wurde lauter. »Und du konntest nicht auf die verdammte Staatspolizei warten, nicht wahr?«
    Die Männer sahen Teasle an, gespannt, was er antworten würde. Teasle bewegte die Lippen, brachte aber kein Wort heraus.
    »Wie war denn das?« sagte Orval. »Herrgott, wenn du was zu sagen hast, dann sage es doch wie ein Mann.«
    »Ich sagte, daß dich keiner gezwungen hat zu kommen. Du hast dich köstlich dabei amüsiert, uns allen zu zeigen, was für ein hartgesottener alter Scheiß du bist. Du bist die ganze Zeit allen vorangelaufen und die Felsspalte hochgeklettert, um den Felsblock wegzuschieben, damit alle sehen konnten, wie clever du bist. Es ist deine eigene Schuld, daß die Hunde getroffen wurden. Wenn du soviel weißt und kannst, hättest du sie von der Kante zurückhalten müssen.«
    Orval bebte vor Wut, und Teasle wünschte, daß er das nicht gesagt hätte. Er starrte vor sich auf den Boden. Es war ein Fehler gewesen, sich über Orvals Angeberei lustig zu machen. Er war ganz schön dankbar gewesen, als Orval ihnen gezeigt hatte, wie man den Felsblock wegschaffen konnte. Er war hochgeklettert, hatte einen Strick um den Felsblock geschlungen und sie angewiesen zu ziehen, während er einen dicken Ast als Hebel benutzte. Gleich darauf war der Felsblock krachend und splitternd in die Tiefe gefallen, so schnell, daß sie kaum noch Zeit hatten auszuweichen. »Hör mal, Orval«, sagte Teasle mit ruhiger Stimme. »Es tut mir wirklich leid. Es waren großartige Hunde. Glaube mir,

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