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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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haften. In diesem Augenblick kehrte Trautman zurück, der sich auf der Straße mit den Leuten von der Nationalgarde unterhalten hatte. Nachdem er einen Blick auf Teasle geworfen hatte, sagte er: »Sie sollten im Bett sein.«
    »Nicht, bis alles vorbei ist.«
    »Nun, es könnte länger dauern, als Sie glauben. Wir sind hier nicht in Korea im >Choisin Reservoir<. Dieser Masseneinsatz wäre sehr schön, wenn es sich um zwei feindliche Einheiten handeln würde. Man würde den Gegner kommen sehen und die entsprechende Flanke mit eigenen Truppen verstärken. Aber hier geht das nicht. Nicht gegen einen Mann. Ganz besonders keinen wie er. Die kleinste Verwirrung irgendwo, und er schlüpft Ihnen unbemerkt durch die Finger.«
    »Jetzt haben Sie genügend Fehler aufgezählt. Können Sie auch etwas Positives beitragen?«
    Teasle hatte dies in einem schärferen Ton gesagt, als er beabsichtigt hatte. Als Trautman seine Frage mit ja beantwortete, klang ein Anflug von Unmut in seiner Stimme mit. »Ich muß mich nur noch um ein paar Einzelheiten kümmern. Mit Ihren Polizeimethoden bin ich nicht vertraut, aber bevor ich weitermache, muß ich ganz genau über alles unterrichtet sein.«
    Teasle, der auf seine Hilfe angewiesen war, versuchte sofort einzulenken. »Entschuldigen Sie. Ich habe wohl nicht den richtigen Ton getroffen. Vergessen Sie es. Ich bin nicht glücklich, wenn ich nicht manchmal unglücklich sein kann.«
    Wieder diese seltsame Parallele zur Vergangenheit. Vor zwei Tagen, als Orval bemerkt hatte: »In einer Stunde ist es dunkel«, war Teasle ihm über den Mund gefahren und hatte gesagt: »Glaubst du, das weiß ich nicht?« Dann hatte er sich bei Orval mit fast den gleichen Worten entschuldigt wie jetzt bei Trautman.
    Vielleicht waren es die Pillen. Er wußte nicht, was für ein Medikament das eigentlich war, aber es wirkte. Das Schwindelgefühl ließ nach, und sein Kopf wurde wieder klarer. Es bereitete ihm Sorgen, daß die Schwindelanfälle immer häufiger auftraten. Aber wenigstens flatterte sein Herz nicht mehr.
    Er packte die hintere Ladeklappe des LKW, um sich hinaufzuziehen, hatte jedoch nicht die Kraft dazu.
    »Geben Sie mir die Hand«, sagte der Funker.
    Mit seiner Hilfe kam er schließlich hinauf, aber es war mühsam, und oben mußte er erst einmal stehenbleiben und Atem schöpfen, ehe er imstande war, sich auf die Bank zu setzen und sich, mit dem Rücken an die Wagenwand gelehnt, etwas zu entspannen. Er verspürte die angenehme Schwäche, die ihn manchmal nach dem Erbrechen überkam. Trautman zog sich mit Leichtigkeit in die Höhe und musterte ihn aufmerksam. Teasle grübelte über etwas nach, was Trautman vorhin gesagt hatte. Was war es nur? Etwas über.
    Ja, jetzt fiel es ihm wieder ein.
    »Woher wissen Sie eigentlich, daß ich im >Choisin Reservoir< dabei war?«
    Trautman sah ihn fragend an.
    »Vorhin«, sagte Teasle. »Sie erwähnten es.«
    »Ach ja. Bevor ich Fort Bragg verließ, rief ich Washington an und ließ mir Ihre Personalakte vorlesen.«
    Das paßte Teasle überhaupt nicht. Ganz und gar nicht.
    »Ich mußte es tun«, sagte Trautman. »Sie dürfen das nicht persönlich auffassen, als wolle ich mich in Ihre Privatangelegenheiten einmischen. Ich mußte in Erfahrung bringen, was für ein Mensch Sie sind, für den Fall, daß die Sache mit Rambo Ihre Schuld ist und Sie jetzt nach seinem Blut dürsten. Das mußte ich wissen, um eventuellen Schwierigkeiten, die Sie vielleicht machen würden, vorzubeugen. Ihr Fehler war, daß Sie nichts über den Mann, den Sie verfolgten, in Erfahrung gebracht hatten. Nicht einmal seinen Namen. Eine der Regeln, die wir unsere Leute lehren, ist: Kämpfe nie gegen einen Feind, den du nicht ebensogut kennst wie dich selbst.«
    »Na schön. Und welche Erkenntnisse haben Sie hinsichtlich des >Choisin Reservoir< gewonnen, soweit sie mich betreffen?«
    »Zunächst einmal erklärt es, warum Sie ihm entwischen konnten.«
    »Ganz einfach. Ich rannte schneller als er.« Die Erinnerung, wie er Shingleton zurückgelassen hatte und in panischer Angst davongelaufen war, war ihm widerwärtig.
    »Das ist der springende Punkt«, sagte Trautman. »Warum waren Sie schneller als er? Er ist jünger, besser in Form und besser ausgebildet.«
    Der Funker hatte ihnen interessiert zugehört. Jetzt blickte er von einem zum anderen. »Wovon sprechen Sie eigentlich? Was ist das für ein Reservoir?«
    »Haben Sie nie gedient?« fragte Trautman.
    »Gewiß doch. Ich war bei der Marine. Zwei

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