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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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aus. Hunderte von Leuten sind in die Höhlen ausgeschwärmt. Es gibt nichts, was Sie dort tun könnten. Die lassen Ihnen ausrichten, Sie sollen sich keine Sorgen machen. Sobald sie ihn finden, rufen sie hier an.«
    »Ich habe Ihnen doch eben gesagt, er ist nicht in den. Wo, zum Teufel, sind meine Schuhe und Strümpfe?«
    Vorne in der Wachstube läutete das Telefon. Harris schien froh über die Ablenkung und lief hinaus. Das Telefon läutete noch zweimal und hörte dann auf. Teasle spülte sich mit kaltem Wasser den Mund aus. Als er es wieder ausspuckte, war es milchigweiß. Er traute sich nicht, es hinunterzuschlucken, aus Angst, daß ihm wieder übel würde. Er bemerkte, daß die Fliesen auf dem Fußboden dreckig waren. Der Hausmeister hatte wieder mal nicht richtig geputzt. Er stieß die Tür auf und trat auf den Korridor. Harris stand vor dem Eingang zur Wachstube. Er schien verlegen.
    »Was ist denn?«
    »Vielleicht sollte ich Ihnen das gar nicht sagen. Das Gespräch ist für Sie.«
    »Wegen des Jungen? Ist er auf dem Autofriedhof?«
    »Nein.«
    »Was denn sonst? Was ist los?«
    »Ein Ferngespräch. Ihre Frau.«
    Er konnte nicht sagen, ob es der Schreck oder die Erschöpfung war – er mußte sich an die Wand lehnen. Es war wie eine Stimme aus dem Jenseits. Die Sache mit dem Jungen hatte ihn so vollständig in Anspruch genommen, daß er sich nicht einmal an ihr Gesicht erinnern konnte. Er versuchte es, aber es ging nicht. Wozu wollte er sich überhaupt an sie erinnern? Es tat nur weh.
    »Wenn es Sie noch mehr aufregt, sollten Sie vielleicht gar nicht mit ihr sprechen«, sagte Harris. »Ich kann ja sagen, Sie seien nicht da.«
    Anna.
    »Nein. Legen Sie das Gespräch in mein Büro.«
    »Sind Sie sicher? Ich kann ihr genausogut sagen, Sie seien nicht hier.«
    »Los, verbinden Sie mich.«
    14
    Er setzte sich in seinen Drehsessel und zündete sich eine Zigarette an. Die Zigarette würde ihm entweder helfen, klar zu denken, oder ihn völlig benommen machen. Es kam auf einen Versuch an. So unsicher, wie er sich fühlte, konnte er nicht mit ihr sprechen. Er zog ein paarmal an der Zigarette, fühlte sich besser und hob den Hörer von der Gabel.
    »Hallo«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Anna?«
    »Will?«
    Ihre Stimme klang tiefer, als er sie in der Erinnerung hatte. Etwas heiser und abgehackt. »Will, bist du verletzt? Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    »Nein.«
    »Aber es stimmt, ob du es glaubst oder nicht. Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    Er zog an seiner Zigarette. Es war wie früher. Sie verstanden sich nicht. »Mit >nein< meinte ich, daß ich nicht verletzt bin.«
    »Gott sei Dank.« Sie blies die Luft aus, als hätte sie auch eine Zigarette im Mund. »Ich hatte die ganze Zeit weder TV gesehen, noch Zeitungen gelesen, und dann hörte ich plötzlich heute abend, was passiert ist, und bekam Angst. Bist du ganz sicher, daß dir nichts fehlt?«
    »Ja.« Er hätte ihr gerne alles erzählt, aber das hätte geklungen, als wolle er um ihr Mitleid betteln.
    »Ehrlich, ich hätte dich schon längst angerufen, wenn ich es gewußt hätte. Du sollst nicht glauben, daß es mir gleichgültig ist, was mir dir geschieht.«
    »Ich weiß.« Er blickte auf die zerknüllte Decke auf der Couch. Er hätte ihr so viele wichtige Dinge zu sagen gehabt, aber er brachte kein Wort heraus. Es spielte keine Rolle mehr. Sie waren einander schon zu fremd. Aber er mußte etwas sagen. »Hast du eine Erkältung? Es hört sich so an.«
    »Sie ist schon fast vorbei.«
    »Orval ist tot.«
    Er hörte, wie ihr Atem stockte. »Oh. Ich mochte ihn.«
    »Ich weiß. Ich habe ihn auch mehr gemocht, als ich glaubte. Shingleton ist auch tot. Und der neue Mann, Galt, und.«
    »Bitte nicht. Erzähl mir das nicht. Ich kann es nicht hören.«
    Er dachte nach, aber er hatte ihr eigentlich nichts mehr zu sagen. Auch ihre Stimme erweckte keine Sehnsucht nach ihr, wie er befürchtet hatte. Endlich fühlte er sich frei von ihr. »Bist du immer noch in Kalifornien?«
    Sie gab keine Antwort.
    »Na ja, das geht mich ja auch nichts an«, sagte er.
    »Du kannst es ruhig wissen. Ja, ich bin noch in Kalifornien.«
    »Etwas nicht in Ordnung? Brauchst du Geld?«
    »Will?«
    »Was denn?«
    »Bitte nicht. Deswegen habe ich dich nicht angerufen.«
    »Ja, aber brauchst du Geld?«
    »Ich kann kein Geld von dir annehmen.«
    »Ich verstehe nicht. Zwischen uns ist doch alles klar und es macht mir jetzt nicht mehr soviel aus.«
    »Das freut mich. Darüber habe ich mir auch Sorgen gemacht. Ich

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