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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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will dir nicht weh tun.«
    »Ich meine, es macht mir nicht mehr soviel aus und du kannst ruhig Geld von mir annehmen, ohne daß du damit eine Verpflichtung eingehst und zurückkommen mußt.«
    »Nein.«
    »Dann laß mich wenigstens für das Ferngespräch zahlen. Ich werde es auf meinen Namen anmelden.«
    »Ich kann nicht.«
    »Es geht auf Bürokosten. Die Stadt zahlt dafür. Herrgott, laß mich doch wenigstens etwas für dich tun.«
    »Ich kann nicht. Bitte hör auf. Ich möchte nicht, daß es mir nachträglich leid tut, angerufen zu haben. Ich hätte es auch fast nicht getan, weil ich so etwas befürchtete.«
    Seine Hand, die den Telefonhörer hielt, wurde feucht. »Du kommst doch nicht zurück, oder?«
    »Alles läuft wieder mal falsch. Ich will auch nicht davon sprechen. Nicht deshalb habe ich angerufen.«
    »Du kommst also nicht zurück?«
    »Stimmt. Ich komme nicht zurück. Tut mir leid.«
    Er wollte sie doch nur im Arm halten. Sonst nichts. Sie nur ganz fest im Arm halten. Langsam drückte er seine Zigarette aus und steckte sich eine andere an. »Wie spät ist es da drüben?«
    »Neun. Ich habe mich noch immer nicht an den Zeitunterschied gewöhnt. Als ich herkam, habe ich vierzehn Stunden durchgeschlafen. Hier war es elf Uhr vormittags, und für mich war es schon zwei Uhr nachts. Bei euch ist es jetzt Mitternacht, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Ich muß jetzt aufhören, Will.«
    »Jetzt schon? Warum denn?« Er nahm sich zusammen. »Nein. Das geht mich auch nichts an.«
    »Bist du ganz bestimmt nicht verletzt?«
    »Die haben mich verbunden, aber es sind nur ein paar Kratzer. Wohnst du noch bei deiner Schwester? Wenigstens das kannst du mir sagen.«
    »Ich habe mir eine Wohnung genommen.«
    »Warum denn?«
    »Ich muß jetzt wirklich weg. Tut mir leid.«
    »Bleib mit mir in Verbindung und halte mich auf dem laufenden, ja?«
    »Wenn dir das hilft. Ich hatte mir nicht vorgestellt, daß es so schwer sein würde. Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll.« Es hörte sich an, als ob sie schluchzte. »Auf Wiedersehen.«
    »Auf Wiedersehen.«
    Er wartete, bis sie aufgelegt hatte. Vier Jahre hatten sie zusammen geschlafen. Und plötzlich benahm sie sich wie eine Fremde. Auch ihr fiel es offenbar nicht leicht. Er hatte sie schluchzen hören. Ja, auch für sie war es schwer, und sie tat ihm leid.
    15
     
    Vorbei. Reiß dich zusammen, tu was. Konzentriere dich auf Dinge, die getan werden müssen. Auf den Jungen. Am Steuer eines Autos. Eines schnellen Autos.
    Er fand seine Schuhe und Strümpfe auf dem Fußboden neben einem Aktenschrank und zog sie hastig an. Dann holte er eine Browning aus dem Waffenschrank, schob einen gefüllten Ladestreifen ein und schnallte sich einen Pistolenhalfter um – den Griff nach hinten, wie Orval es ihn gelehrt hatte. Harris blickte ihn an, als er durch die Wachstube auf den Ausgang zuging.
    »Kein Wort«, sagte Teasle. »Erzählen Sie mir bloß nicht, ich sollte nicht da raus.«
    »Na gut, dann eben nicht«, erwiderte Harris.
    Draußen brannte die Straßenbeleuchtung, und Teasle atmete die frische Nachtluft ein. Ein Streifenwagen war am Randstein geparkt. Er schickte sich eben an einzusteigen, als er sah, daß die eine Seite der Stadt plötzlich in grelles Licht getaucht war. Haushohe Flammen spiegelten sich in den nächtlichen Wolken wider.
    Harris stand auf der Treppe vor dem Eingang und schrie ihm zu: »Der Junge! Er ist aus dem Bergwerk ausgebrochen. Man hat mich eben angerufen. Er hat ein Polizeiauto gestohlen!«
    »Das weiß ich.«
    »Woher denn?«
    Die Wucht der Explosionen ließ die Fensterscheiben auf der Polizeiwache klirren. WUMM! WUMM! WUMM! Eine ganze Serie von Explosionen ertönte von der Hauptstraße her.
    WUMM! WUMM!
    »Allmächtiger Gott, was kann denn das sein?« rief Harris.
    Aber Teasle war alles klar. Er rammte den ersten Gang rein und raste los, um noch rechtzeitig hinzukommen.
    16
    Rambo brauste mit Vollgas die Hauptstraße hinunter und wich dabei einem Motorradfahrer aus, der abbremste und ihm verwundert nachschaute. Im Rückspiegel sah er die Straße in ein Feuermeer verwandelt und die Flammen an den Bäumen am Straßenrand hochzüngeln. Der Streifenwagen war in rotes Licht getaucht. Er drückte das Gaspedal bis auf den Boden durch. Noch mehr Explosionen flammten hinter ihm auf. Seine Verfolger würden viel Zeit darauf verschwenden müssen, die Feuer zu umfahren. Je mehr Brände gelöscht werden mußten, um so länger würde sich die Verfolgung verzögern.
    Eine der

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