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Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel

Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel

Titel: Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Seufzer der Erleichterung aus. Von nun an konnten sie beruhigt Weiterreisen.
    Der Sarde und der hohe Offizier der hethitischen Wagenkämpfer begrüßten einander kühl. Der ehemalige Seeräuber hätte den Barbaren gern den Garaus gemacht, aber er mußte Ramses gehorchen und seine Mission erfüllen.
    Zum erstenmal fuhren hethitische Streitwagen ins Delta hinein und rollten über die Straße, die nach Pi-Ramses führte.
    «Was ist aus dem Aufstand in Nubien geworden?» fragte Acha.
    «Hat man in Hattuscha davon reden hören?» erkundigte sich der Sarde erschrocken.
    «Sei ohne Sorge, diese Nachricht ist vertraulich geblieben.»
    «Ramses hat die Ruhe wiederhergestellt, und Chenar ist von seinen Bundesgenossen getötet worden.»
    «Möge der Frieden im Norden ebenso einkehren wie im Süden! Wenn Ramses den Vertrag annimmt, den ihm die hethitischen Abgesandten vorlegen werden, beginnt eine Zeit der Blüte, an die sich noch künftige Generationen erinnern werden.»

    «Weshalb sollte er ihn ablehnen?»
    «Weil er eine Kleinigkeit enthält, die keine ist… Aber seien wir zuversichtlich, Serramanna.»

    Am einundzwandzigsten Tag des Winters im
    einundzwanzigsten Jahr der Herrschaft Ramses’ des Großen wurden Acha und die zwei hethitischen Abgesandten von Ameni in den Audienzsaal des Palastes von Pi-Ramses geführt, dessen Prunk sie verblüffte. An die Stelle der grauen Welt ihres Kriegerdaseins trat eine Farbenpracht, in der Erhabenheit und erlesener Geschmack miteinander verschmolzen.
    Die Sendboten überreichten dem Pharao die silbernen Tafeln.
    Acha verlas die einleitende Erklärung.

    Mögen tausend Götter und Göttinnen des Hethiterreiches und tausend Götter und Göttinnen des Landes Ägypten Zeugen dieses Vertrages sein, den der König von Hatti und der Pharao von Ägypten schließen. Ferner bezeugen ihn die Sonne, der Mond, die Götter und Göttinnen des Himmels und der Erde, der Berge und der Flüsse, des Meeres, der Winde und der Wolken.
    Wer die Worte auf dieser Silbertafel nicht beachtet, möge von tausend Göttern aus dem Hethiterland und tausend Göttern aus dem Lande Ägypten vernichtet werden und mit ihm sein Haus, sein Land und seine Dienerschaft. Dem, der diese Worte beachtet, mögen die tausend Götter aus dem Hethiterland und die tausend Götter aus dem Lande Ägypten Wohlstand bescheren und ein glückliches Leben in seinem Haus, mit seinen Kindern und mit seiner Dienerschaft.

    Im Beisein der Großen königlichen Gemahlin und der Mutter des Königs billigte Ramses diese Erklärung, die Ameni auf einen Papyrus übertrug.
    «Erkennt König Hattuschili die Verantwortung der Hethiter für die kriegerischen Handlungen während der vergangenen Jahre an?»
    «Ja, Majestät», antwortete einer der beiden Abgesandten.
    «Gesteht er zu, daß dieser Vertrag auch für unsere Nachfolger Geltung hat?»
    «Unser König wünscht, daß dieses Abkommen zu Frieden und Brüderlichkeit führt und daß es auch von unseren Kindern und den Kindern unserer Kinder eingehalten wird.»
    «Und wie ist der Verlauf der Grenze?»
    «Der Orontes, eine Befestigungslinie im Süden von Syrien, die Straße, die Byblos die Ägyptische von der Provinz Amurru trennt, die als hethitisches Schutzgebiet erachtet wird, dann die Straße, die südlich von Kadesch der Hethitischen verläuft und sie vom nördlichen Ausgang der Ebene von Bekaa trennt, die unter ägyptischem Einfluß steht. Die phönizischen Häfen bleiben unter der Aufsicht des Pharaos. Ägyptische Gesandte und Kaufleute können sich auf der Straße nach Hatti frei bewegen.»
    Acha hielt den Atem an.
    Würde Ramses es hinnehmen, endgültig auf die Zitadelle von Kadesch zu verzichten und vor allem auf die Provinz Amurru?
    Weder Sethos noch seinem Sohn war es je gelungen, das berühmte Bollwerk einzunehmen, an dessen Fuß Ramses seinen größten Sieg errungen hatte. Demzufolge sprach nichts dagegen, daß Kadesch im Schoße der Hethiter bleiben sollte.
    Aber Amurru… Ägypten hatte sehr darum gekämpft, sich diese Provinz zu erhalten, Soldaten waren ihretwegen ums Leben gekommen.
    Acha befürchtete, der Pharao könnte unerbittlich sein.

    Da blickte der Herrscher Nefertari an. In ihren Augen las er die Antwort.
    «Wir sind damit einverstanden», erklärte Ramses der Große.
    Ameni schrieb emsig weiter, und Acha spürte, wie unermeßliche Freude in ihm aufstieg.
    «Was wünscht mein Bruder Hattuschili noch?» fragte Ramses.
    «Ein endgültiges Abkommen, einander nicht mehr zu

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