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Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel

Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel

Titel: Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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vorschlägst?»
    «Frieden und ein Bündnis, um unsere Völker davor zu bewahren, daß sie überfallen werden. Dem nächsten König von Hatti kommt es also zu, eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen zu treffen.»
    «Uriteschup wird nie darauf verzichten, Ramses die Stirn zu bieten.»
    «Und wie lautet die Antwort Hattuschilis?»
    «Hattuschili und ich haben keinerlei Macht mehr.»
    «Deine Antwort!» beharrte Acha.
    «Wir wären bereit, Verhandlungen aufzunehmen», erklärte Hattuschili, «aber hat das noch einen Sinn?»
    «Mich reizt allein das Unmögliche», erklärte der Ägypter lächelnd. «Heute giltst du nichts, aber ich möchte mit dir verhandeln, um die Zukunft meines Landes im Licht der Sonne erstrahlen zu lassen. Möge Hattuschili König werden, dann erlangen unsere Worte unschätzbaren Wert.»
    «Das ist nur ein Traum», wandte Puducheba ein.
    «Entweder ihr flieht oder ihr kämpft.»
    Der Stolz der schönen Hethiterin flammte auf.
    «Wir werden nicht fliehen.»
    «Ihr müßt das Vertrauen so vieler hoher Offiziere wie möglich gewinnen oder erkaufen. Die Kommandanten der Festungen werden in euer Lager überlaufen, denn Uriteschup behandelt sie mit Mißachtung und verhindert ihren Aufstieg unter dem Vorwand, sie spielten nur in der Verteidigung eine Rolle. Setzt mit der Hilfe der Kaufleute, die euch fast alle wohlwollen, das Gerücht in Umlauf, daß Handel und Wandel in Hatti der erneuten Anstrengung eines Krieges nicht mehr gewachsen sind und ein Zusammenstoß mit Ägypten Not und Elend über das Land bringen würde. Schlagt breite Breschen und werdet nicht mehr müde, sie auszuweiten, bis Uriteschup allen als Unruhestifter erscheint, der nicht imstande ist zu herrschen.»
    «Das bedarf eines langen Atems.»
    «Euer Erfolg und die Erlangung des Friedens haben ihren Preis.»
    «Und wie gedenkst du vorzugehen?» fragte Puducheba.
    «Das wird ein wenig gewagt, aber ich habe wahrlich die Absicht, Uriteschup in Versuchung zu führen.»

    Acha betrachtete die Befestigungsmauern von Hattuscha und stellte sich mit Vergnügen die hethitische Hauptstadt in lebhaften Farben bemalt vor, wimpelgeschmückt und voller bezaubernder junger Frauen, die auf den Zinnen tanzten. Doch dieses schöne Bild zerstob, um einem düsteren, an den Berg geklammerten Bollwerk Platz zu machen.
    Der Oberste Gesandte des Pharaos wurde nur noch von zwei Männern aus seiner Heimat begleitet: von einem Pferdeknecht und einem Sandalenträger. Die übrigen Mitglieder der Expedition waren nach Ägypten zurückgekehrt. Als Acha dem ersten Wachtposten der Unterstadt sein Siegel zeigte, war der Soldat überaus verblüfft.
    «Melde dem König meine Anwesenheit.»
    «Aber… du bist Ägypter!»
    «Ich bin Botschafter meines Landes und komme in besonderem Auftrag. Laß Eile walten, ich bitte dich!»

    Ratlos stellte der Soldat Acha unter strenge Bewachung und sandte einen seiner Untergebenen in den Palast.
    Acha war nicht weniger erstaunt, als er einen Trupp mit Lanzen bewaffneter Fußsoldaten im Gleichschritt herannahen sah. Sie wurden von einem Rohling angeführt, dessen Sinnen und Trachten allein bedingungslosem Gehorsam galt.
    «Der Oberbefehlshaber wünscht den Botschafter zu sehen.»

    Acha entbot Uriteschup seinen Gruß und zählte seine Titel auf.
    «Ramses’ glanzvollster Gesandter in Hattuscha… welche Überraschung!»
    «Du stehst nunmehr an der Spitze einer riesigen Armee.
    Nimm meine Glückwünsche entgegen.»
    «Ägypten sollte vor mir erzittern.»
    «Wir kennen sowohl deine Tapferkeit als auch deine Fähigkeiten als Krieger und haben Angst davor. Deshalb habe ich in unseren Schutzgebieten Truppen in großer Zahl zu unserer Sicherheit aufstellen lassen.»
    «Ich werde sie vernichten.»
    «Sie bereiten sich auf den Zusammenstoß vor, wie hart er auch sein mag.»
    «Schluß mit dem Gerede! Aus welchem Grund bist du hergekommen?»
    «Ich habe erfahren, daß König Muwatalli erkrankt ist.»
    «Gib dich mit den Gerüchten zufrieden, die Gesundheit unseres Anführers ist ein Staatsgeheimnis.»
    «Der Herr über Hatti ist zwar unser Feind, doch wir erkennen seine Erhabenheit an. Deshalb bin ich hier.»
    «Was hat deine Anwesenheit zu bedeuten, Acha?»
    «Ich verfüge über die erforderlichen Heilmittel, um König Muwatallis Krankheit zu bekämpfen.»

    DREIUNDDREISSIG

    EIFRIG BEFOLGTE EIN Knabe von sieben Jahren den Grundsatz seines Vaters, der ihn von seinem eigenen Vater übernommen hatte: Einem Hungrigen einen Fisch zu geben ist

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